29.06.2010 | 0 Kommentare | motorhorst
Lionel Messi, Fußballgott aus Argentinien, entdeckte mit seinen noch jugendlichen 23 Jahren kürzlich die verblichene britische Rock-Legende Oasis. Aufmerksam gemacht hatte ihn der für Manchester City spielende Carlos Tevez. Messi ist so begeistert von der Band, dass er für einen eventuellen WM-Titel der Argentinier bzw. die anschließende Siegesfeier eine Reunion der Band plant, sie solle einfach "ihren Preis nennen." Wie bemerkte neulich jemand bei Facebook? Was das für eine Siegesfeier wird - Oasis spielt, Diego Maradona läuft in Buenos Aires nackt um den Obelisken und der Sportdirektor Carlos Bilardo lässt sich vom Siegtorschützen im Finale von hinten nehmen. Mal im Ernst, da kann man sich doch wirklich nicht ein Weiterkommen Deutschlands wünschen?
Eine weitere Möglichkeit Musik zu hören, während gerade keine Musik da ist (obwohl idealerweise eigentlich immer Musik da sein sollte), ist der Dienst Simfy. Natürlich gibt es auch Spotify, aber das ist in Deutschland halt nur mit schwierigsten Verrenkungen bzw. offiziell gar nicht erhältlich. Simfy stellt aber eine sehr akzeptable Menge an Songs und Alben zum Soforthören per Browser bereit, ich habe mich bisher aber noch nicht einmal angemeldet, da ich auch so über 15 Alben von Sonic Youth, immerhin das erste und das neuste Album von The Notwist oder auch das Gesamtwerk von Radiohead anhören kann. Bei anderen Künstlern sieht es nicht ganz so rosig aus (z.B. Underworld, Oasis oder obskurere Bands von Sharon Stoned bis Turner), aber für das Nebenbeihören während der Arbeit oder schnell mal reinhören in etwas Unbekanntes taugt es sehr gut.
Apropos Sonic Youth. Bei Recherchen stürzte ich kürzlich über eine Setlist von Sonic Youth, die doch einige bemerkenswerte Elemente beinhaltete. So sind dort nicht nur einfach die Songs notiert, sondern auch wer den Song singt (da es bei Sonic Youth hierfür ja immer 3 potenzielle Kandidaten gibt) und vor allem welches Bandmitglied welches Instrument spielt. Schließlich werden nicht nur Gitarren und Bässe hin- und hergetauscht, für viele Stücke verwendet die Band auch ganz besonders gestimmte und/oder bearbeitete Gitarren, die dann eben auch nur für diesen einen Song geeignet sind. Deswegen traf es Sonic Youth auch härter als es eine andere Gruppe treffen würde, als ein Fahrzeug mit einer Großzahl an Instrumenten 1999 gestohlen wurde.
Einmal mehr konnten sich Besucher eines Pearl Jam-Konzertes glücklich schätzen: Beim Auftritt im Madison Square Garden von New York spielte die Band of Horses als Vorband. Zur Zugabe des Pearl Jam-Auftritts bat Eddie Vedder dann deren Sänger Ben Bridwell auf die Bühne und einmal mehr gab es eine Intonation des Temple Of The Dog-Klassikers Hungerstrike.
Ich habe neulich bei Fidel Bastro, einem kleinen Label aus der DIY-Liga einen Posten an Tonträger bestellt, die ich schon lange mein Eigen nennen wollte. Neben der EP von Lars Bang Larsen, von dem ich bisher nur die Autobiographie eines Umzugskartons kannte (bitte sofort bei myspace anhören und durch die Wohnung springen), gab es unter anderem Scheiben von Potato Fritz, unHOLD und vor allen Dingen der Hrubesch Youth. Die nächste Youth, nach der oben erwähnten Sonic und der Bum Kun Cha Youth aus dem Intro-Umfeld.
Die Titel der Hrubesch Youth sind das Beste und man möchte sie pausenlos nur rauf und runter lesen und sich selber high fives vor Begeisterung geben:
- Dahlin Orgel
- Dr. Mengelehre
- Evas brauner Beer
- Wiener Walser
- Maurice, das geht hier doch alles den Banach hinunter
- Kristallweizennachtweih
Die Geschichte der Hrubesch Youth bzw. ihres Sängers Klausner ist leider nicht ganz so spaßig, die Musik selber dafür aber das Unhörbarste und Wahnsinnigste, das ich bisher hören durfte. Durch SY, Einstürzende Neubauten und andere Krachmacher sind meine Ohren und meine Aufnahmebereitschaft ja sehr strapaziert und entsprechend offen und aufnahmefähig. Aber die Hrubesch Youth stellt doch noch mal alles auf die Spitze und verleiht dem Neubauten-Credo "Höre mit Schmerzen / Listen with Pain" eine völlig neue Dimension. Unbedingt anhören.
Neues zum Gratis-Anhören der Bayreuther Band der Herzen
Red-Can-Woche bei mh.de
Live auf der Clubbühne im E-Werk, Erlangen. Freitag, 12. März 2010 Support: Marie Fisker & Rune Kjeldsen