21.11.2012 | 1 Kommentar | motorhorst
Was für ein Feiertag für Connaisseure in und um Bayreuth am frühen Dienstag abend (ja, früh, Veranstaltungsbeginn vor 20.30 Uhr und damit schon mal 8 von 10 Sternen ohne großem Aufwand - so einfach wäre das!): Ich habe nicht viele Helden im erweiterten Indie-Bereich (jenseits von "Selber-Musikmachen"), aber einer gehört nicht nur dazu, sondern steht auf der Nahrungskette ganz weit oben, ach, er steht ganz vorne:
Der große Linus Volkmann, der nicht nur eine der Bands mit dem besten Namen hat (Bum Kun Cha Youth), der mit seinen Super-Lupo-Büchern zunächst für Stirnrunzeln ("Was soll der Scheiß?") und beim zweiten Lesen für niederknieende Begeisterung ("So sehen Sieger aus, schalalalala!") bei mir sorgte. Er ist eine der Lichtgestalten in der deutschen Fanzine-Szene und nicht nur an Klassikern wie dem komm küssen beteiligt gewesen sondern auch heute (eben mal nachgesehen: 2012!) mit einem Werk (Schinken Omi) am Start dran.
Vor allem aber ist er als intro-Autor seit vielen Jahren (Jahrzehnten?) *irgendwie* dafür verantwortlich wie WIR ALLE schreiben oder so.
Dazu mit Torsun Burkhardt von Egotronic eine der Gallionsfiguren des antideutschen Movements, der wie Volkmann sein neues Buch vorstellte und diverse andere Geschichten las, etwa wie er Anfang der 90er zum Red Bull Paten in der hessischen Provinz wurde und wie es Fix und Toxi nach Gründung ihrer Grunge-Band erging. Mit seiner Büttenrede zur "Dresdner Fastnacht 1945" schafft er es nicht nur in die BILD-Zeitung ("Linker Video-Spinner verhöhnt deutsche Opfer") sondern hatte die Lacher auch im Glashaus auf seiner Seite (hier ab ca. 6:30 min).
Beide erwiesen sich nicht nur in der Art wie sie ihre Texte vortrugen (mit - berechtigten - Lachern über die eigenen Geschichten, sehr sympathisch) sondern auch im unkomplizierten Gespräch nach der Lesung als ganz wunderbare Zeitgenossen. Alles in allem mehr als rund.
In den Geschichtsbüchern steht später "Nur etwa 25 Menschen waren bei der Veranstaltung, aber jeder einzelne von ihnen schrieb in den nächsten fünf Jahren ein Buch."
Aktuelle Werke
Linus Volkmann: Kein Schlaf bis Langenselbold
Torsun Burkhardt und Daniel Kulla: Raven wegen Deutschland
Trailer für "Kein Schlaf bis Langenselbold"
Ein Fragment aus DEM ROMAN. Ca. Seite 5 oder Kapitel 2.
Das Jubiläums-Uniopenair in Bayreuth findet bei optimalem Wetter und mit einem fein ausgesuchten Line-Up statt.
Schon mehrfach für verloren erklärt. Die oral history der Bayreuther Sub- und Jugendkultur.
Alles wie gehabt - Die Nerven haben es mal wieder allen gezeigt.
Na das war wieder so ein Wochenende. 500km runter gerissen und quasi 2 Tage - weini weini - nur für die Nerven "geopfert". Was? Wie es war? Unglaublich natürlich. Wie immer. Blöde Frage auch.
Auch im vierten Auswärtsspiel ungeschlagen: Die Nerven im Strom in München
kaThr!N am 21.11.2012 um 18:37 Uhr:
... in den nächsten fünf Jahren, auweia.