The Audience - Boma Ye (Live)

17.01.2019 | 0 Kommentare | motorhorst

The Audience waren eine Band aus Hersbruck, die sich nicht nur nach einem Song von The Robocop Kraus benannten, sondern auch aus dem selben Ort kamen. Vor allem spielten sie aber ebenso den Robo-Sound und das ist gar nicht abfällig gemeint. Gleich zwei Bands, die es schaffen, ein eher peinliches Element wie die Elektro-Orgel so effektiv einzubauen, dass das Tanzbein gar nicht anders kann als zu schwingen? Muss man erst mal machen.

Anlässlich des Live-Auftritts beim Musikschutzgebiet Festival 2007 in Hombergshausen spielte die Band unter anderem den Song "Boma Ye", der im selben Jahr auf dem Album "Celluloid" bei Hazelwood Records erschien. Ich liebte diesen Song nicht nur immer einmal früher als ihr, sondern gerade in Form der energischen Performances von Sänger Bernd Pflaum, den alle Welt vor allem als Bird Berlin und Hauptdarsteller von School of Rock (kleiner Ulk) kennt, die das Stück bereits beim ersten Mal Hören tief ins eigene Musikgedächtnis einschbrennen.

Bei "Boma Ye" handelt es sich um den Anfeuerungsruf, den das Publikum seinem Helden Muhammed Ali zurief, als dieser beim - nur minimal rassistisch bezeichneten - Jahrhundertkampf Rumble in the Jungle 1974 in Kinshasa gegen George Foreman kämpfte. Alis Ikonenstatus als Symbol der Bürgerrechtsbewegung und des Kampfs gegen Rassismus sicherte ihm die Sympathien der 100.000 Zuschauer - womöglich half es Foreman auch nicht, durch einen Auftritt mit einem Deutschen Schäferhund an die guten alten Kolonialzeiten zu erinnern. Der Anfeuerungsruf "Ali, boma ye!" in der afrikanischen Handeslssprache Lingála bedeutet übersetzt dann auch nicht weniger als "Ali, töte ihn."

Ali tötete ihn nicht, siegte aber in der 8. Runde durch KO.
Am 17. Januar 2019 wäre Muhammed Ali 77 Jahre alt geworden.