NEONAZIS - Brauner Aufmarsch im Fichtelgebirge

16.08.2003 | 1 Kommentar | tripon

Hunderte Neonazis werden am Samstag im oberfränkischen Wunsiedel erwartet. Anlass für den unerwünschten Besucheransturm ist der 16. Todestag von Hitler-Stellvertreter Rudolf Heß, dessen Grab sich hier befindet. Landrat und Bürgermeister sind wütend - und machtlos.

Berlin - Für Neonazis ist die Kleinstadt im Fichtelgebirge ein beliebtes Ausflugsziel. Schließlich liegt hier Rudolf Heß begraben, und der ist bekanntermaßen eine Symbolfigur der rechten Szene. Der Hitler-Stellvertreter starb 1987 in einem Gefängnis der Alliierten in Berlin-Spandau.
Seit seiner Beisetzung in einem Familiengrab in Wunsiedel hat der Ort regelmäßig mit dem "braunen Spuk" zu kämpfen, so Bürgermeister Karl-Willi Beck (CSU). Wobei es elf Jahre lang verhältnismäßig ruhig geblieben war; zwischen 1991 und 2002 waren sämtliche Aufmärsche am Todestag von Heß verboten.

Erst im letzten Jahr - zum 15. Todestag - hatte der Bayerische Verwaltungsgerichtshof das Verbot wieder aufgehoben. Und es kam, wie es kommen musste: Wunsiedel wurde erneut zum Treffpunkt von Neonazis und gewaltbereiten Autonomen. 2500 Heß-Verehrer standen 500 Gegendemonstranten gegenüber. Zwar blieb es relativ ruhig, doch wurden Dutzende Rechte und Linke verhaftet, zahlreiche Waffen sowie Embleme beschlagnahmt.

Wunsiedel dürfe nicht zur Pilgerstätte für Rechte werden, forderten Bürgermeister und Landrat auch jetzt wieder. Doch ohne Erfolg. Am Donnerstag erst kassierte das Bundesverfassungsgericht ein Versammlungsverbot des Landratsamts. Allein die Angst vor Ausschreitungen rechtfertige nicht die Einschränkung des verfassungsrechtlich garantierten Rechts auf Versammlungsfreiheit, begründeten die Karlsruher Richter ihre Entscheidung. Schließlich könnten Übergriffe auch verhindert oder begrenzt werden.

Am Freitag nun berieten die Behörden vor Ort über strenge Auflagen, mit denen sie die befürchteten Ausschreitungen verhindern wollen. Demnach soll die Marschroute des braunen Mobs verkürzt und dabei Wohngebiete völlig gemieden werden.

Marcus Stölb

quelle: www.spiegel.de

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Kommentare

Jonas Flux am 11.10.2006 um 12:02 Uhr:

AUF DIE GLATZEN - BIS SIE PLATZEN! Ich will wieder Blut sehn!


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