Noch mehr Impressionen

26.07.2006 | 3 Kommentare | motorhorst

Und dann war es schon wieder vorbei... Aber zunächst noch ein paar Worte zu den "anderen Bands" am Sonntag.

Zu meinem eigenen Erstaunen war ich vom Madness-Konzert sehr begeistert. Das lag zum einen an der großartigen Stimmung, da vor allem die anwesenden Engländer unheimlich auf die Band abgingen. Ich machte mir den Spaß, ein wenig durch die Menge zu laufen und musste öfter kopfschüttelnd/lächelnd stehen bleiben, wenn wieder eine Gruppe von 20 Inselbewohnern den Ska-Tanz zu einem der - überraschend vielen - Hits der gefühlten 20-Mann-Band aufführten. Dazu gab es einige sehr elegant ausgewählte Cover, wie "You Keep Me Hanging On" von den Supremes (für die Jüngeren unter uns "von Kim Wilde") und Max Romeos "Iron Shirt" (Kennt jeder von Euch als den Gesangsteil von "Out of Space" von The Prodigy). Tolles Konzert.

Nach DM kamen Placebo auf die Bühne und wenn mir IRGENDJEMAND erklären kann, wann die zu Superstars wurden, dann bitte gerne. Die erste Hälfte sehr langweilig, einziges Highlight für mich das Kate-Bush-Cover "Running Up That Hill". Danach ein paar Hits, aber auch wieder Beliebiges. Ich sag mal so: Die machten ein gutes Album, dann ein richtig großartiges Album und seitdem immer nur dasselbe und alles schon hundertmal gehört. Und jetzt schaue ich mir den Tourneeplan an und da werden Venues wie die Olympiahalle in München gespielt. Ich fasse es nicht.

Nach Placebo wurde es auf einmal schlagartig leer vor der Bühne. Und das war mehr als beschämend. Denn mit dEUS stand eine Band auf dem Plan, die vor 10 Jahren mit das Größte waren und dann jahrelang komplett verschwunden waren. Dere Vorteil war, dass ich zum ersten Mal direkt vor die Hauptbühne konnte und dort das fulminante Konzert erleben durfte: Wirklich alle Hits, ob "Suds And The Soda" oder das finale "Roses". Hervorragend. Leider war ich wohl schon so platt, dass keines der Bilder auch nur annähernd aussagekräftig oder auch nur erkennbar wurde.

Danach schafften es die Rakes (oder die 5 Heineken grande), dass ich auf der Pressetribüne kurz eingeschlafen bin. Eine unfassbar langweilige Live-Band, mit einem Sänger, der wie zur Salzsäule erstarrte am Mikro steht. Schlimm.

Was lag also näher, als noch einmal in die Runde zu blicken und dann den Ausgang zu suchen? Natürlich nur, nachdem ich vorher Abschied genommen hatte von einem der wunderbarsten, nein, von DEM wunderbarsten Festival in ganz Europa. Ich kann nur jedem ans Herz legen, dort einmal vorbeizuschauen. Danke, Benicàssim.


Ein Engländer geht nie ohne Schirm aus dem Haus. Meinten Madness.


Nicht wirklich inspirierend: The Rakes.


Bisher nur aus dem "Finde die 76 Bands"-Suchbild bekannt: Der Gelbe Mann.


Näher bin ich leider nicht rangekommen. Ach nee, zum Glück. Das Meer.


Noch so einer, der anstatt Eintritt zu zahlen, den einfachen Weg gewählt hat.


Meine zweite Heimat: Der Pressebereich.


Will ich zuhause und im Büro: Riesige Zerstäuber im Zelt sprühen kleine Wassertröpfchen auf die Menge.