Die Sterne im K4

09.10.2002 | 0 Kommentare | motorhorst

Kein Pathos und keine Parolen wie diese: "Fickt das System"
Im ehemaligen Komm, das jetzt K4 heißt, spielte endlich mal wieder eine der größeren deutschen Bands: Die Sterne. Interessanterweise tritt mit Tocotronic dann in 3 Wochen eine weitere Gruppe dieses Kalibers in Nürnberg an, gut so, dass man nicht immer die ultralangen Wege fahren muss, um gute Bands zu sehen. Bevor die Sterne im recht gut gefüllten K4 die Bühne betraten, stellte Richard von der Schulenburg, der neue Organist der Sterne, der den ausgestiegenen Frank "Orgel" Will seit "Irres Licht" ersetzt, seine Solo-Platte "Das ist schön" vor. Schön war das nicht unbedingt, zu weiten Teilen doch eher nervig. Das Album kam ja auch in der einschlägigen Presse nicht so toll weg, live war es leider auch nicht der Hammer. Zu monoton das Orgel-C64-Rhythmus-Mischmasch, zu trivial die Texte. Er bekam trotzdem netten Applaus, gut so. Nach einer weiteren Umbaupause (was wurde da eigentlich umgebaut?) betreten die Sterne die Bühne und starten mit dem passenden Intro: "Irrlicht" vom neusten Album. Wie auch beim letzten gesehenen Auftritt in Gräfenhainichen wird "Wo ist hier?" fast komplett ausgespart, Ausnahmen sind "Big in Berlin" und als Zugabe eine sehr entspannte Version von "Das Bisschen Besser". Das neue Album wird beinahe komplett gespielt, ebenso die ersten 4 Tracks der "Von allen Gedanken..." Aber nicht umsonst wird die Ankündigung Frank Spilkers, man wäre lange nicht auf Tour gewesen und müsste deshalb ein paar alte Stücke spielen, mit Jubel bedacht. Aus eigener Erfahrung kann der Autor mal wieder bestätigen, dass die Songs der "Posen" immer noch aus jeder Lethargie reißen und nach all den Jahren einfach begeistern. Am Mitsingen und Applaus konnte man feststellen, das diese Stücke immer noch am besten funktionieren. Außerdem durfte man sich über "Universal Tellerwäscher", "Alles oder Niemand" und "Fickt das System", zudem gab es die B-Seite "Any Major Dude will tell you". Absolut mitreißend war live aber vor allen Dingen "Wahr ist, was wahr ist" vom aktuellen Album. Also ein großartiges Konzert, das die Stimmung ohne Probleme hob und wieder Lust machte, die Sterne-Scheiben hervorzukramen und reinzuhören. Einziger negativer Kritikpunkt waren T-Shirt-Preise von 30 Euro und CDs für 16 Euro, die inzwischen fast alle auch in Abzocker-Läden als Nice Price für 9,99 Euro zu bekommen sind. Aber da man eh schon alles hat, ist das ja dann auch schon wieder egal.
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