Jahresrückblick 2009, Teil 07: Buch des Jahres

10.12.2009 | 1 Kommentar | motorhorst

In dieser Kategorie wird das "des Jahres" wie üblich etwas gedehnt, da es bei Büchern schon desöfteren vorkommt, dass man die nicht sofort nach Erscheinen liest
Achtung! Wer auf die Links klickt und danach bei amazon etwas kauft, macht mich zu einem reichen Mann und erhöht sein eigenes Karma bis ins Unermeßliche.


Dave Simpsons - The Fallen
Dieses Buch habe ich 2009 mehrfach erwähnt, eine Zusammenfassung findet sich in dieser Lobhudelei. Für alle, die nicht wissen, wovon ich rede: Britischer Journalist macht es sich zur Aufgabe, alle ehemaligen Mitglieder von THE FALL (über 40 an der Zahl) zu finden und zu interviewen. Im Verlauf des Buches versaut er es sich mit Mark E. Smith, zerstört seine Ehe und wird leicht paranoid. Großer Spaß!



Chris Anderson - FREE
Gibt es neben dem - dem Titel durch einen Wahnsinns-Preis spottenden - Kaufbuch, aber auch als kostenloses - wenn auch englisches - Hörbuch, eben FREE. Der Chefredakteur von Wired, der bereits mit The Long Tail eine interessante Theorie vorgestellt hatte, erklärt hier, warum das Geschäftsmodell der Zukunft eben das Modell kostenlos ist. Das heißt, alles wird verschenkt und ist gratis! Nein, eben nicht. Anhören und staunen, bitte.



Wil Wheaton - Just A Geek
Auch dieses Buch habe ich bereits 2009 auf motorhorst.de erwähnt, möchte es aber noch einmal ans Herz legen. Die Quasi-Biografie von Wil Wheaton alias Ensign Wesley Crusher an Bord von Star Trek - The Next Generation. Auch als Hörbuch vom Autor selber gelesen erhältich. Tragisch, ehrlich und unheimlich lustig. Erschien eigentlich bereits 2004.


Wil Wheaton - Memories Of The Future
Habe ich im selben Artikel wie Just A Geek schon hochleben lassen, aber es hat schon einen Grund, warum Wil Wheaton auch noch bei den Persönlichkeiten des Jahres und beim Podcast des Jahres auftauchen wird. Buch gibt es als Print-on-demand bei lulu.com für knapp 20 Euro und da man damit den Künstler sehr unmittelbar unterstützt, macht das auch sehr zufrieden, dort zu kaufen.



Hakan Nesser - Kim Novak badete nie im See Genezareth
Schon viel früher erschienen (1998), aber erst in diesem Jahr von mir gehört, nämlich in der Hörbuchfassung, die von Dietmar Bär gesprochen wird. Ich hatte gar keine Vorstellung oder Erwartung und war sehr positiv überrascht. Im Buchhandel dann festgestellt, dass Nessers Bücher unter "Spannung" oder "Krimi" stehen, ich habe Kim Novak badade aldrig i Genesarets sjö vor allem als kluge Coming-of-Age-Geschichte erlebt, in der eben zufällig auch ein Mord vorkommt. Naja, zufällig...



Thommie Bayer - Das Aquarium
Ebenfalls als Hörbuch gehört und die Handlung bis auf die Grundzüge schon wieder halb verdrängt... aber deswegen kann ich viele Bücher halt auch mehrfach lesen und immer wieder überrascht sein. 2002 erschienen, aber blablabla (Rechtfertigung oben im Intro zu diesem Text lesen). Intelligente, moderne, aber teilweise auch zum Winden/Fremdschämen (oder Fremdekeln?) verleitende Achterbahnfahrt, die einen doch etwas nachdenkend wieder in die Welt hinaus lässt.



Grunge Is Dead
Wieder ein Titel aus dem Jahres 2009. Wie wunderbar, eine weitere oral history zu finden, die mich in diesem Fall zurück in die Zeit des Grunge führte und zu einem großen Teil Schuld an unserer ersten Grunge-Revival-Party im Phoinix hatte. Ausführlich in einer Lobhudelei auf dieser Seite besprochen, aber noch mal allen, die vor der englischen Sprache keine allzu große Scheu haben, ans Herz gelegt.



Der Fänger im Roggen
Erschien sehr viel früher als 2009. Habe ich aber wieder einmal in die Finger gekriegt und wollte überprüfen, ob es immer noch funktioniert. Das tut es und hat die Bezeichnung zeitlos zu 100% verdient.



John Robb - Punk Rock
Und noch eine oral history! Ich bin zwar erst auf Seite 60, weiß aber jetzt schon, dass mir dieser 500-Seiten-Wälzer gefallen wird. Das mag absurd klingen, aber endlich wird der Ansatz für die Erklärung von Punk mal in England gesucht. Bisher war ich es von Büchern wie Please Kill Me!: Die unzensierte Geschichte des Punk gewohnt, dass der Ausgangspunkt für die Geschichte immer die USA waren. Ende der 70er folgte dann ein Schwenk zu Sex Pistols und Großbritannien, um dann aber wieder recht schnell in die USA (wenn auch mit britischen Bands bestückt) zurückzukehren.

Hier wird eher die britsche Garage-Rock-, Beat- und Hippie-Rock-Szene geschildert und wie die späteren Protagonisten der Punk-Bewegung durch diese Einflüsse geprägt wurden. Und das geht eben weit über "Alles war scheiße!" hinaus, sondern hat auch viel mit Anerkennung (so selektiv die dann natürlich verteilt wird) zu tun. Große Freude, Freude. Empfehlung! Selbst in der deutschen Version (keine Ahnung, wieso ich mir hier nicht das Original gekauft habe)!
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Kommentare

fastfonzy am 30.12.2009 um 18:36 Uhr:

Inherent Vice - Thomas Pynchon
ein bisschen wie Big Lebowski


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