Als ich vor einem Jahr ins Glashaus ging, um mir das Konzert von
Herztechnik anzusehen, kam es zu einem ähnlichen Ereignis wie beim Komeit-Konzert ein weiteres Jahr zuvor (Der Herbst ist schon wirklich die beste Konzertjahreszeit, wieso geht eigentlich zur Zeit so wenig?): Damals haute mich Masha Qrella ja so um, dass die Hauptband im Anschluss keine Chance mehr hatte.
Bei Herztechnik, um zum Thema zurückzukehren, stand ein dünner Indie-Schlacks auf der Bühne, mit umgehängter Gitarre und Sounds vom Laptop und Animationen im Hintergrund und das war vom ersten Moment so groß, wie so unerwartete Bands/Künstler immer nur im Glashaus so ganz groß sind. Ebenso wie der Hauptact war auch dieser Support bei Archie Müllers hervorragendem
Schinderwies Label aus Regensburg, weswegen ich nicht nur eine CD von dem eben beschriebenen
Spruce erstand, sondern gleich alle drei Demos/Alben/EPs, die da feil geboten wurden: "Feel it", "Nanopuzzles in Stereo" und die schlicht von mir "Die weiße" benannte Unbetitelte.
Nun liegt das neue Werk von Spruce vor, es heißt "
Once Upon A Time" (Schinderwies / Broken Silence) und hält alle Versprechen, die man sich von vorneherein bereits selbst gemacht hatte (Häää?). Die Instrumentierung gibt ja schon einen ungefähren Anhaltspunkt, was auf den Hörer zukommt, ich möchte hier Maximilian Hecker minus zuviel Weinerlichkeit, den frühen Turner oder auch The Notwist als Referenzen nennen. Bereits der Opener "Rotten/Reborn" zeigt exemplarisch, wohin die Reise geht: In über 9 Minuten nimmt Spruce den Hörer auf eine fragile Tour, über sphärischen Klänge, die ich nicht als Indietronics bezeichnen möchte, was den Kern allerdings recht gut trifft, und jetzt weiss ich nicht mehr, wie der Satz weitergehen soll.
Es fiel mir schon immer schwer, über Musik zu schreiben, die mir wirklich etwas bedeutet, deswegen einfach die Verweise auf die einschlägigen Onlinemagazine: Bei Alternativenation.de erhielt Spruce bereits in der letzten Wochen 9 von 10 Punkte und mit 8 von 10 Punkten ist "Once Upon A Time" bei
Plattentests Online das aktuelle Album der Woche.
Also kommt hier der Rat, dass ihr euch das Album kauft und wenn es euch gefällt, dann bedankt euch nicht bei mir, sondern direkt bei Spruce, der ja auch noch Mitglied der Motorjugend ist, was mich mit einem minimalen Quäntchen Stolz erfüllt. Anspieltipps: Rotten/Reborn, Always.
Basti am 09.11.2004 um 18:08 Uhr:
ein ganz und gar wunderbares Album. allein der opener ist es wert sich das Album zuzulegen. ich lege die CD gleich mal wieder ein. schön