THE KONZERT

23.10.2006 | 3 Kommentare | motorhorst

HM:
Eine Einladung zum VIP-Gig der "größten Band der Welt" ist für uns
mehr als Anlass genug, die nordostoberfränkische Party-Metropole zu
verlassen. Ab geht es auf die A9 Richtung Berlin, da wo die Leute aus
Heimweh hinziehen. Ex-Glashaus-Macher DJ Tripons mondänes Loft am
Prenzlauer Berg ist uns eine adäquate Residenz für das Wochenende, das
im Oasis-Konzert am Sonntag-Abend gipfeln soll.

vincent.:
Alle Vorurteile, die man über die Ernährung in Berlin hat,
bewahrheiten sich vor Ort: Auf einen Einwohner kommen drei
Döner-Buden. Das große Angebot sorgt für humane Preise, man zahlt 1/3
weniger als in der Provinz. Da der mitgebrachte Kasten Beck's nicht
lange reicht, bedient man sich mit einheimischen Berliner Pilsner, das
hier an jeder Ecke beworben wird, außerhalb der Hauptstadt aber wohl
unbekannt ist. Die reichhaltige Auswahl an Clubs wird deshalb am
Ankunftstag auch gar nicht genutzt, man widmet sich eher den
kulinarischen Genüssen.

HM:
Schon auf der Irrfahrt zum Prenzl-Berg sehen wir die halbe Stadt, den
Reichstag und auch das schrecklich-verschandelte Brandenburger Tor mit
übergezogenem Telekom-Kondom.
Doch Herr Tripon möchte uns natürlich auch das interessante Berlin
zeigen, deswegen führt uns seine Stadtrundfahrt zu Kultstätten wie dem
ehemaligen Maria am Ostbahnhof, dem Tresor, Scheckpoint Scharlie und
Film-Locations aus "Lola rennt". Nach einem weiteren Döner steht dann
schon die Reise zur Columbiahalle an.

vincent.:
Im Blitzlichtgewitter schreiten wir zum Eingang, die schreienden
Mädchen hinter den Wellenbrechern würden alles für eine Karte tun. Nur
700 Menschen dürfen bei diesem Fernsehkonzert dabei sein, man hätte
wohl mehr als die zehnfache Menge an Karten verkaufen können. Jede
Menge Prominenz ist am Start, Horst geht rüber zu Thomas D. (mit übler
Iro-Haartracht) und fragt: "Na, Thomas, schon wieder ne superintensive
Platte am Start, die keine Sau interessiert?" MTV-Kavka ist wohl doch
nur 1,55m groß, Robert Stadlober im Konfirmanden-Anzug versucht cool
zu sein und Oasis-Ultra und Tomte-Sänger Thees Uhlmann kommt auf uns
zu, reißt Herrn Motor das Bier aus der Hand und stellt seiner
Begleitung "Die Bayreuth-Connection" vor.

HM:
Als "Fuckin' in the Bushes" wie üblich als Intro ertönt, trennt sich
die Spreu vom Weizen: Hinten die Medienschaffenden und
Plattenmenschen, die zum Schauen gekommen sind, vorne die
Wahnsinnigen, die jeden Song von vorne bis hinten mitschreien, sich
beinahe eine Massenkeilerei um Liams Tambourine liefern und einfach
nur glücklich sind, dabei zu sein. Oasis-Tattoos, England-Flaggen,
schlechte Frisuren und eine wunderbare Band, so schaut der Rock aus.
Liam und Noel und die drei anderen da oben, wir da unten, aber
eigentlich auch ganz oben. Tonight I'm a Rock 'n' Roll Star.

vincent.:
Das Konzert gibt es am 23.04. auf arte und im Juni im ZDF. Herr Motor
ist der mit dem hässlichsten Hemd ever, vincent der, der dem
Prinzen-Sänger Sebastian Krumbiegel sechsmal einen Becher Heineken ins
Genick schüttet. Live forever!