Hamburg, Bibelstunde
Bonnie 'Prince' Billy und Sir Richard Bishop in der Fabrik. Ein Satz.
Der Abend beginnt mit dem großartigen Sir Richard Bishop, der auf seiner Gitarre Sachen spielt wie "Six minutes of Django Reinhardt" und Dinge sagt wie "Peace, love and happiness - blablablablabla" und "Here's a song about hanging a preacher, I hope you enjoy it", dann kommt Will Oldham, ganz allein heute, keine Band, auf die er sich verlassen kann, "today I have to hold the strings together myself", dafür trägt er extra ein bisschen Mascara, der Bart ist auch wieder lang, nach fünf Minuten hat man sich an seine Grimassen gewöhnt, als kennte man sie schon seit Jahren, die Stimme ersetzt ohnehin jede Band, die Geschichten erst recht, biblisch, Liebe Hass Verrat Mord Liebe, gespenstisch ist das alles, besonders weil Dawn McCarthys Stimme fehlt und man erst jetzt begreift, woher die fast überirdische Schönheit von "The Letting Go" kam, so etwas passiert nicht oft, sagt Will Oldham, dass man etwas tut und glaubt, das sei es jetzt gewesen für den Rest des Lebens, sein Bruder habe ihn daran erinnern müssen wieder zu atmen, als er zum ersten mal "Strange Form of Life" mit McCarthys Stimme gehört habe, ohne sie ist es wohl zu wenig für die knutschenden Pärchen und fachsimpelnden Gitarristen oder zu viel oder zu lang, jedenfalls lichten sich irgendwann die Reihen vor der Bühne und man bekommt endlich die hübschen Hände und die schmalen Hüften von Will Oldham zu sehen, bevor er dann geht und kurz darauf zurückkommt, ein wenig gerührt, weil er ein Schlüsselanhängermännchen geschenkt bekommen hat, das er sich prompt an den Hosenstall heftet, dann spielt er die Hälfte von "Ease Down the Road", wer jetzt nicht mit ihm ist hat eh kein Herz, "A King at Night", was sonst, und nachdem die Lichter schon angegangen waren, kommt er noch einmal, noch gerührter, diesmal gab es Blumen, und spielt die zweite Hälfte von "Ease down the Road", bis das Titelstück in einer fantastischen Version von "On the Road Again" endet, mit Schmelz und Gypsies und stomping audience, dann hat Will Oldham ein bisschen feuchte Augen und verbeugt sich in alle Richtungen und schaltet den Verstärker aus und geht.
wowosschwester am 17.03.2007 um 14:02 Uhr:
und all das in einem satz. und der kann schon fast als konzertersatz durchgehen, so musikalisch klingt er.dalia am 17.03.2007 um 16:26 Uhr:
hab´s nicht gelesen, sieht aber hübsch auscleo am 18.03.2007 um 19:33 Uhr:
absaetze, bitte! selbst wenns nur ein satz ist und man keine absaetze in einen satz reinmacht. fuck die regeln. sezieren der satze.cleo am 18.03.2007 um 19:33 Uhr:
seatze. aeh, saetze. halt umlaut.wowo101 am 18.03.2007 um 19:47 Uhr:
das waäre ungefähr so wie stufen in eine sprungschanze einbauen.cleo am 18.03.2007 um 19:54 Uhr:
genau! warum nicht? lang lebe der selbstmord, herbeigefuehrt durch eigene stuemperei!es ist blos so, das sich der satz so am computer schwer liest. da kann er noch so schoen sein, man stolpert trotzdem dreimal ueber die selbe zeile.
cleo am 18.03.2007 um 19:55 Uhr:
aber schoen isser schonwowo101 am 18.03.2007 um 19:57 Uhr:
das wollte ich ja nur hören.cleo am 19.03.2007 um 12:44 Uhr:
bitteschoen :)Christian_alternakid am 19.03.2007 um 16:15 Uhr:
ach wolfgang. das ist schon sehr unschön, deinen klaffenden finger in meine feuchte wunde zu halten, dass ich oldham nicht sehen konnte. argh, argh, wie wir in entenhausen da immer zu sagen pflegen.insbesondere der letzte teil klingt so wundervoll dass man wünscht dabei gewesen zu sein. argh, argh.