DJ Hell | N.Y. Muscle | Record Release | Berlin, Volksbühne

05.11.2003 | 1 Kommentar | RoterBlitz

Am Montag kam ich überraschend zu ner Einladung für die Rec-Release des Münchner VoKuHiLas HELL, der in der Technoszene ja mittlerweile schon fast bei den Alten Herren (zusammen mit Typen wie Svenie Väth...) auflaufen müsste. Obwohl Musik für mich eigentlich untrennbar mit Bass/Schlagzeug/Gitarre verbunden ist, war es kein verlorener Abend. Auf der großen Bühne wurde eine 1a-Multimediashow geboten, allet in schwarzweiß, mit Rot (meist in Form des übergeblendeten HELL-Signets)als Kontrastfarbe. Das eingespielte Videomaterial zeigte neben diversen Videoschnipseln (z.B. grob gepixelte Aufnahmen von M.L. King, Malcolm X usw. bei "Power to the People", was dann schon fast ein bisschen zu tief in die Ikonenkiste gegriffen war...), live eingespielten Aufnahmen eines permanent durch die Gegend zockelnden und das Geschehen auf der Bühne filmenden Kamerateams vor allem (mit allerlei Matrixmäßigen Effekten versehene) Clips von ner dreiköpfigen "Band", die mehr oder weniger synchron die gerade laufenden artifiziell generierten Tracks auf Ihrem klassischen Rockinstrumentarium live darzubieten vorgab. Eine durchaus sehenswerte Vorstellung.
Vor der Hauptleinwand war dann eine traditionelle Theaterszenerie aufgebaut, mit Sesselchen und ner Chaiselonge, auf denen sich im weiteren Verlaufe des Abends einige von Anfang an äußerst leicht bekleidete Models räkeln, Sekt trinken und nach vollständiger Entkleidung angedeutete, jedoch eindeutige Sexualhandlungen an sich vornehmen sollten, während VokuHELLa ab und zu mal von links nach rechts oder auch zurück durchs Bild lief, was mit frenetischem Applaus bedacht wurde... An sich keine schlechte Idee, Multimedia mit Liveszenen zu verknüpfen, aber irgendwie ein wenig zu viel Münchner Altherrenfeuchttraumerotik (liegt's an HELLs Alter???) für meinen Geschmack (und natürlich wurde auch "gekokst"...)
Alles in allem aber ein visuell wie auch audial imponierender Abend, düstere distorted Sounds mit Megaphongesang von unter anderem Suicide's Alan Vega oder Erlend Øye – für den Trashgitarrenliebhaber durchaus nicht Trommelfellkrebs verursachend. Wegen der Altmännerpornographie gibt es allerdings Punktabzug...
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Kommentare

tripon am 06.11.2003 um 14:18 Uhr:

ich bin ja eher rocker und sollte mich nicht dazu äussern, aber die platte finde ich echt schlecht bzw. verstehe ich nicht! ;-)


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