Jenni Zylka - Beat Baby, Beat!

10.05.2005 | 3 Kommentare | motorhorst

Dieses Buch hab ich als so genanntes Mängelexemplar erstanden, klang es doch recht vielversprechend vom Klappentext ausgehend.

Beat Baby, Beat! beschreibt den Aufstieg und das Auseinanderbröckeln einer All-Girl-Instrumental-Band, der Beat-Bande. Dazu gibt es eine kleine Liebesgeschichte zwischen der Hauptfigur des Romans und dem Manager der aufstrebenden Damen-Kapelle.

Das Positive: Im Verlaufe der knapp über 200 Seiten werden immer wieder die richtigen Bands, Namen und Songs genannt, die Schreibe ist auch nicht unwitzig, leider verläuft die Erzählung aber in einer recht monotonen Stimmungslage ohne große Höhepunkte.

Die Story hat leider so einige Haken. Die Band verdankt ihrem kurzzeitigen Ruhm vor allem durch die musikalische Untermalung eines Kosmetik-Werbespots (ok, und Acting im selbigen), noch dazu mit einer Cover-Version (aus "Tequila" wird "Mascara"). U.a. schafft sie es dadurch sowohl in die Bravo als auch in die Spex. Schon nach kürzester Zeit muss sie sich deshalb mit allen negativen Begleiterscheinungen auseinandersetzen, wie Stalker, zuviel falsches Publikum, Einmischen dritter in Veröffentlichungspolitik, Burn-out.
Das ist alles eher absurd, vor allem aber sehr langweilig beschrieben. Eigentlich gab es nie einen Punkt, der zum "Oh, super!" oder "Oh, wie schade!" ausrufen einlud.

Schade, im Großen und Ganzen. Wenn ich eine kurzweilige Musikgeschichte lesen möchte (noch dazu mit einer Fast-Damen-Band) und die auch noch realer als real ist, empfiehlt sich hundertmal eher "Rocken und Hosen" von Claudia Kaiser (Die Moulinettes). Letzteres bekommt nämlich volle 5 Hörstchen.
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Kommentare

illuminatus_minor am 13.05.2005 um 23:55 Uhr:

ich kenn das buch nicht aber ich bin taz-leser und weiß, dass jenni rockt!

motorhorst am 14.05.2005 um 11:05 Uhr:

Oh, schreibt die dort wohl regelmäßig oder wie?
Das wusste ich wiederum nicht, sollte ich mir wohl mal angucken.

tobert am 13.09.2005 um 00:47 Uhr:

ich muss zugeben, dass ich in meiner erinnerung vielleicht einiges durcheinander bringe, da ich "rocken und hosen" von claudia kaiser, "zuckerbaby" von kerstin grether und "beat baby, beat " alle so ziemlich nacheinander gelesen habe.ich vermute aber, ich kann dir da recht geben. das buch hat durchaus seine komischen und treffenden momente, aber alles in allem ist es irgendwie unterdurchschnittlich packend und interessant geschrieben.
2 punkte weniger als die beiden anderen bücher.
auch wenn sandra grether "beat baby,..."in der intro hochgelobt hat. wollte wohl das publikum für ihre schwester kultivieren.


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