Jahresrückblick 2009, Teil 11: Mediales des Jahres

11.01.2010 | 0 Kommentare | motorhorst

Konzert des Jahres

01 Patrick Wolf (Nürnberg, Z-Bau)
Auch wenn - wie ich inzwischen felsenfest überzeugt bin - der "Streit" mit dem Soundmann nur inszeniert war, um noch mehr Spannung in den Auftritt zu bringen - und wohl auch die Klamotten ein weiteres Mal zu wechseln - war das ein perfektes Konzert und zementierte auch den großen Eindruck, den The Bachelor dieses Jahr bei mir hinterließ.

02 Depeche Mode (Athen/München/Leipzig)
Trotz all der negativen Umständen (die MASSEN, die selbst ernannten FANS, die Fahrerei) war natürlich auch die aktuelle Depeche-Mode-Tour wieder ein Highlight, welches man aber vermutlich nur als treuer Sklave von DM so richtig nachvollziehen kann. Aber damit kann ich locker leben.

03 Uni-Open-Air (Bayreuth)
Wieder eine wunderbare Zusammenstellung von Lieblingsbands und wenn ich auch noch die Sterne hätte sehen dürfen (und, ja richtig: auch Urlaub in Polen), dann wäre es sogar perfekt gewesen.

04 Klangtherapie-Festival (Scherleithen, Fränkische Schweiz)
Auch ein halbes Jahr später kann ich immer noch nicht fassen, dass es solch ein Event, bei UNS, mitten in der Prärie gibt. Leute, unterstützt die Klangtherapie.

05 Final Fantasy (Würzburg, Cairo)
Dazu fällt mir zunächst nur die brütende Hitze ein, die im noch ventilationslosen Cairo mal wieder herrschte. Davon abgesehen wieder ein Auftritt mit den Overhead-Animationen und etlichen neuen Stücken. 2009 vermutlich das einzige Konzert, bei dem ich eine Gänsehaut bekam.

Serien des Jahres

Pastewka
Eine von nur zwei deutschen Serien, die ich gerne ansehe. Im Gegensatz zu Stromberg hat Pastewka aber noch mehr Möglichkeiten, da es thematisch nicht so eingeschränkt ist. Die Gaststars, die keine Scheu davor haben, sich selbst zu parodieren setzen dieser wunderbaren Show das Sahnehäubchen auf.

Dexter
Auch wenn die letzte Folge doch etwas befremdlich war (aber halt auch zu regen "Wer war es?"-Diskussionen anregt), so war die 4. Staffel Dexter wieder ein Erlebnis und hatte mit Gaststar John Lithgow einen großartigen Gegenpart zu Dexter Morgan.

30 Rock
Jetzt erst entdeckt, noch nicht viele Folgen gesehen und dennoch schon zum Ergebnis gekommen, dass das sehr lustig ist. Viele Insider- und Spezialgags und verdammt gute Hauptdarsteller auch über Alec Baldwin und Tina Fey hinaus.

Stromberg
Mit der vierten Staffel kehrte Stromberg wieder zur altgewohnten Qualität zurück, nachdem die dritte Staffel etwas enttäuschend war. Extrapunkte für die virale Finsdorf-Kampagne im Vorfeld, letztendlich wurde aus dem ganzen Finsdorf-Potenzial aber dann doch etwas zu wenig abgeschöpft.

Lost
Brillant ist wohl das einzig richtige Wort für die fünfte Staffel. Alles fügt sich zusammen und gibt den inoffiziellen Lösungen ihre Bestätigung, nur damit dann gegen Ende noch ein paar ganz massive Rätsel hinzugefügt werden. Das Fiebern auf den Beginn der finalen Staffel 6 in ein paar Wochen darf beginnen.

Battlestar Galactica
Die wenigen Folgen, die ich bisher sah, deuten auf eine hochwertige Science-Fiction-Serie hin, die auf den alten Kampfstern-Galactica-Filmen aufbaut, aber einige sehr kluge Wendungen eingebaut hat. Inzwischen auch abgeschlossen, was immer eine zusätzliche Motivation ist, eine Serie anzuschauen.

Desperate Housewives
Natürlich mit vielen Albernheiten auf vorhersehenbarstem und überspitztem Niveau. Aber ich mag es trotzdem, kann auch nix dafür (vielleicht auch einfach als Kompensation für Serien wie Dexter und Lost).

Künstler/Persönlichkeit des Jahres

Wil Wheaton
Habe ich ja an sehr vielen Stellen schon als Hochachtung formuliert. Ehre für Wil Wheaton, wo es nur geht. Für sein Blog, das Buch und den zugehörigen Podcast. All killer, no filler.

Unhold des Jahres

Klingt irgendwie besser als Arschloch.

01 Hans-Peter Erwin (genannt H.P.) Doherty
War wohl schon mehrfach tot und wird alle drei Wochen mit Drogen erwischt, Hauptsache die Promo passt. Und wenn nicht, wird halt mal die erste Strophe vom Deutschlandlied gesungen. Und das, obwohl er doch eigentlich Widerstandskämpfer war, ist, gewesen wäre. Hat angeblich auch irgendwann mal Platten aufgenommen.

02 Depeche-Mode-Fans
Wenn man sich zu Forschungszwecken oder zur Konzertvorbereitung durch die Depeche-Mode-Foren liest, trägt man irgendwann nur noch Entsetzen in sich. Ein Hass auf alles andere, der jede Ultra-Vereinigung wie einen Kindergarten aussehen lässt (okay, das war wohl ein Pleonasmus), quasi "Alles außer DM ist scheiße - klatsch, klatsch, klatschklatsch, klatschklatschklatschklatsch". Dazu ein Beamten-Gehabe ("Wenn Dave Peace singt, dann müsst ihr will singen..." bzw. die Luftballonverordnung, die bestimmt welche Luftballons an welcher Stelle von Policy Of Truth hochsteigen dürfen, usw.), welches Besuche auf der Kfz-Zulassungsstelle dagegen verblassen lassen.

03 Jens Lehmann
Ich würde ja gerne schreiben: Ein großer Torwart, der nicht weiß, wann es Zeit ist aufzuhören, demontiert sich am Ende seiner Karriere selbst.
Dummerweise wäre an diesem Satz alles (großer, am Ende, Karriere) falsch.