Game Of Thrones, 4. Staffel

Christian_alternakid am 04.12.2014 um 11:52 Uhr:

Dieser Kommentar enthält einen kleinen Spoiler. Klick mich, wenn Du ihn dennoch sehen willst.

Christian_alternakid am 11.05.2015 um 21:31 Uhr:

Jetzt mal ernsthaft,ihr 10/10er... findet ihr nicht, dass zumindest die letzte Folge so over the top war, dass da jetzt echt so ein Punkt erreicht ist, an dem es kippt?

motorhorst am 12.05.2015 um 09:29 Uhr:

Also, ich bin mit 10/10 ja mehr als sparsam (im Moment habe ich bei 1.045 Bewertungen genau 30 Mal die "10" vergeben) und dennoch wirkt es inflationär, wie ich bei GoT mit der Höchstpunktzahl hantiere. Aber wenn ich mich frage "Was könnte die Serie besser machen/mir mehr geben?" dann habe ich keine echten Kritikpunkte und deshalb sind die zehn Punkte dann auch angebracht.
Natürlich gibt es schon Dinge, die mich leicht unzufrieden lassen, wie z.B. die Vielzahl der Handlungsstränge in deren Folge dann einzelne Figuren oft nur eine Szene pro Episode erhalten. Aber das ist eben den inhaltlichen Umständen geschuldet und kaum anders zu machen - um dann von einer Folge wie "The Watchers on the Wall" doch noch eines Besseren belehrt zu werden (inklusive eines großartigen one-shots).

Was es mir natürlich leichter macht: Dass ich Genre-Fan bin und von einem Fantasy-Setting nicht überzeugt werden muss - etwas im Gegensatz zu den Vorgaben von Boardwalk Empire oder auch Deadwood, wo mich bei beiden die zeitliche Epoche nicht so wahnsinnig interessiert.

Natürlich ist die letzte Episode ein Bruch, aber das wirkt hier eben auch viel stärker, da die Bahnen des low fantasy Settings einfach verlassen werden (etwas im Gegensatz zum Herrn der Ringe, wo es von fantastischen Kreaturen, magischen Gegenständen und zum Teil auch Zaubern nur so wimmelt). Als ich damals die vierte Staffel beendet hatte, habe ich auf jeden Fall gleich wieder Staffel 1 eingelegt und einige Folgen mit Hochgenuss erneut geschaut.

Christian_alternakid am 12.05.2015 um 10:08 Uhr:

Ja, ich kann ja durchaus akzeptieren, dass das vom Grundkonzept her weniger meine Tasse Tee ist als, sagen wir, Wire oder Mad Men.
Ich geb ja auch kontinuierlich 6/10, weil es kurzweilig ist und schon abliefert (und immer wieder wirklich sehr toll aussieht) - und ich grundsätzlich großen Respekt davor habe, dass immer wieder zentrale Figuren einfach abgeschossen werden.

Aber diese letzte Episode der 4. Staffel, da hab ich einfach gemerkt, dass es für mich eine gewisse Grundlage, auf die ich mich einlassen kann, verlässt und mir einfach zu quatschig wird.

babygirliegirl am 12.05.2015 um 11:41 Uhr:

Ich mag Fantasy und finde GoT nicht unbedingt kurzweilig oder packend, aber ganz gut unterhaltend. Gucke mir aber nur gelegentlich mal ne Folge oder so an.
Finde fast alle Figuren unsympathisch und deshalb ist mir die Handlung auch ziemlich schnurzpiepe.

motorhorst am 12.05.2015 um 13:51 Uhr:

Siehste Christian, genau das kann ich auch verstehen und akzeptieren. Wenn ich Boardwalk Empire sehe, dann denke ich mir auch "wow, sieht das gut aus" und wer würde schon ernsthaft etwas Negatives über Buschemi sagen? Aber inhaltlich packt es mich eben nicht sonderlich und deswegen habe ich nach Staffel 1 auch erst mal ne Pause auf unbestimmte Zeit gemacht. Aber: Es gibt eben weitaus schlimmere Serien.

Was die Sympathie der Charaktere betrifft: Auch das finde ich halt nen spannenden Schritt von der konventionellen Fantasy weg, wo der Held maximal irgendeine Last aus der Vergangenheit, an der er zu schleppen hat. Aber sonst ist erben der arme kleine Hobbit, dem die Bürde auferlegt wurde, der immergute Magier Gandalf, der niemals eine Entscheidung treffen würde, die einem seiner Begleiter schaden würde oder der lustige Legolas, der immer einen witzigen Spruch oder auch mal ein fröhlich-frivoles Hüpfen über Fässer parat hat, die uns in unserem tristen Alltag aufheitern.

Auftritt Tyrion Lannister, der, natürlich vor allem durch das vorzügliche Spiel von Peter Dinkage, eigentlich sympathisch ist, seine Aktionen und sein Kalkül hingegen aber überhaupt nicht. Oder Jaimie Lannister, der das größte Arschloch auf Westeros ist und den man keinesfalls leiden kann - bis er dann diese Wandlung vom Saulus zum Paulus macht und vielleicht steckt ja doch mehr in ihm, als... Dann hast Du natürlich die gänzlich guten (Arya, Rob Stark) und total verdorbenen (Cersei, Kleinfinger) Figuren, die aber eben durchaus Entscheidungen treffen müssen, die nicht ganz den Erwartungen entsprechen. Also das gefällt mir schon sehr, sehr gut.

Christian_alternakid am 12.05.2015 um 14:45 Uhr:

Ja, da bin ich bei dir. Die Kritik kann ich auch nicht ganz nachvollziehen, weil mir auch gebrochene und dadurch unberechenbarere Figuren schon lieber sind als das klassische Herr der Ringe Schwarz/Weiß-Gemälde.

Die Starks werden ja im Laufe der Serie arg dezimiert, aber mich hätte schon interessiert, ob das auf eine Konfrontation zwischen Starks und Daenerys Targaryen hinausläuft, da hier beide Seiten eindeutig positiv gezeichnet werden - und wie man da dann die Kurve bekommt (oder ob die sich dann gegen andere, bösere Mächte verbünden).

motorhorst am 12.05.2015 um 15:18 Uhr:

Ja, ich bin auch nicht weiter als auf Stand "TV-Staffel 4". Habe zwar mal die Bücher begonnen, aber das war auch nur im Urlaub möglich und da bin ich nicht weiter als bis Buch 1/2 (deutsch) also Buch 1 (englisch) gekommen.
Zur Zeit ist Facebook für mich wieder die Hölle, da jeden Montag jede US-Seite die neusten Spoiler zu GoT bringen muss, ich aber erst dann reinschauen will, wenn alle 10 Folgen komplett sind. Allerdings habe ich seit einem Interview von George R.R. Martin zum Thema Spoiler eine etwas entspanntere Haltung entwickelt.

Quelle ist theverge.com
"This whole concept of spoilers is one that I've never gotten," he says. "Yes, there's a pleasure when you're reading a book, or watching a television show — What will happen next? Who will win? Who will lose? But that is by no means the only reason to watch a movie or a television show. It's not the only reason to read a book."

I thought Martin had made his point, but he was just warming up. "I read a lot of historical fiction, you know? I know who won the Civil War — it's not a spoiler to me. But I can still enjoy Gettysburg, even though I know how the battle came out. I can still enjoy historical fiction about the Wars of the Roses, even though I know who won the Wars of the Roses. And for that matter, I still enjoy watching Citizen Kane every few years even though I know 'Rosebud' is the sled. So there — I just gave a terrible spoiler to all the people who haven't seen Citizen Kane. Rosebud is the sled, but nonetheless, you should still watch Citizen Kane, because it's incredible!" Martin laughed a deep, satisfied laugh, and continued down the black carpet.

Basti am 12.05.2015 um 15:35 Uhr:

Also ohne jetzt zu spoilern, glaub ich, das du (Christian) die fünfte Staffel auf jeden Fall weiterschauen kannst, wenn es dich weiterhin interessiert. Das Ende der 4. Staffel war schon sehr Fantasy für GoT-Verhältnisse. Aber Staffel 5 geht das ganze wieder recht bodenständig an.

Kein Spoiler, da alles Handlungen vor der eigentlichen Geschichte:
Und da die Starks ja in Form von Eddard (mit Jon Arryn und Robert Baratheon) bereits den Vater von Daenerys (Aerys Targaryen aka The Mad King) nach 300-jähriger Thronschaft der Familie Targaryen vom Thron gestoßen haben, kann ich mir jetzt nicht vorstellen, dass das für die Autoren schwierig wäre einen geeigneten Konflikt zu konstruieren. Das war ja die Rebellion, die die Ereignisse der Serie erst ins Rollen gebracht hat. Mit Eddards Schwester Lyanna Stark, die eigentlich von Robert Baratheon geheiratet werden sollte. Dann aber von Rhaegar Targaryen, dem Sohn von Aerys entführt und evtl. vergewaltigt worden ist. Je nachdem, wessen Erzählungen man glaubt. Bin zwar was Namen angeht nicht immer ganz firm. Das hab ich aber erst vor kurzem nachgelesen. Sollte also stimmen.