Eine gewisse Tragik wohnt dem Chaos-Team aus Togo inne: in beiden Spielen in der ersten Halbzeit die bessere, wenn auch etwas unkonventionelle Mannschaft und letzten Endes mit leeren Händen dastehend. Frappierend wie sehr Togo auch dieses Mal in der zweiten Halbzeit die Luft ausging – vielleicht doch ein Hinweis darauf, dass Trainingsverweigerung während der WM nicht die beste aller Ideen ist? Fast ein Spiegel zum Südkorea-Spiel war wie gefährlich Mohammed Kader spielte, allerdings nur in den ersten 45 Minuten. Aber es bleibt festzuhalten: Mohammed gibt Kader die Ehre zurück, die Boulevardschlampe Loth dem Namen in den letzten Monaten nahm.
Die Schweiz nicht wirklich überzeugend und erneut mit Problemen im Aufbauspiel. Gygax, nach seiner Einwechslung gegen Frankreich noch überzeugend, heute schwach, so dass tatsächlich Hakan Yakin, der mehrfach im Ausland gescheiterte Mittelfeldregisseur der vergangenen Jahre eine Bereicherung für das schweizerische Spiel darstellt. Aus der Masse herausragend aber fraglos der Leverkusener Tranquillo Barnetta, der das Spiel für die Schweiz entschied. Damit sind die Schweiz sicher qualifiziert, wenn sie gegen Südkorea nicht verlieren und bei einem Remis zwischen Schweiz und Südkorea reicht Frankreich bereits ein 2:0 Sieg über Togo, um ebenfalls in das Achtelfinale einzuziehen.
Freund Otto: diesmal noch beeindruckender in einem knallpinken Hemd auf Togos Bank sitzend, das in der 92. Minute bis zum Nabel aufgeknöpft war. Yeah! Bitte! Jemand in die Bundesliga holen! Wie schaut’s aus, Energie Cottbus?
Bester Spieler: Tranquillo Barnetta. Ein Tor, ein Assist, der spritzigste und beste Spieler der Schweiz.
Abenteuerliches aus der Reporterkabine: der Vorteil einer Übertragung, die man auf Premiere und auf dem ZDF verfolgen kann: Thomas Wark schreit einem entrüstet „glasklarer Elfmeter“ entgegen, während Marcus Lindemann „ganz klar“ der Meinung war, es wäre richtig gewesen, den Elfmeter nicht zu geben. Ein schönes Beispiel für kann man, muss man aber nicht…
Die Tore:
1:0 Alexander Frei (17.)
2:0 Tranquillo Barnetta (88.)
Und gegen Deutschland...?
Die Schweiz nicht ganz so stark wie erwartet, insbesondere mit Problemen in Aufbauspiel und ohne Regisseur. Sollte von Deutschland letztenendes geschlagen werden können, wobei zu beachten bleibt, dass es der Schweiz liegen dürfte, abwartend zu spielen und nicht selbst das Spiel vorantreiben zu müssen.
Jawoll, erster Sieg für die Schweiz! Die Atmosphäre hier in CH ist weltmeisterlich: hupende Autos (2), begeisterte Fans (etwa 7). Und etwa 3 Minuten nach Abpfiff kehrt man zurück in die frühabendliche Dorflethargie.
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Sanfernando am 19.06.2006 um 17:57 Uhr:
Jawoll, erster Sieg für die Schweiz! Die Atmosphäre hier in CH ist weltmeisterlich: hupende Autos (2), begeisterte Fans (etwa 7). Und etwa 3 Minuten nach Abpfiff kehrt man zurück in die frühabendliche Dorflethargie.