Was alles scheiße ist, Teil 1: Streaming-Services

02.02.2020 | 2 Kommentare | motorhorst

Das Problem mit den Streaming Services ist ja jetzt nicht mal, dass aktuell drei neue pro Jahr hinzukommen und man sich schon alleine mit normalem Programm plus HD-Empfang plus Quatsch-Digital-Sender, die man nie guckt (außer TLC und als 4 Blocks auf diesem einen dran kam, dessen Namen ich aber schon wieder vergessen habe), dumm und dämlich zahlt. Aber auch.

Was dringend zu ändern ist:

Keine scheibchenweisen Serienveröffentlichungen mehr

Sorry, aber wenn ich eine verschissene Folge pro Woche sehen möchte, dann hätte ich auch beim linearen Werbefernsehen bleiben können. Streaming Services sind einfach dafür da, dass ich die komplette Staffel sofort auf dem Silbertablett präsentiert bekomme und dann wie ein kleiner Trottel alles komplett - Achtung, jetzt kommt's! - durchbingen kann. Oder halt in 2-3 Folgen pro Tag, um einerseits nicht wahnsinnig zu werden, andererseits aber nicht wieder komplett vergessen zu haben, warum der König des Nordens mit Hooded Justice jetzt doch auf der Seite von Frank Underwood ist. Also bitte keine Gängelungen mehr und wenn jemand nur eine Folge pro Woche sehen möchte, um sich an einem imaginären Wasserkühler mit niemandem drüber zu unterhalten und selbst nicht dazu fähig ist, seinen Konsum so zu dosieren, so möge man ihm eine entsprechende Option geben. Quatsch-Einstellungen wie "Vorspann überspringen", "unbedingt sofort die nächste Folge oder irgendwas anderes abspielen, sonst mache ich noch was mit meinem Leben" und "bitte alles anderthalb mal so schnell abspielen, damit ich noch schneller merke, dass es hier gar nix gibt" waren ja auch ungefragt verfügbar.

Keine Vermischung von Bezahl- und Gratisinhalten

Sorry, Amazon, aber so nicht. Ich klicke nicht dreizehn Mal, um dann festzustellen, dass ich für den 12 Jahre alten Film nicht 0,00 sondern 14,99 Euro zahle. So was will ich in der Übersicht sehen und am besten auch danach filtern können. Was uns direkt zum nächsten Punkt führt.

Vernünftige Suchen und Filter

Mir ist schon klar, dass irgendwie verschleiert werden muss, dass das Programm der Anbieter im Allgemeinen dünner ist als von jeder Dorfvideothek ca. 1991. Aber wenn das auch der Dümmste kapiert hat, könnte man ihm doch die Möglichkeit geben, vernünftig zu suchen (zum Beispiel, ich weiß, komplett irrsinniger Vorschlag: nach Teilen des Titels) und auch ehrliche Ergebnisse zu erhalten, z.B. "Ihre Suche nach ultrabrutalem Knüppelmetal brachte keine Ergebnisse" statt "Hey, wie wäre es mit diesem John Denver-Konzert?". Gleiches gilt für die hanebüchenen Kategorien "Gerade voll beliebt auf Netflix" oder "Mit Preisen versehene Kriegsfilme", die lassen wir einfach mal weg.
"Das könnte Ihnen auch gefallen" ist nur dann akzeptabel, wenn im Gegenzug mit "Nein, könnte es nicht, blechernes Arschloch" oder "Ja, aber das habe ich bereits gesehen, was ist mit eurem Scheißalgorithmus und Überwachungsmechanismus los, ihr Westentaschennerds" antworten kann, von "Bitte nie (NIE) wieder vorschlagen" als Wahlmöglichkeit mal abgesehen.

Keine Staffel 10 ohne Staffel 1 Ist klar, oder? Wenn jemand eine Staffel anbietet, so hat er lückenlos auch alle vorher gelaufenen Staffeln anzubieten.

Keine verschwindenen Dinge

Es dürfen jederzeit neue Titel ins Sortiment aufgenommen werden. Es dürfen keine Inhalte aus dem Programm verschwinden.

Witzig

Kein Wort zu "Bitte alles im Original mit maximal englischen Untertiteln" oder "Bitte nur ungeschnittenes Material, die Köpfe müssen nur so rollen"? Ganz genau. Es scheitert an so vielen grundsätzlichen Dingen und Ärgernissen, dass ich solche selbstverständlichen Premiumfeatures gar nicht erst einfordern möchte. Das hebe ich mir für die Fortsetzung auf.