1984 sah das Erscheinen des vierten Depeche Mode-Albums
Some Great Reward und gleichzeitig die erste Nummer 1 in den Single-Charts für die Band: People Are People landete ganz vorne.
Singles: Als Singles wurden
People Are People (BONG 5),
Master And Servant (BONG 6) und
Blasphemous Rumours / Somebody (BONG 7) als Singles Nr. 10-12 ausgekoppelt.
Martin-Faktor: Von den 9 Songs stammen 8 von Martin Gore,
If you want wurde von Alan Wilder geschrieben.
It doesn't matter und
Somebody werden von Gore gesungen, die übrigen Stücke von Dave Gahan.
Nervfaktor:
People Are People dürfte auch nach 25 Jahren immer noch das bekannteste Stück von Depeche Mode sein. Die Single wurde bereits ein halbes Jahr vor Erscheinen des Albums ausgekoppelt. Was aber noch mehr wog: Der Song wurde als "Erkennungssong" für die Fernsehübertragung der Olympischen Spiele 1984 verwendet - mutmaßlich als Anspielung auf den Boykott der Ostblockstaaten insbesondere der DDR. Diese Omnipräsenz bescherte der Band die Nummer 1 in den deutschen Single-Charts, eine Platzierung, die sie in ihrem Heimatland bis heute nicht erreicht hat.
Ein solch präsenter und ständig gespielter Song ist natürlich immer ein Problem, was die Liebe zu diesem Lied (vor allem auf Dauer) betrifft. Wenn das allerdings der einzige Kritikpunkt an dem Album ist - sei's drum.
Deutschland-Faktor: Wie der Vorgänger
Construction Time Again wurde das Album in den Hansa Studios in Berlin aufgenommen.
People Are People erreichte die Spitze der Single-Charts und im Video zu
Master And Servant taucht der Deutsche Bundestag auf.
Kontroversen: Bereits der Text zu
Master And Servant (S/M oder Dominieren/Dienen mit unverblümter - wenn aus heutiger Sicht auch harmloser - Beschreibung sexueller Praktiken) rief Diskussionen hervor und sorgte in den USA für stellenweise Ignoranz der Radiosender. Wesentlich weitreichender waren aber die Ereignisse um
Blasphemous Rumours (wie der Titel schon sagt: kritische Betrachtungen zum Glauben im Allgemeinen). In den USA wurde der Song gar nicht gespielt, im UK gab es heftige Diskussionen, die auch alle Beteuerungen, der Song wäre religionskritisch aber nicht religionsfeindlich, nicht zerstreuen konnte.
Als Resultat erschien die dritte Single-Auskopplung als Platte mit 2 A-Seiten:
Blasphemous Rumours / Somebody.
Perlen: Jenseits der Singles lohnt es sich definitiv in
Stories Of Old und
It doesn't matter hineinzuhören.
Der Titel: Der Titel taucht am Ende der Lyrics von
Lie To Me auf: "Make me think // That at the end of the day // Some great reward // Will be coming my way".
Das hab ich ja noch nicht gewusst! Selbst für Martin Gore ist
People Are People nicht gerade ein Lieblingssong, da ihm tiefergehende Texte normalerweise sehr wichtig sind. Die relative Plattheit der Erfolgssingle wurde in England gerne mit folgender Anmerkung kommentiert: "People are people...and spiders are hairy."
Somebody ist die erste (von nur 3) Singles mit Martin Gore als Sänger.
Um die Intimität des Songs
Somebody herüber bringen zu können, nahm Gore den Song nackt auf - klingt logisch.
Das immer wieder gehörte Gerücht, die Sounds auf
People Are People stammten von den Einstürzenden Neubauten, genauer vom
Fad Gadget-Song
Collapsing New People (den Berlin-Mix spielten die Neubauten als Backing-Band ein), wurde sowohl von DM wie auch Fad Gadget bestritten.
Das Ranking: Ich versuche es dann doch. Wenn man das Tracklisting der Platte durchliest, stellt man schnell fest, dass es auf dieser Platte keine Ausfälle gibt. Und löst man sich mal kurz von dem Gedanken, dass wirklich jeder Zementmischer im Land "People are People" mitbrüllen kann, dann ist das eigentlich auch ein guter Song im Albenkontext.
Das offizielle Ranking nach 2 besprochenen Platten:
01 Some Great Reward
02 Construction Time Again
Mehr wissen
Some Great Reward in der deutschen Wikipedia
Some Great Reward in der englischen Wikipedia
Videos
People Are People bei myvideo
People Are People (Different Mix)
Master And Servant bei myvideo
Blasphemous Rumours bei myvideo
Somebody bei myvideo