Ein Konzert, ein Stream, klare Worte

06.11.2012 | 1 Kommentar | motorhorst

Das Konzert von Hot Chip am letzten Freitag in der Großen Freiheit 36 in Hamburg war ganz wunderbar und bizarr, allen voran natürlich die Location, die mitten in der Amüsiermeile der Reeperbahn liegt und stellenweise auch genau so aussieht. Was wunderbar war: Einlass 18 Uhr, Beginn der Vorband (die beinahe schon vergessenen, aber tatsächlich schon 2010 auf dem Bootboohook gesehenen Hundreds) um 19:00  und kurz nach 20 Uhr steht dann der Hauptact auf der Bühne. Um kurz vor 22 Uhr ist dann auch schon alles vorbei und man kann den ganzen Abend noch sinnvoll füllen anstatt wie leider viel zu oft im Glashaus noch 1 bis 2 Stunden zu warten, dass es endlich losgeht...

Der Auftritt selbst war ganz wunderbar. Hot Chip sind einfach eine Band, der man gerne zusieht und dabei immer den Eindruck hat, dass sie selbst großen Spaß am dargebrachten Werk hat. Wer sich selbst davon überzeugen möchte hat übrigens zur Zeit bei tape.tv die Chance das Konzert in voller Länge anzuschauen. Die paar Minuten, die ich schon gesehen habe, wirken ähnlich gut wie der Live-Eindruck, Kamera + Schnitt sind ganz vorzüglich!
Hot Chip am 02.11. in der Großen Freiheit 36 - Das komplette Konzert auf tape.tv


Soundgarden waren vor vielen Jahrhunderten einer meiner ersten Berührungspunkte mit der Musikrichtung Grunge, die für mich jahrelang wichtiger Lebensinhalt war und von Zeit zu Zeit immer mal wieder auch ist. Badmotorfinger wird immer eines der wichtigsten Alben mit einer unglaublichen Hit-Dichte für mich bleiben. Schon  ein wenig mit Superunknown, spätestens mit Down on the Updside verloren sie mich dann aber und die Auflösung folgte kurz danach, was aber noch nicht der Tiefpunkt war: Post-Band-Ereignisse wie die immer grauenhafteren Solo-Alben von Chris Cornell und das Projekt Audioslave taugten eher zum Schämen als zum Losrocken. Nach der schrittweisen Reunion in den letzten Jahren kommt nun mit King Animal (VÖ am Freitag, 09.11.) das erste richtige Album seit 15 Jahren. Beim NME kann man es in voller Länge hören und es ist nicht so schlimm, wie ich es mir vorgestellt hatte, aber ein glühender Fan werde ich wohl nicht mehr/wieder werden.


Der von Menschen in aller Welt geschätzte Popblog-Autor und Doherty-Jünger Christian_alternakid darf in der neuen Ausgabe der sehr geschätzten intro-Kategorie Platten vor Gericht mitmischen und einen Eimer Hass auf Werke von Ellie Goulding und No Doubt ausschütten, den Zauselrock von Grizzly Bear abnicken und Unverständnis über Mouse On Mars äußern, wer mag ihm das verübeln?
Platten vor Gericht auf der Website von intro.de oder gedruckt im aktuellen Heft