Im November 1996 besuchte ich innerhalb von sechs Tagen drei großartige Bands/Künstler, was in so einem kurzen Zeitraum für mich damals schon sehr sensationell war. Bei genauerem Überlegen wäre so etwas auch heute noch relativ sensationell, nur dass damals noch zusätzlich der "Zum ersten Mal gesehen"-Effekt zum Tragen kam. Und eben noch die relative Neuheit des ganzen Konzert-Gehens.
Zwischen
Pearl Jam am 15.11. in der Eissporthalle von Prag (auch eine ganz eigene Abenteuerreise für sich) und
Beck im Forum von Nürnberg am 21.11. besuchte ich am 19.11. das Konzert von
dEUS. Ort war der ehrwürdige Hirsch, der damals sehr oft unsere Anlaufstelle war, da dort einfach die besten Bands spielten, die heute alle im E-Werk in Erlangen, im K4 oder überall sonst, nur nicht im Hirsch, auftreten.
Vorband war David Eugene Edwards
16 Horsepower, die mir leider nie, nie mehr so gut gefallen haben wie just an diesem Abend in diesem Moment (der dann entsprechend auch mit dem Kauf einer CD belohnt wurde - die sich zuhause nicht annähernd wie das Konzert anhörte). Aber diese 40 Minuten waren wahrhaft magisch und ich bedauere oft, sie nicht ins Gedächtnis oder in die Realität zurückrufen zu können.
dEUS waren gewissermaßen gerade auf dem Höhepunkt ihres Schaffens.
In a Bar, Under the Sea war soeben erschienen. Und es war ein echtes Highlight, die Hits der Belgier, die wir vorher wochenlang schon in Mainleuser Zimmer-Diskotheken rauf und runter gehört hatten, nun live zu erleben: Little Arithmetics, Suds & Soda, Roses. Als Zugabe gab es noch ein Cover des Post-NDW-Klassikers Eisbär von
Grauzone, welches bedauerlicherweise auch nie auf einer VÖ von dEUS offiziell erschienen ist.
dEUS habe ich nur zweimal in meinem Leben gesehen und dazwischen lagen fast 10 Jahre (zweiter Termin beim Benicassim 2006). Folglich wird wohl erst 2016 mein drittes dEUS-Konzert anstehen.
Was das Konzert zu etwas Besonderem macht (wobei damals wirklich fast alle Konzerte etwas Besonderes waren, was mich erneut erschaudern lässt, ob der Unwiederbringlichkeit dieser magischen Ära und auch der einstigen Gespannt-/Aufgeschlossenheit), war die Vielzahl an Bekannten, die bei diesem Konzert anwesend waren. Und damit meine ich nicht meine Mitreisenden
Gille,
Der Grieche, Tanja oder
vincent.. Sondern unzählige Menschen, die ich zu diesem Zeitpunkt alle eben noch nicht kannte und bei denen teilweise Jahre später in Gesprächen über Live-Auftritte irgendwann der Kommentar fiel: "Ach, dEUS damals im Hirsch? Da bin ich auch gewesen!". Ob
mawe,
säm oder
tripon, hier war ein Sammelsurium von Personen versammelt, die das popkulturelle Imperium später auf den Kopf stellen würden - wenn auch von unterschiedlichen Richtungen aus.
Ein solch schöner Zufall macht mir fast eine wohligere Gänsehaut als nur der Gedanke an "Roses".
salamikalle am 09.09.2009 um 23:45 Uhr:
Schade nur das Du am 27.10.1981 nicht im alten Bahnhof in Hof bei der Berliner Krankheit-Tour mit MDK,Sprung aus den Wolken und den damals noch erfrischend kaputten Einstürzenden Neubauten anwesend warst oder als die Neubauten am 23.2.1986 bei minus 15 Grad im Golden Saal auf dem Reichsparteitagsgelände in Nürnberg ihren wohl legendärsten Auftritt hatten....schade...motorhorst am 10.09.2009 um 06:40 Uhr:
Auch wenn sich das viele nicht vorstellen können, aber da wäre selbst ich wohl noch ein wenig zu jung gewesen. Wobei 1981, kurz nach meinem elften Geburtstag zu den Neubauten zu gehen, das hätte sicherlich einen gewissen Reiz gehabt...säm am 10.09.2009 um 14:00 Uhr:
Ein weiteres Konzert, bei dem die damals noch zukünftigen Indie-Zampanos nahezu komplett zugegen waren, wäre dann noch der Faith No More-Gig in Hof (den exakten Termin müsste ich aufwendig rekonstruieren)tripon am 16.09.2009 um 12:33 Uhr:
die konzertkarte hab ich auch noch irgendwo... :) legendärstes "konzert" was ich im hirsch gesehen habe war das dj-set von blame und ltj bukem am 22.08.97 (danke hirsch-history) - 7 stunden non-stop drum`n`bass dance party inkl. polizeikontrolle in bayreuth um 7 uhr morgens... auch geil waren die sterne auf der posen-tour im hirsch (datum finde ich komischerweise nicht), 3 zugaben und insgesamt 3 stunden spielzeit... ach, wie schön ist es doch in erinnerungen zu schwelgen...