Ich finde es schon erstaunlich, dass Dry Cleaning mit ihrem extrem trockenen Post-Punk so gut ankommen und z.B. das SO36 ausverkaufen. Live ist die Performance von Sängerin Florence Shaw ziemlich exakt so wie man es sich nach Hören der Platte vorstellt: weird, a propos of nothing, Anti-Entertainment. Kurios aber, dass neben unserer Post-Punk-Poetin eine Band steht, die einen ganz anderen Film fährt: der Gitarrist aus einer Nu-Metal-Band, der Bassist True Metal. Beide sehr begeisterungsfähig.
Sound war kristallklar und druckvoll - und im Gegensatz zur Platte dominiert live nicht etwa der Bass, der in den Aufnahmen so sehr diese Songs treibt, sondern das Gitarrenspiel von Tom Dowse, das eine wirklich interessante Mischung aus minimalistisch (eigentlich ja wenige Töne) mit Lust an experimentellen Ausflügen ist. Entgegen des Guitarrero-Aussehens also im Zweifel mehr Sonic Youth als Limp Bizkit.
Vorband war Maria Sommerville, die sich so in Nebel gehüllt hat, dass ich tatsächlich nichts erkennen konnte. Aus der Nico-Schule, allerdings ohne deren verstörenden Ansatz.
Dein Bericht/Dein Erlebnis
Als Mitglied der motorjugend mit dem Rang Blicker oder mehr kannst Du an dieser Stelle einen Kommentar zu dieser Text abgeben und andere Kommentare kommentieren.
Christian_alternakid am 26.04.2022 um 09:56 Uhr:
Ich finde es schon erstaunlich, dass Dry Cleaning mit ihrem extrem trockenen Post-Punk so gut ankommen und z.B. das SO36 ausverkaufen. Live ist die Performance von Sängerin Florence Shaw ziemlich exakt so wie man es sich nach Hören der Platte vorstellt: weird, a propos of nothing, Anti-Entertainment. Kurios aber, dass neben unserer Post-Punk-Poetin eine Band steht, die einen ganz anderen Film fährt: der Gitarrist aus einer Nu-Metal-Band, der Bassist True Metal. Beide sehr begeisterungsfähig.Sound war kristallklar und druckvoll - und im Gegensatz zur Platte dominiert live nicht etwa der Bass, der in den Aufnahmen so sehr diese Songs treibt, sondern das Gitarrenspiel von Tom Dowse, das eine wirklich interessante Mischung aus minimalistisch (eigentlich ja wenige Töne) mit Lust an experimentellen Ausflügen ist. Entgegen des Guitarrero-Aussehens also im Zweifel mehr Sonic Youth als Limp Bizkit.
Vorband war Maria Sommerville, die sich so in Nebel gehüllt hat, dass ich tatsächlich nichts erkennen konnte. Aus der Nico-Schule, allerdings ohne deren verstörenden Ansatz.