George Lindt - Provinzglück

21.08.2005 | 11 Kommentare | motorhorst

Ja, so fängt man mich: Ein grelles poppiges Buch-Cover und ein einigermaßen vielversprechender Klappentext und schon schlage ich zu. Das Buch wird dann auch in einem Rutsch durchgelesen, obwohl ich schon nach 40 Seiten weiß, dass es sich eigentlich nicht lohnt.

Jan ist zugezogener Berliner und hält sich mit seiner 2-Mann-Agentur für flippige Ideen gerade so über Wasser, als er ein festes Jobangebot von einem großen Medienkonzern erhält. Das Problem: Er müsste dafür zurück in seinen Heimatort in der Provinz und weder er noch seine Berliner Freundin würden sich dort wohl wohl fühlen.

So ungefähr lautet die offizielle Inhaltsangabe und nichts Überraschendes erwartet den Leser mehr, wenn er diesen Absatz kennt. D.h. die Geschichte ist zu 80% vorprogrammiert, lediglich eine Schwangerschaft der Freundin hatte ich noch prognostiziert, die dann doch nicht eintrat. Wobei das Buch abrupt innerhalb einer halben Seite endet und damit für solche weitreichenden Folgen vielleicht einfach kein Platz mehr war.

Alles in allem ein Nachzügler in Sachen Pop- und Nostalgie-Welle mit Berlin, Band- und sonstigem Name-Dropping, Brauner Bär und Ikea-Besuch. Eigentlich erübrigen sich alle weiteren Worte.
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Kommentare

Christian_alternakid am 22.08.2005 um 09:10 Uhr:

das nennst du einen vielversprechenden klappentext?

motorhorst am 22.08.2005 um 09:51 Uhr:

Ja, das durfte ich mir (eigentlich zu Recht) gestern auch schon anhören, dass das alles andere als ein Interesse weckender Text ist.

Weiß auch nicht mehr, was mich da im Hugendubel geritten hat, aber inzwischen bin ich ja wieder bei Mr. Coupland angelangt und dessen erste 20 Seiten entschädigen schon wieder vollkommen für die obige Zeitverschwendung.

Christian_alternakid am 22.08.2005 um 10:11 Uhr:

welcher coupland? hast du eigentlich Girlfriend In A Coma gelesen?

motorhorst am 22.08.2005 um 11:18 Uhr:

Natürlich hab ich Girlfriend in a Coma gelesen, wie auch alle anderen Romane von ihm. Leider war ich damals noch kein Smith-Kenner und erkannte so weder den Titel, noch die vielen Songtitel, die im ganzen Buch verteilt sind.

Zur Zeit lese ich das neuste Werk "Eleanor Rigby"

Meine Favoriten sind aber: Microserfs, Life After God und Generation X. Aber eigentlich alles.

Christian_alternakid am 22.08.2005 um 11:50 Uhr:

Mir gefällt Girlfriend In A Coma besser als GenX. die Smiths-Zitate sind ja recht schön eingewoben, also man stösst auch nicht wirklich drauf, wenn man eben nicht weiss, dass ein seufzer der mit den worten "everyday is like sunday" beginnt, was mit morrissey zu tun hat. aber hast du kapiert, was die kapitel überschriften bedeuten? bzw wo die sich herleiten?

motorhorst am 22.08.2005 um 12:26 Uhr:

Ist schon etwas zu lange her, muss ich mir heute abend mal anschauen.

Björnstar am 23.08.2005 um 14:35 Uhr:

motor, hier spricht die persönliche stasi...

hast Du schon "hey nostradamus" und "eleanor rigby" gelesen. letzteres finde ich ja grandios.

Björnstar am 23.08.2005 um 14:37 Uhr:

ich depp sollte mal hier alles komplett lesen, bevor ich meine klappe aufmache.

motorhorst am 23.08.2005 um 14:45 Uhr:

Hey Nostradamus! habe ich heute morgen bei mir im Bücherschrank gefunden und kann mich nicht so richtig erinnern, ob ich es schon gelesen habe. Um was gings denn da wieder?

Christian: Die Überschriften in Girlfriend In A Coma hab ich mir angesehen, aber das sind meiner Meinung nach nur Inhaltsangaben in Slogan-Form, denke nicht, dass die nen sonstigen popkulturellen Bezug haben.

Christian_alternakid am 23.08.2005 um 15:23 Uhr:

aber sind das denn inhaltsangaben? irgendwie konnte ich da zu überhaupt nichts einen bezug herstellen. kamen mir wie willkürlich gewählte konsum/marketing/gebrauchsanleitungs7esoterikhippiequatsch sentenzen vor.

motorhorst am 23.08.2005 um 15:39 Uhr:

Gut, das kann auch sein, habe das Buch nur kurz in die Hand genommen und dachte so "Ja gut, äh...., könnt' passen"


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