Nirvana - Nevermind
20 Jahre nach Erscheinen erfährt ein Album, das damals einschlug wie eine Bombe, eine Würdigung nach der anderen.
Deng da deng, da deng deng, deng da deng, so beginnt der umstürzendste Song der letzten 20 Jahre. Er ist Track Nummer 1 auf dem zweiten Album
Nevermind der Band
Nirvana und heißt
Smells Like Teen Spirit.
Der Song hat mich beim ersten Hören nicht so beeindruckt, aber nach ein paar Wiederholungen dann massiv. Dann auch schon alle und jeden. In den Folgejahren habe ich Song und Album sehr oft gehört, dann weniger und gar nicht mehr, später wieder ab und zu. Nach nochmaligen Hören in den vergangenen Wochen muss ich sagen:
Passt schon noch, auch wenn es ein seltsames Gefühl gibt, da man jeden Song einfach
viel zu viel zu oft gehört hat.
Andere Menschen sehen das anders. Deshalb erscheint nun ein Nirvana-Jubiläums-Werk nach dem anderen. Von offizieller Seite gibt es
Nevermind als remasterete Deluxe Version (als Doppel-CD), aber auch für den zu großen Geldbeutel in einer komplett durchgeknallten
Limited Super Deluxe Edition, bestehend aus einem regelrechten Box-Set für nur knapp 80 Euro.
Beinahe umsonst liegt der neusten Ausgabe des
Musikexpress eine CD bei, auf der vor allem deutsche Künstler Nevermind noch einmal einspielen. Neben relativ werkgetreuen Interpretationen von Selig, Thees Uhlmann oder Mando Diao gibt es dort auch eine recht freie Version des Secret Tracks
Endless, Nameless von 1000 Robota.
Mit einem ähnlichen Werk wusste auch schon das
SPIN Magazine zu locken. Dort gibt es das
Tribute-Album Newermind gegen Hinterlassen der E-Mail-Adresse umsonst gratis. Darauf enthalten sind z.B. die Meat Puppets und die Vaselines, zwei Bands die durch Nirvanas Coverversionen ein wenig in die Öffentlichkeit rücken durften.
Schließlich zollt auch Singer/Songwriter
Kevin Devine der Platte, die auf allen Bestenliste weit oben steht, seinen Respekt und stellt eine eigene Version des Albums
kostenlos zum Download zur Verfügung.
barracuda am 29.09.2011 um 14:11 Uhr:
Aufgrund des massiven Tributgezolles sah ich mich ebenfalls gezwungen, dem Original wieder einmal zuzuhören. Und? Heute wie damals berührt mich der Sound von NEVERMIND irgendwie mehr als der von Pearl Jams TEN, obwohl mich dieses Album ebenfalls ordentlich sozialisiert hat. Was bleibt sind zwei Erkenntnisse: 1) dass ich gerne wüsste, welche Musik Kurt Cobain heute so machen würde und 2) dass ich, wie die beiden Grunge-Meilensteine (hihi), zwanzig Jahre älter bin. Hilfe!Floyd der Barbier am 29.09.2011 um 14:19 Uhr:
Also, is natürlich so wie wenn damals (1991) jemand über ein Sabbath- oder Zeppelin-Album von 71 geschwärmt hätte. Wäre uns bestimmt auch komisch vorgekommen.Aber ich legs heut immer noch gern auf, wenn ich mal richtig abrocken oder zu Something in the way ordentlich einen durchrauchen möchte!
motorhorst am 05.10.2011 um 10:08 Uhr:
Eine der Versionen vom ME-Sampler, die auf jeden Fall die Beschreibung "ungewöhnlich" verdient: Scott Matthew interpretiert Territorial Pissings.Christian_alternakid am 12.10.2011 um 11:41 Uhr:
sehr schön, Floyd. Dafür würde ich deinem Kommentar gerne eine virtuelle Krone aufsetzen, wenn es so eine Funktion hier gäbe.Das Territorial Pissings - Cover von Scott Matthew finde ich auch das mit Abstand interessanteste, weil es eben nicht den sinnlosen Versuch unternimmt, Nirvana irgendwie nachzuspielen, sondern ausgerechnet den schnellsten Nirvana-Song komplette entschleunigt und dekonstruiert. Das ist schon der richtige Weg, wie man mit Covern umgehen sollte.