Spartacus

03.03.2005 | 0 Kommentare | Christian_alternakid

Stanley Kubrick, USA 1960
Mit: Kirk Douglas, Tony Curtis, Laurence Olivier, Charles Laughton, Peter Ustinov
Die Story, anyone?

4 Oscars: Peter Ustinov, Ausstattung, Kamera, Kostüme
Golden Globe für bestes Drama



Dass Spartacus die einzige Auftragsarbeit Stanley Kubricks war, ist nicht zu übersehen: vergleicht man die direkt vor- und nachher entstandenen Werke, wird klar, dass Kubrick in Fesseln geschlagen wurde. So groß viele der Szenen in Spartacus auch sein mögen, so gut die Geschichte erzählt und die Schauspieler geführt werden, so sehr mangelt es aber doch an der Bravour von Filmen wie Paths Of Glory (Wege Zum Ruhm, 1957), Lolita (1962) oder Dr. Strangelove (Dr. Seltsam, 1964), die Spartacus biographisch einrahmen.
Ein weiterer Hinweis sind die zensierten Szenen, die in dieser uncut-DVD-Version erstmals zu sehen sind. Eine Lächerlichkeit im Vergleich zu heutigen Moralmaßstäben, war für das puritanische Amerika der beginnenden 60ies eine Bisexualität nur vage andeutende Metaphorik bereits zu viel.
Trotz mancher Längen zur Mitte des Films ist Spartacus innerhalb seines Genres zweifellos der Höhepunkt und – wie so viele Kubrick-Filme – ein Blueprint für fast alles, was danach kam: „Gladiator“ darf sich für 80 % seiner Story bei Spartacus bedanken.
Gesellschaftliche Relevanz erlangt Spartacus, da er als erste große Produktion wieder einen der geächteten Autoren engagierte, der von Kommunistenjäger McCarthy auf die schwarze Liste gesetzt wurden. Aus der Perspektive eines Kubrick-Verehrers bleibt zu konstatieren, dass man in Spartacus den Grund sieht, warum Kubrick von nun an nur noch bei vollständiger künstlerischer Kontrolle einen Film drehen wollte.
Ähnliches erlebt man im Übrigen auch, wenn man sich David Lynchs einzigen Ausflug nach Hollywood, „Dune – der Wüstenplanet“, zu Gemüte führt. Wie bei Kubricks Spartacus spürt man ein Genie, das nur zu selten aufblitzen darf und dessen Bildgewalt und Erzählvermögen droht, von Konventionen erdrückt zu werden.

voll geil, alder, wo…: Kirk Douglas seine Ausbildung in der Gladiatorenschule des Peter Ustinov erhält. Gäbe es „credits“ wie bei Coverversionen von Songs, die „Tantiemen“ von Gladiator gingen hier komplett an Spartacus.

extra best: die „Hollywood Ten“: eine Wochenschau-artige Kurzdokumentation über 10 aus dem Verkehr gezogene Hollywood-Autoren & Regisseure, die allesamt wegen „kommunistischer Umtriebe“ auf der schwarzen McCarthy-Liste gelandet sind.
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