Rocko Schamoni - Dorfpunks

07.03.2005 | 3 Kommentare | motorhorst

Ich sträubte mich länger, wieder etwas von Herrn Schamoni zu lesen, da ich "Riskio des Ruhms" als erschreckend wirr und nichtssagend empfand (das Kapitel über die Hamburger Schule mal ausgenommen, das war brillant). Nun war es aber nach viel Lob von diversen Seiten doch so weit und passenderweise geschieht dies nach Heinz Strunks "Fleisch ist mein Gemüse".

Denn auch hier liegt quasi eine Autobiographie vor, die aber natürlich ebenso wenig wie das Strunksche Werk in den Topf der Proleten-Erinnerungen passen, die in den letzten Jahren die Krawall-Presse und Volksbuchhandlungen beherrschten.

Schamoni erzählt von seiner Kindheit und Jugend in Schmalenstedt und wie es dort war, auf dem flachen Land Punk zu sein oder das, was man dafür hielt. Das Buch ist kurzweilig geschrieben, aber die Episoden sind doch eher unzusammenhängend und meist ohne wirkliche Pointe - wie das Leben halt nun mal so ist. Die Frage ist dann nur, inwiefern die Lektüre den Leser am Ende der 200 Seiten bereichert hat. Mich nur insofern, als dass wieder ein Buch geschafft ist und ich nur noch 46 vor mir habe.

Schade, dass ich nicht mehr positives sagen kann. Aber bei dem Buch geht es mir ähnlich wie mit Schamonis Musik. Für den Augenblick ist das ganz nett, aber für die Ewigkeit bleibt dann doch eher nichts übrig.
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Kommentare

Christian_alternakid am 09.03.2005 um 13:54 Uhr:

ich lese ihn schon gern, den rocko. und Dorfpunks ist doch eine ganze ecke besser gelungen als Risiko Des Ruhms - würdest du jetzt im direkten Vergleich Strunk Schamoni vorziehen? nach deiner beschreibung klingen die bücher ja thematisch nicht unähnlich.
ich jedenfalls habe mich von Dorfpunks gut unterhalten gefühlt und das pferd des surrealen ist rocko schamoni diesesmal auch nicht allzu sehr durchgegangen.

mawe am 14.03.2005 um 10:39 Uhr:

lese es auch gerade und bin sehr amüsiert.
großartig die sache mit dem typen, der immer "rolo aller" sagt und sich dabei ein imaginäres rollo von der stirn über die augen zieht, wenn er erzählt, wie er einen niedergeschlagen hat. hat den film "rolo aller" eigentlich jemand gesehen?

tobert am 22.03.2005 um 22:58 Uhr:

ich habs auch gelesen, und fands sehr unterhaltsam. würde ich auf jeden fall für so ein schnelles bücherlesen empfehlen, da es einfach und unterhaltsam zu lesen ist. vielleicht ligts aber auch daran, dass ich rocko schon immer mochte, und er auch das erste konzert gegeben hat, welches ich als mein erstes überhaupt zu verbuchen habe. also vielleicht voreingenommen, aber:


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