Lyrix - Lies mein Lied

03.02.2012 | 0 Kommentare | motorhorst

33 1/3 Wahrheiten über deutschsprachige Songtexte
Lyrix - Lies mein Lied

Ich lese im Moment sehr viele musikbezogene Anthologien. Das Kassettendeck hatte ich hier zuletzt bereits vorgestellt, aktuell lese ich ein sehr gutes Buch zum Thema Listenwesen, welches nach der Lektüre hier noch ausführlich präsentiert werden wird.

Ein weiterer Edelstein in dieser Reihe war das in Hamburg erstandene und dort auch sofort gelesene Lyrix - Lies mein Lied, herausgegeben von Erik Waechtler und Simon Bunke, das auch erst 2011 erschienen. ist

Das Konzept hinter dem 256 Seiten starkem Buch ist so einfach wie fesselnd: 33 1/3 Autoren (ok, die Zahl ist etwas hin gebogen) schreiben jeweils über einen deutschsprachigen Song (oder lass es ruhig auch mal zwei sein). Dabei nähert sich jeder Schreiber dem jeweiligen Stück bzw. der Aufgabe an und für sich auf ganz unterschiedliche Art und Weise, was die Lektüre so kurzweilig und spannend macht.

Bereits die Songauswahl ist so verschieden, dass der Bogen von Tocotronic (Pure Vernunft darf niemals siegen) über Hannes Wader (Rohr im Wind) bis zur Xberg Dhirty6 Cru (Quartiersmanege) gespannt wird. So unterschiedlich wie die Künstler der beschriebenen Stücke sind auch die Autoren: Bekannte Journalisten aus Print wie Linus Volkmann und Eric Pfeil sind ebenso vertreten wie Radiomoderatoren wie Ralf Summer oder Klaus Walter.
Was bei vielen Listen und Sammlungen über deutschsprachige Musik meist fehlt, kommt in dieser Kollektion von Texten dann eben doch mal vor: Stücke aus dem Osten aka der DDR (City, Sandow oder Karat) und dem viel zitierten "deutschsprachigen Ausland" (Züri West für die Schweiz und Sigi Maron für Österreich).

Abgerundet wird Lyrix - Lies mein Lied durch ein Interview von Carolin Matzko mit Schorsch Kamerun (Die Goldenen Zitronen) zum Thema "Punk bleiben, ohne Punk zu bleiben" sowie von Profilen der Mitwirkenden und einer Diskografie zu den vorgestellten Stücken.

Alles in allem ein Buch mit Hand und Fuß, bei dessen Lektüre man ständig schwankt zwischen "Eine Geschichte lese ich noch" und "Aargh, gleich ist das Buch zu Ende...".
 

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