M´uzuri, B´wana, m´uzuri!

19.10.2006 | 29 Kommentare | cleo

Unnötige Werke der Weltliteratur, Teil II: Hemingway: Green Hills of Africa
Die Handlung:
Schon die Kapitel geben Aufschluss darüber, es geht die ganze Zeit um dasselbe.
(1-pursuit and conversation, 2-pursuit remembered, 3-pursuit and failure, 4-pursuit as happiness.)
Jeden Tag geht Hemingway zusammen mit Einheimischen (Wasserträger, Gewehrträger, Bierträger, Spurenleser, Übersetzer usw.) und Teilen der Jagdgesellschaft auf Großwild- und Vogeljagd.
Er schießt sich durch Ostafrika und das gesamte Tierreich, abends betrinkt er sich und badet in der Reisebadewanne.
Erlegt wird folgendes, allein von Hemingway: (die Anzahl lass ich mal weg, aber es sind jeweils mehrere)

Nashörner
Büffel
Kudus
Zebras
Wasserböcke
Buschböcke
Onyx-Antilopen
Rappen-Antilopen
Grant-Gazellen
Hyänen
Löwen
Leoparden
Warzenschweine
Perlhühner
Krickenten
Und einige andere, die sich meinem Gedächtnis entzogen haben.

Das alles in dreizehn Tagen, mal in der Savanne, mal im Busch, mal im Wald. Das Wichtige sind die Hörner.
Zwischendrin ärgert er sich, dass er keine Exemplare mit richtig riesigen Hörnern erlegt, dass andere besser sind, dass er den Schuss verfehlt hat oder irgendjemand die Tiere vertrieb, bevor sie in Schussnähe waren.

Nachzulesen in: Ernest Hemingway, Green Hills of Africa

Nicht zu Verwechseln mit:
Steinway, Konzertflügel
Strawberry hills, Beatles
Ernst, purer
Ernie + Bert

Die Gefahr beim Lesen:
Das sinnlose Töten plätschert so selbstverständlich dahin, dass selbst ein Greenpeace-Aktivist die Großwildjagd bald für ein harmloses Hobby wie Modelschiffbau hält.

Was man sagt, wenn man nach Green Hills of Afrika gefragt wird:
Idyllische Beschreibung der Großwildjagd in Ostafrika, detaillierte Landschaftsschilderungen, die Einheimischen Schwarzen werden ohne Kolonialherrschaftliche Überheblichkeit freundschaftlich behandelt.
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Kommentare

Christian_alternakid am 19.10.2006 um 13:35 Uhr:

also ein wichtiges werk, aber kein Kassiker - oder wie?

cleo am 19.10.2006 um 13:36 Uhr:

genau. das restwerk des herrn hemingway ist ja auch nicht schlecht, aber dieses eine buch hätte es nicht gebraucht.

cleo am 19.10.2006 um 13:38 Uhr:

schon rein quantitiv kann ich mir das gar nicht vorstellen, vor allem, weil er an vielen tagen gar nichts erlegt, an anderen aber dann gleich die halbe arche noah

lindihopp am 19.10.2006 um 13:41 Uhr:

ich finde aber auch der alte mann und das meer wahnsinnig überschätzt. eines der langweiligsten bücher, das ich je gelesen habe, und das als studentin der literaturwissenschaft, das will schon was heißen!

Christian_alternakid am 19.10.2006 um 13:43 Uhr:

ja, hats für mich auch nicht gebracht, der Alte mann und das meer. ich denke, das ist zwar defo jungsliteratur, aber bei mir hat das auch nichts geholfen. beeindruckender finde ich die kleinen geschichten wieviel schnaps er trinken konnte, die an den wänden der fürther kneipe El Floretita hängen.

Garfields Ripper am 19.10.2006 um 15:31 Uhr:

nun dafür war er ja berühmt (also für beides, bücher und schnaps)

lindihopp am 19.10.2006 um 15:43 Uhr:

also christian, heut müssen wir aber genderstreits an allen ecken und enden austragen. sagen, tits und ass reduziert frauen, dann aber hemingway als jungsliteratur bezeichnen. das ist aber nicht besonders stringent, oder?

Christian_alternakid am 19.10.2006 um 15:56 Uhr:

denkst du nicht dass in hemingway ein klarer machismo gedanke transportiert wird? der mann im kampf mit der natur, der mann im kampf mit dem schnaps und nur dann ist er wirklich mann? Hemingway ist ja wohl so sehr auf jungs als zielgruppe gerichtet wie Austen auf frauen. nicht dass der jeweils andere part das nicht auch gut finden kann (ich zb habe mich ja auch positiv zu Austen verfilmungen geäußert), aber wenn wir zu Werner Schulze-Erdel gehen und 100 männer / 100 frauen auf der straße befragen werden, dann fürchte ich sagt die empirie prost zu meinem satz.

THE DUDE am 19.10.2006 um 16:06 Uhr:

Also ich fand das Buch ganz nett. Am besten die Stelle mit der afrikanischen Geliebten...
Die Themen Gewalt (Jagd, Stierkampf, Krieg,...), Frauen (Sex, Affären) und der Alkohol kommen ja so gut wie in jedem seiner Bücher vor.
Wem "Green Hills of Africa" gefallen hat, sollte erstmal "Schnee auf dem Kilimandscharo" lesen.
Da wird mindesten genauso viel (Tiere & Frauen) (ab)-geballert...

Christian_alternakid am 19.10.2006 um 16:19 Uhr:

unterstreicht irgendwie den punkt, den ich machen wollte.

THE DUDE am 19.10.2006 um 16:24 Uhr:

Da muß man mal Klartext reden.
Würde sagen Hemingway hätte gut in die Gang of Gin gepasst :)

Christian_alternakid am 19.10.2006 um 16:39 Uhr:

hehe

cleo am 19.10.2006 um 16:54 Uhr:

also, a) hemingways frau ist ja auch beim jagen und trinken gut mit dabei
und b) hat hemingway in green hills of africa keine afrinkanische geliebte.

THE DUDE am 19.10.2006 um 17:06 Uhr:

doch hat er

THE DUDE am 19.10.2006 um 17:12 Uhr:

Ich schau aber sicherheitshalber heute Abend noch mal nach.

Basti am 19.10.2006 um 17:32 Uhr:

haha. am besten fand ich die Stelle, die gar nicht in dem Buch drin war, großartig, Tobi :)

THE DUDE am 19.10.2006 um 17:38 Uhr:

:))

Christian_alternakid am 19.10.2006 um 17:59 Uhr:

lesen sie heute "Green Hills of Africa - The Dudedirector's Cut" - uncut, mit noch nie gelesenen Szene!

nächste woche: James Joyce' Ulysses, wo er es mit der süssen russin treibt.

Basti am 19.10.2006 um 20:26 Uhr:

gibts das im Abo?

THE DUDE am 20.10.2006 um 08:37 Uhr:

Ja, hab da so manche The Dudedirector's Cut Block Buster im Kopf

Benny am 20.10.2006 um 16:14 Uhr:

"Der Fänger im Roggen" ist ein mieses Buch, oder verstehe ich da was nicht. Habs mit 18 geschenkt bekommen und habs nach 6 Jahren geschafft es in die Hand zu nehmen.

THE DUDE am 20.10.2006 um 16:24 Uhr:

Schuster bleib bei deinen Leisten... :)

Daniel_ am 21.10.2006 um 08:38 Uhr:

Strawberry Hills, Beatles? Popkulturwissen, anyone?

Basti am 21.10.2006 um 12:34 Uhr:

haha. so genau hab ich das gar nicht gelesen, daniel. vielleicht der remix?

Christian_alternakid am 21.10.2006 um 14:31 Uhr:

hab mich auch schon gewundert, dachte dann aber, naja, sooo der beatlesnerd bin ich auch nicht, dass ich ausschließen würde, dass die beatles auch das geschrieben haben

Max Power am 21.10.2006 um 20:19 Uhr:

fänger im roggen, beatles, da schließt sich der kreis.

cleo am 23.10.2006 um 14:35 Uhr:

oje. schreibt das bitte dem umstand zu, das der text ingeistiger umnachtung, soll heißen in einer bildungsanstalt, verfasst wurde.

cleo am 29.11.2006 um 10:03 Uhr:

William Faulkner über Hemingway:
he has never been known to use a word that might send the reader to a dictionary.

THE DUDE am 29.11.2006 um 15:15 Uhr:

egal, hauptsache ne afrikanische Geliebte am start!


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