Von Laien regiert
Spreeblick protestiert stellvertretend für das Internet
Ich halte ja generell nicht viel von Aktionen nach dem Schema "Einer macht's vor und alle machen's nach" (war in der 10. Klasse aber im Unterricht immer furchtbar komisch). Online-Petitionen (ihr erinnert euch sicher, wie ihr 2006 Mehmet Scholl dadurch in den WM-Kader gepresst habt) sind für mich sogar ausgemachter Schwachsinn und stehen auf einer Stufe mit E-Mails weiterschicken, in denen um
irgendwelche-Spenden für Opfer
irgendeiner-Krankheit aufgerufen oder vor absurden Viren gewarnt wird. Das war jetzt das eingehende Vorgeplänkel.
Heute wird im Bundeskabinett die Einführung von Internet-Sperren beschlossen werden. Der vorgegebene und auch aller Ehren werte Grund hierfür ist der Schutz vor und Kampf gegen Kinderpornographie. Die Mittel, um diese Ziele zu erreichen sind nicht nur verabscheuungswürdig, sondern zeugen auch von einer technischen Ahnungslosigkeit, die Deutschland weltweit lächerlich machen könnte (also hat die ganze Aktion offenbar doch etwas Gutes). Unterstrichen wurde dieses Unwissen eindrucksvoll durch entsprechende Äußerungen bei der vorhergehenden Pressekonferenz, wie von {P:Dr.Lukas} bei Twitter
schön dokumentiert. Jetzt folgt der Aufruf.
Dio Leute vom Spreeblick können das alles viel besser formulieren und rufen zu einer Online-Gegen-Demonstration auf. Und auch wenn sich die Volksvertreter natürlich einen Scheißdreck dafür interessieren werden, was ihre Wähler denken, wäre es ein nettes Zeichen, wenn sich viele Menschen auf der
platzierten Karte ...äh... platzieren würden. Denn geil sieht das schon aus:
Als nächstes kommt dann hoffentlich die JU dran, die allen ernstes YouTube-Anmeldungen mit Angabe der Personalausweis-Nummer fordert, um das Problem Nr. 1 in diesem Land zu lösen (nämlich, klar, ihr wisst das: Jugendbanden, die sich per Gewalt-Videos auf YouTube gegenseitig
hochputschen).