1983 erschien das dritte Depeche Mode-Album
Construction Time Again. Das Besondere an diesem Album war zunächst, dass mit Alan Wilder nun die Band wieder ein Quartett war, nachdem Vince Clarke nach
Speak And Spell die Gruppe verlassen hatte und man
A Broken Frame folglich nur zu dritt aufnahm.
Zum ersten Mal wurde bei den Aufnahmen exzessiv auf das damals noch sehr neuartige Sampling zurück gegriffen. Interessant, da DM ja bei den Aufnahmen zum neusten Album
Sounds of the Universe wieder den Schritt zurück wagten und etliche analoge Synthesizer und andere Geräte u.a. per eBay zusammen kauften.
Two Minute Warning und
The Landscape is Changing waren auch gleich die ersten beiden Alan Wilder-Stücke, die sich auf einem Album fanden. Zuvor war bereits mit
Get The Balance Right ein Song als Single erschienen, den Martin Gore und Alan Wilder zusammen geschrieben hatten und der sich auf keinem Album befindet (wie später z.B. auch
Shake The Disease,
It's Called A Heart oder
Only When I Lose Myself).
Singles: Als Singles wurden
Everything Counts (BONG 3) und
Love In Itself (BONG 4) als insgesamt achte und neunte Single ausgekoppelt. Die BONG-Nummerierung beginnt also nicht schlüssig mit der ersten Single-VÖ, ich bitte darum, dies zu beachten!
Martin-Faktor: Von den 10 Songs stammen 8 von Martin Gore, die 2 anderen von Alan Wilder (siehe oben).
Pipeline wird von Gore gesungen, die übrigen Stücke von Dave Gahan.
Stimmung: Die Grundstimmung des Albums würde ich eher als düster bezeichnen, die metallischen, synthetischen Klänge unterstützen diesen Eindruck. Dadurch erhält
Construction Time Again aber einen hohen Wiederhör-Anreiz, der generell bei schwierigeren, dunkleren oder schwermütigeren Stücken größer ist, als bei zu frühlich-eingängigen (vor allem auf längere Sicht betrachtet, wenn das jemand diskutieren möchte, mal ich auch gerne mal eine Zeitachse).
Nervfaktor: Lediglich
Everything Counts, welches ich eigentlich nicht mehr hören kann und das nur noch von 2 anderen Stücken der DM-Geschichte untertroffen wird, eines davon ist
Just Can't Get Enough. Die
Reprise (Secret Track bzw. Track 10) auf dem Album relativiert den Eindruck aber. Diese ist so wunderbar, reduziert und versöhnlich, dass ich fast sagen könnte: "
Everything Counts auf dem Album? Das passt schon so!"
Überhits: DEN absoluten Überhit sucht man auf
Construction Time Again vergeblich, was aber leicht zu verschmerzen ist, da in der Kategorie "Großartige Songs, nicht zu Tode gespielt und immer wieder gerne gehört" eine ganze Reihe von Kandidaten vertreten sind:
Pipeline,
The Landscape Is Changing,
And Then..., wo soll man aufhören, um nicht alle Stücke des Albums zu nennen?
Der Titel: Der Titel kommt gleich zu Beginn in den Lyrics von
Pipeline vor: "Get out the crane // Construction time again".
Das hab ich ja noch nicht gewusst! Der Berg auf dem Cover ist das Matterhorn.
Das Ranking: Meine ursprüngliche Absicht in dieser Reihe war es, die 12 Studioalben von Depeche Mode in einer Liste zu ordnen, um sagen zu können, welches denn jetzt das beste und schlechteste Album der Karriere wäre (aus dem Stegreif könnte ich das nämlich nicht). Aber schon bei der ersten Episode fällt es mir schwer, hier ein Punktesystem zu schaffen, welches mir ein Ranking ermöglichen wird. Vielleicht kann ich nach Abschluss der Serie mehr zu diesem Thema sagen, bis dahin bleibt als Urteil ein nichtssagendes "Gutes Album", welches aber auf alle 12 Alben zutreffen wird.
Mehr wissen
Construction Time Again in der deutschen Wikipedia
Construction Time Again in der englischen Wikipedia
Videos
Everything Counts bei YouTube
Love In Itself bei myvideo
Kritik
Like one of ‘83’s other great LPs, Soft Cell’s Art Of Falling Apart, Construction Time Again demonstrates how obsolete the term "electro-pop" has now become Depeche Mode have made a bold and lovely pop record. Simple as that.
(
Mat Snow, 1983 im NME)
AsJörchla am 18.06.2009 um 13:34 Uhr:
und ich dachte schon das Everything Counts und Love In Itself nach dem jeweils 3. und 4. bong geschrieben wurden.uuuuuuuuuuuuuuuuuuuhhhhhhhhhhhhh
schöne sache! warte auf das nächste album..