BENNY MEETS SEINE CD-SAMMLUNG: Teil 5
Der 5. Teil dieser berühmten Serie
Nach einige Privaten Unstimmigkeiten nun endlich der 5.Teil meine Projektes. Nachdem ich Sonic Youth durchhatte ging es weiter 5 Sterne Deluxe. "Sillium" heißt das Album und naja, es ist ganz nett und teilweise mir etwas zu banal. Sind ein paar nette Lieder drauf mehr aber auch nicht. Dann folgen die Moldy Peaches mit ihren grandiosen Album. Mir gefällt besonders die herangehensweise an die Musik. Als ich das Album kaufte hatte ich von Adam Green noch nie etwas gehört. Bleibt zu hoffen das die Band nochmal zusammen findet. Bei Kuttner On Ice gab es ja schon ein kleines Intermezzo. Danach kam das typische "Autofahren-Album" von den Hives. "Tyrannosaurus Hives" kann man sehr gut hören ist aber nicht die Sensation wie das Vorgänger Album. Sie haben sich zur Konsensband entwickelt und tun eben das was sie am besten können. Eines meiner absoluten Lieblingsalben ist "Blast Action Heroes" von den Berginnern. Diese Album könnte ich 5 mal am tag hören. Derbe "Ryhmes" mit Inhalt und Anspruch treffen auf tolle "Beats". Jan Delay kann glaub ich machen was er will, es wird einfach nicht schlecht. Dann folgte "Souljacker" von den Eels. Ebenfalls ein Album das mir durchgehend gefällt. Einfach tolle Lieder, ich weiß auch gar net was ich groß darüber schreiben soll. Als Ex- möchtegern Britpopper muss man natürlich auch die Kinks kennen und um es mir damals einfach zu machen kaufte ich mir einfach ein altes Greatest Hits Album. Eigentlich wurd ich erst auf die Band aufmerksam als ich "Waterloo Sunset" hörte. Bei der Version die ich zuerst hörte handelte es sich um Duett von Ray Davies und Damon Albarn von 1994. Also konnte die Kinks schon mal nicht verkehrt sein und ich höre mir das Album noch sehr gerne an aber so nen richtigen Zugang finde ich nicht. Letztes Jahr gab es ein Benefitz Konzert im Komm mit The Robocop kraus und noch ein paar anderen Bands. Da kaufte ich mir den Sampler "There`s A Light That Never Goes Out". Darauf eine witzige Version von "Girl You Know It`s True" dargeboten von The Robocop Kraus. Das ist so schlecht das es schon wieder gut ist :). Zum Abschluss des 5.Teil gab es das Solo Debut von Jan Delay. Mir persöhnlich zu viel Reggea aber trotzdem ein tolles Album, sehr politisch und mit sehr zweideutigen texten
5.Teil (Stand:28.03.05)
43 5 Sterne Deluxe - Sillium (1998)
44 The Moldy Peaches - The Moldy Peaches (2000)
45 The Hives - Tyrannosaurus Hives (2004)
46 Beginner - Blast Action Heroes (2003)
47 Eels - Souljacker (2001)
48 The Kinks - Greatest Hits (1984)
49 Sampler - There`s Light That never Goes Out (2004)
50 Jan Delay - Searching For The Jan Soul Rebels (2001)
TripleSix am 28.03.2005 um 22:06 Uhr:
Bei den Beginnern mit Blast Action Heroes kann ich (als Nicht-Hip-Hopper) einfach nur zustimmen. Das Album ist einfach nur fett, digger!Benny am 28.03.2005 um 23:14 Uhr:
Absolut, für mich ein Super Album. Mit Hip Hop beschränkt sich das alles bei mir mit den Beginnern, den Beastie Boys und Outkast.Kern am 29.03.2005 um 17:52 Uhr:
als hier vorhin Stromausfall war, ging mir die ganez Zerit von Blumentopf Rendezvous im Kopf rum:"und hörst du aus meinem Haus mal *hier komt die beatbox - geht halt geschrieben schlecht* - is grade Stromausfall"
ich will damit nur sagen, dass Blumentopf eine verdammt große Hip Hop Band sind.
Christian_alternakid am 30.03.2005 um 09:54 Uhr:
also mir gehts bei den beginnern (und auch bei outkast) ähnlich, ebenso wie bei den Beastie Boys: das sind die einzigen hiphopacts mit denen ich auf dauer etwas anfangen kann, deren alben ich sogar gut finde.woran liegt das nur, dass bspw die Beginner für uns indieheadz gut klingen? also das muss doch irgendeinen tieferen grund haben, dass sich alle auf die Beginner einigen können. bei den beastie boys erscheint mir das logischer, weil da ja immer auch ein gitarren- und popreferenz-element vorhanden war.
meinungen?
Benny am 30.03.2005 um 11:19 Uhr:
Wenn ich nicht nachgedacht hätte würde ich sagen, weil sie weiß sind.Nein die Beginner sind ja nicht ganz durchgehend weiß und Oustkast schon gar nicht. Ich denke mal es liegt einfach daran das, besonders die Beginner, auf Gettho Gepose verzichten und ihre Texte sich nicht groß von Punkliedern unterscheiden. Die Herangehensweise an die Musik ist ähnlich die Umsetzung aber eine andere.
Man könnte allerdings auch sag3 Bands deshalb viele nicht Hip Hopper mögen weil sie das was sie machen eben besonders gut machen.
Mindcrawl am 31.03.2005 um 01:19 Uhr:
Was habt ihr gegen Grandmaster Flash? Public Enemy? Eric B., Rakeem? Arrested Development? naja... ich find's spitze supi!Christian_alternakid am 31.03.2005 um 10:42 Uhr:
natürlich finde ich The Message oder Fight The Power und noch viele andere songs supi, aber auf albumlänge flashen mich am derbsten eben Bestie Boys und Beginner. und das hör ich von jedem zweiten der tief inderindieecke steht - mich wundert es ja selbst irgendwie. schau dir doch mal die motorhorst.toplists an - wieviele hiphopsongs waren denn da drin? Bestie Boys, Kelis? und sonst?Benny am 31.03.2005 um 11:47 Uhr:
Public Enemy kenne ich leider zu wenig bzw. gar nix!Benny am 31.03.2005 um 11:49 Uhr:
Ach ja Teil 6 is im vollen Gange und es wartet wieder ein derbes Special auf you folks. oder so ähnlich. wollt nur sagen das ich nicht wieder nen monat brauchen werde.colarumontherocks am 04.04.2005 um 17:36 Uhr:
hm, also ich find die beginner nur mies, und das obwohl ich die beasties sehr mag. ich mag auch nwa, run dmc, ice t, ice cube und natürlich public enemy. aber den kindergarten mit namen beginner und dieser eben doch in meinen augen recht dämlichen hiphopattitude geht mir ganz gewaltig auf den senkel. wenn ich nur schon diese bööösen hiphopbewegungen mit den händen seh oder quergetragene basecaps, dann geht mir die hutschnur hoch. und hier in meiner ecke gibts eigentlich auch ne recht große alternative szene, aber deutscher hiphop kommt da so gut wie garnet vor. liegt hier vielleicht auch am alter oder an der tatsache, das hier dann jeder aus der indieecke (indie wird ja langsam zu nem schimpfwort und nem trend) meistens eher noch metal hört.Christian_alternakid am 04.04.2005 um 19:05 Uhr:
also bevor ich anfange so einen schwachsinn wie metal zu hören, dann lieber noch hiphop. ach, alles scheisse ausser mutti.colarumontherocks am 04.04.2005 um 19:33 Uhr:
jau und immer schön elitär bleiben.Christian_alternakid am 04.04.2005 um 19:56 Uhr:
na sicher. des pöbel gibt es ja schon genug.Carl Schranz am 04.04.2005 um 19:59 Uhr:
aber,aber immer schön Indie bleiben meine herren mp3 - gitarristen !!!colarumontherocks am 04.04.2005 um 20:08 Uhr:
naja, mir geht die sogenannte indieszene eh gegen den strich, hör das ganze wohl schon zu lang und vermisse leider in letzter zeit bands wie sonic youth, dinosaur jr, hüsker dü etc. ist doch nur noch retro, libertines, strokes, white stripes, alles schonmal gehört. innovation ist doch in den meisten fällen null da. ausserdem gibts zu viele trendkids und jeder student meint, er müsse indie sein, und wenns sich auf silbermond und ähnliches beschränkt.damals wars ne kleine, übersichtliche allerdings auch tolerante szene, heute ist vieles nur noch hype und arroganz. und wenn ein kritiker eine platte lobt, eine band, einen film, ein buch zum kult erhebt, dann singen sie alle im chor das hohe loblied auf "the next big thing".Christian_alternakid am 04.04.2005 um 20:25 Uhr:
ach gott, das problem wieder. früher war alles besser, früher war alles gut? du hast doch zu jeder zeit bands, die sich auf zurückliegendes berufen. das kannst du ja sogar bis elvis und den beatles zurück durchspielen.so fucking what? ich hatte auch meine phase, in der ich aktueller "indie"-musik nichts mehr abgewinnen konnte, für mich kamen dann die Strokes - und das hat mich nunmal einfach ins leben zurück geholt. und da scher ich mich nicht darum, wenn die wie eine andere lieblingsband von mir klingen sollen (was sie im übrigen zum großteil gar nicht tun) - weil die Strokes die Strokes sind und Velvet Underground Velvet Underground waren. ich freue mich darüber, dass ich wieder tanzen, singen, springen wollte, dass ich dieses gefühl wie mit 16 wieder hatte, wo ist einfach nur begeistert sein konnte.
dass The Libertines wie eine mischung aus The Jam und The Clash debut alben klingen? na und - so lange es so aufregend ist, interessiert mich das nicht. wenn ich meinetwegen erst im jahr 2005 entdecke, dass Josef K mit Sorry For Laughing vor über 20 jahren einen der besten songs aller zeiten geschrieben haben, soll ich mir dann denken "nö, das wär ja jetzt voll retro, wenn mir das gefallen würde"?
wenn du innovationen sehen willst, geh auf die IENA.
Next Big Thing? ich seh ja viel eher das problem, dass der deutsche popjournalismus zu feige ist, irgendwas zu einem Next Big Thing zu machen, weil es ja vielleicht doch nicht stimmen könnte. da wird lieber gewartet bis zu album nummer 4, um auch ja sicher zu gehen, dass wenn ich jetzt was positives schreibe, das auch schon fundiert genug ist. wie wärs denn, wenn man Tocotronic zum debutalbum auf ein cover getan hätte? nein, das muss natürlich bis zum alterswerk warten. oder wo waren die coverbilder von Robocop Kraus?
wo ist denn der große hype in deutschland? ich seh ihn nicht. und warum um alles in der welt, soll ein hype denn schlecht sein? das werde ich nie verstehen. entweder ich lese prinzipiell etwas über musik, dann kann ich doch auch einem ausufernden lob wie einer vernichtenden kritik etwas abgewinnen, oder ich lass es einfach bleiben, weil ich "nicht zu architektur tanzen" mag.
ist es nicht eher intolerant aus der weisheit des alters heraus zu sagen, "ach was die neuen bands heute machen, das ist doch nur retro. nichts neues mehr! wir früher, ja wir haben noch die welt aus den angeln gehoben, davon könnt ihr nur träumen, ihr Trendkids, mit euren Next Big Things und eurer Hypemaschine!"?
colarumontherocks am 04.04.2005 um 20:35 Uhr:
hat dich wohl ein wenig getroffen,was. die jetzige szene meint doch, was besonderes, elitäres, besseres zu sein. dabei ist die sogenannte indieszene, formals alternativ genannt (siehe dein nick) doch längst zur mode geworden. schau dir doch mal an, wer an den unis wie rumrennt.schau dir die großen städte an. es ist mode, indie zu sein. dazu gehört dann noch die funeinstellung, das für nichts sein (im politischen sinne), musik ist alles, aber soziales engagement (was mal ganz gewaltig in der szene vorhanden war, nicht nur im punk) nö bitte nicht. das ganze wird doch nur noch auf die musik und die mode reduziert. lebenseinstellung, nö und wenn dann lieber schön dekadent abfeiern und das hirn abschalten, man könnte sich sonst in der realität wiederfinden.colarumontherocks am 04.04.2005 um 20:42 Uhr:
die ganze diskussion nimmt jetzt einen philosophischen, gesellschaftspolitischen weg, unterschätze niemals jemanden, der auch metal hört, denn er könnte nicht zum pöbel gehören. jemanden über seinen musikgeschmack zu charakterisiern könnte zur unterschätzung des gegners führen. es gehört nämlich mehr zu einem menschen als der musikgeschmack oder die szenezugehörigkeit.aber das ist leider das denken was immer häufiger wird, der hört die musik, folglich isser doof. apropos kleiner rechtschreibfehler vormals mit v.Christian_alternakid am 04.04.2005 um 20:43 Uhr:
ach ne, zu treffen bin ich schwerer ;-) ich diskutier nur gern und diese argumentationsschiene geht mir schon lange auf den geist. ich kann dieses geheule nicht mehr hören, die mir von irgendwelchen hypes erzählen will. entweder es gefällt (strokes, libertines) oder eben nicht (andrew WK) oder erst nicht und später doch (kings of leon).du hast doch auch deine politpropagandisten. dann hör eben TINC statt Hives. es gibt doch für jeden was...
möchte mich allerdings davon distanzieren, dass mein nick, auch wenn man das sicherlich so verstehen kann, tatsächlich meiner person das attribut alternativ zufügen soll. alternativ finde ich erstens ein schreckliches wort, zweitens war Christian einfach nicht mehr frei und drittens ist alternakid nur der name eines verblichenen fanzines bei dem ich mal mitgeschrieben habe. ich bin heut gut drauf, merke ich, und klingt gleich immer so schön aggressiv. yeah!
colarumontherocks am 04.04.2005 um 20:52 Uhr:
naja is doch ok, muss einfach mal sein. aber gehts dir net auch aufn keks, das dir auf 10 meter irgendwelche mädels im sogenannten indieoutfit übern weg rennen?colarumontherocks am 04.04.2005 um 20:53 Uhr:
laufend gehört da noch rein.TripleSix am 04.04.2005 um 23:39 Uhr:
Sind wir nicht alle ein wenig Mainstream? Was heißt das schon ein Indie (oder was auch immer) zu sein? Letztlich folgt man doch nur seiner Horde. Diese Horde ist mal größer und mal kleiner. Und wenn jetzt jemand einen exklusiveren Musikgeschmack, dann wurde er doch letztlich irgendwann von einem Freund angefixt und folgte dem Gruppenzwang. Ich will nicht ausschließen, wenn ich damals einen anderen Freundeskreis gehabt hätte, würde ich heute wahrscheinlich andere Musik hören.Metal ist natürlich was für Dumpfbacken mit Hauptschulabschluss und Indie-Rock ist Musik für Studenten. Oder: Metal-Fans haben Humor und Indie-Rocker nehmen sich viel zu ernst. Vergleicht diesbezüglich mal den Rock Hard mit der Spex. Um Missverständnisse aus dem Weg zu räumen: Aus meinen Boxen tönt zwar hin und wieder Metal, aber die meiste Zeit dann noch Indie-Mucke.
Musikalisch gibt es sogar auch mal was Neues: Die Unterschicht hat ihre eigene Musik: Sido & Co.. Immerhin lassen sie sich nicht mehr mit Dieter Bohlen-Melodien einlullen und ruhig stellen. Aber ob dieser Ghetto-Rap pädagogisch wertvoll ist, bezweifele ich mal.
Dass CDU-Wähler derzeit gestylt sind wie Neopunks (Zitat von den Beginngern) ist nun mal derzeit so. Irgendwann werden H&M&Konsorten ihr Sortiment wieder ändern. Was bleibt ist der Dress-Code in den diversen Subkulturen. Man muss nur mal in Städte wie Hamburg oder Köln in die einschlägigen Läden gehen. Jedes Klientel hat seine eigene Uniform! Da bleibt dann von Individualität nicht mehr viel übrig...
tobert am 04.04.2005 um 23:53 Uhr:
meine kommentare mal kurz zusammengefasst:alternativ ist wirklich ein schrecklicher begriff. der bezeichnet für mich das, was große plattenfirmen einem anbieten, wenn einem der rest nicht gefällt. independent gefällt mir da besser; das ist eben (oder sollte immerhin mal) unabhängig von eben diesen profitgeiern sein.
indie als modeeinstellung, der die politischen interessen völlig abgehen, nerven mich auch. als indietyp war man doch sonst immer engagiert,informiert und interessiert. das hat wirklich nachgelassen. und das obwohl blumfeld, sterne, tocos usw. mehr denn je auch zu einer politischen auseinandersetzung mit der deutschen indieecke aufrufen bzw. selbige heraufbeschwören.
und das mit den "indiemädels" ist ziemlich schade/ärgerlich. früher wusste man immer, welches mädchen man theoretisch auf der strasse anquatschen konnte, da man mindestens einige interessen und lieblingsbands geteilt hat. heute hören die dann wenns hoch kommt silbermond oder avril lavigne. selbst in den indieclubs hab ich manchmal das gefühl, das einige einfach nur da sind, weil die auch franz ferdinand und tomte spielen.
genug gemeckert. ich bin halt noch jung. für mich ist das die erste kommerzialisierung einer persönlichen szene. aber ich bin informiert genug, um zu wissen, dass es bei techno, grunge, wave oder 90er indie (lemonheads,tocotronic,pulp..) auch schon so gelaufen ist.
ich weiss, das der trend ein ende hat, und dann sind halt einige wieder weg, aber wems wichtig ist, bleibt halt. und bis dahin, kann man sich auch mal als sexy trendman durch die geschichte bewegen. oder so.
eine meinung von vielen.
Christian_alternakid am 05.04.2005 um 17:36 Uhr:
cola: nicht immer alles so ernst nehmen. klar urteile ich aus einem elitären blickwinkel heraus, warum auch nicht? ich werde ja wohl noch sagen dürfen, dass ICH lieber hiphop als metal hören würde. zudem möchte ich einfach in einem feld der welt mir die arroganz herusnehmen, für mich festzulegen was geht und was nicht.dass nicht jeder der metal hört, zum pöbel gehört ist mir auch klar, wobei ich ja in ernsthafter absicht niemals "pöbel" verwenden würde. schreit einen bei verwendung dieses wortes auf des königs homepage nicht die ironie förmlich an?
insgesamt ist mein hauptkritikpunkt an deinem text ja, dass du 1. von einer vergangenen zeit der toleranz schwärmst, andere als elitär brandmarkst, aber selbst nichts anderes machst als aus einer arroganten warte aus zu urteilen und dass 2. jede "früher war alles besser" argumentation undifferenziert, unnötig und selbstredend lediglich nostalgisch-verklärt ist.
zum thema individualität vs dresscode verweise ich - wie man das in fast jeder lebenssituation machen kann - auf good ol' John Lydon. alles hierzu wichtige nachzulesen in seiner biographie No Irish, No Blacks, No Dogs. womöglich lesen sogar avril-lavigne-mädchen dostojewski oder hören fab moretti. wer weiss?
colarumontherocks am 06.04.2005 um 00:19 Uhr:
ironie ficht mit feiner feder, nicht mit dem holzhammer ;). tobert hat nen schönen absatz geschrieben, gefällt mir ausserordentlich gut: "ndie als modeeinstellung, der die politischen interessen völlig abgehen, nerven mich auch. als indietyp war man doch sonst immer engagiert,informiert und interessiert. das hat wirklich nachgelassen. und das obwohl blumfeld, sterne, tocos usw. mehr denn je auch zu einer politischen auseinandersetzung mit der deutschen indieecke aufrufen bzw. selbige heraufbeschwören." und genau das ist einer meiner hauptkritikpunkte an der szene. alles ist nur noch mode, feiern, drogen einwerfen, von konzert zu konzert düsen, egozentrik pur. der politische ansatz geht mir einfach ab. aber das ist wohl die generelle gesellschaftliche entwicklung, jeder für sich und das große ganze ist scheissegal. da beisst die maus keinen faden ab, das ist kein verklärter blick sondern realismus. oder würdest du bestreiten, das soziales engagement und politisches interesse nachgelassen haben?colarumontherocks am 06.04.2005 um 00:34 Uhr:
aber wir drehen uns im kreis, die ganze szeneschiene findet mittlerweile eh ohne mich statt, ich geh zwar noch regelmässig zu konzerten, aber mein musikgeschmack ist mittlerweile so breit gefächert, das ich mich keiner szene mehr zugehörig fühl. also lattek.Max Power am 07.04.2005 um 14:32 Uhr:
ganz große diskussion hier, wirklich ein hochgenuss sowas mal wieder zu lesen, bitte gebunden veröffentlichen.bei indiemädels fällt mir immer dieses eine gespräch ein mit einem mädchen im underground in köln letzten sommer, die ihren indiestyle zwar perfektioniert hatte, allerdings am rest ihrer verkleidung noch etwas feilen musste.
ich: "nächste woche ist monsters of spex, da spielen franz ferdinand."
sie: "franz ferdinand, das ist doch einer von den sportis oder?"
Christian_alternakid am 07.04.2005 um 15:17 Uhr:
haha. großartig. genau so muss es sein, zwei verbissene streithähne und von links kommt der powersmax daher und erzählt einen unschlagbaren gassenhauer zur auflockerung.ich muss allerdings sagen dass ich aus ästhetischen gründen lieber ein mädchen in indieverkleidung sehe als eine J.Lo-Puppe mit strassbesetzter waistlinejeans. viele machen das ja auch so, dass sie sich mit dem mädchen unterhalten, bevor sie es mit nach hause nehmen und dann merkt man schon wie der hase tanzt.
Christian_alternakid am 07.04.2005 um 16:35 Uhr:
was ich dazu aber noch einmal anmerken möchte: ich gebe dir ja in einigen punkten durchaus recht cola, bzw sähe manches auch lieber so. eine politisierung der bands wäre zum teil wünschenswert. ich folge ganz und gar nicht fuckin arne willanders (rolling stone) idiotensatz "politisch lied ist garstig lied" - im gegenteil. nicht umsonst ist The Clash meine lieblingsband und es wäre schön gewesen, wenn nicht nur Green Day und NOFX im land der Strokes & Stripes aufgestanden wären, um ihre Meinung kundzutun. andererseits ist es mir aber lieber, eine band sagt nichts zu einem thema, zu dem sie keinen bezug hat, als dass sie unzulänglichen blödsinn reden.seien wir dankbar, dass wir einen jochen diestelmeyer zumindest haben, der - wenn auch manchmal aus einer etwas steifen sicht heraus - sicher ein notwendiger, wichtiger felsen im meer dieser belanglosigkeit ist. ebenso immer gut, wenn auch expliziter in interviews denn in songtexten: Dirk von Lowtzow vs. Das Idiotenfest.
Kern am 09.04.2005 um 22:44 Uhr:
ich wollte nur mal anmerken, dass es bei weitem nicht nur Green Day und NOFX waren, die durch Musik politisch Stellung bezogen haben.und verweise im Speziellen auf die Seite www.protestrecords.com
die freie mp3s zum Thema bereitstellt, u.a. von renomierten Künstlern wie Cat Power, Sonic Youth, Mudhoney und Kimya Dawson.
super-soccer am 11.04.2005 um 10:06 Uhr:
Greenday?! Die machen jetzt doch auch nur noch PompösPunk, totaler Ausverkauf, was hat denn das mit Politik zu tun?tobert am 12.04.2005 um 16:06 Uhr:
ich würd sagen, gerade dann, wenns musikalisch totaler ausverkauf ist, kann man textlich doch ne menge leute erreichen. und das haben green day meiner meinung nach getan. wie auch einige andere.aber das wurde ja bereits erwähnt.das mit der politikverdrossenheit ist sowieso ein allgemeines problem. in dem punkt können wir die welt nicht mehr vor schlafenszeit retten.
an christian: das mit dem unterhalten ist ein guter punkt. werd ich mir merken. hast du's denn schonmal ausprobiert? funktioniert das?
super-soccer am 12.04.2005 um 17:34 Uhr:
Das sehe ich anders. Was ist denn das für eine Message, die an Fans gebracht wird, die einerseits Anarchie und Widerstand predigt, andererseit aber einen Haufen Kohle durch teure und pompös inszenierte Konzerte kassiert. Das ist es doch, worum es den Jungs ausschließlich inzwischen geht. Die sogenannte Rebellion lässt sich für das junge Zielpublikum doch am besten verkaufen, und zieht eine riesige pseudo-indie Merchandise-wirtschaft mit sich. Der Punk ist kurz nach seiner Enstehung für die Mainstream Maschinerie entdeckt worden, die Codes wurden imitiert und verkauft. Für mich ist die Argumentation, dass gerade dadurch ein großes Publikum erreicht wird, eine angenehme Art und Wesie sich selbst zu belügen (als Pseudo-Punkband wie Green Day meine ich jetzt). Green Day's concert shows erinnern an die Geldmacherei des Rocks in den frühen 70ern, wo Konzerte für Massen gespielt wurden, mir Feuerwerken und riesen Lightshows...wo ist da der Widerstand?Christian_alternakid am 12.04.2005 um 23:58 Uhr:
na, dass Green Day nicht die avantgarde des politischen widerstands sind, ist doch klar. dass sie nicht die härtesten punks der welt sind, auch. ausverkauf sehe ich allerdings nicht unbedingt, da sich die entwicklung bei Green Day seit der Nimrod schon abgezeichnet hat - die letzten drei alben gingen alle vom klassischen green day - blueprint weg, jede ein stückchen mehr. also sehe ich da einfach eine originäre entwicklung, die man jeder band ja mal zugestehen kann. dass American Idiot das schlechteste Green Day album ever ist, möchte ich hiermit aber auch mal festhalten. völlig überbewertet (aber vielleicht gilt da wieder: es trifft die richtigen bands zur falschen zeit, denn die guten Green Day alben wurden meiner meinung nach nie ernstgenommen).ich glaube allerdings schon, dass sie damit etwas bewirken können - sie schaffen eine prinzipielle political awareness, die beim zielpublikum vielleicht gar nicht vorhanden war. wenn deswegen ein paar tausend mehr wählen gehen, weil sie sich mit der thematik befasst haben, nachdem sie in jedem Green Day interview darauf gestossen wurden, dann haben sie was erreicht. and so I start a revolution from my bed - es ist vielleicht nicht immer der effektivste weg, die paläste niederzubrennen, um in einer demokratie wirkung zu schaffen.
ausserdem fand ich die idee von Fat Mike einfach gut: "vom letzten NOFX album haben wir in florida mehr stück verkauft als es an wähler unterschied gab zwischen republikanern und demokraten. wenn ich die, die meine alben kaufen und zum größten teil nicht wählen gehen, einfach dazu bringen kann, wählen zu gehen, kann es einen unterschied machen." was spricht denn da dagegen?
Max Power am 13.04.2005 um 11:21 Uhr:
die art und weise wie andere bands mit der politik umgehen ist vielleicht für unsereins erträglicher, aber ich stell einfach mal die wilde theorie auf, dass leute, die kimya dawson hören, politisch nicht mehr überzeugt werden müssen.kids, die green day oder nofx hören, haben da wahrscheinlich eher nachholbedarf. wir sollten also eher froh sein, dass es sowas gibt, besser ein 14-jähriger hört das und kommt vielleicht schlicht über musik die er geil findet zum interesse für politik( so wie ich seinerzeit durch RATM) als dass er sich z.b. von leuten wie sido oder bushido davon überzeugen lässt dass vor seiner haustür ein ghettokrieg abgeht oder dass der alte holzmichl noch lebt.
tobert am 13.04.2005 um 16:06 Uhr:
^^^womit wir wieder bei adam green, seiner medienpräsenz und der daraus erwachsenen menge an hörern, die sich über sozialpolitische zusammenhänge keine gedanken machen wären.was keine kritik an adam green darstellt. aber kimya-hörer sind glaub ich nicht prinzipiell politischer als andere.
super-soccer am 13.04.2005 um 17:06 Uhr:
Ich will eine Kritik zu Adam Green darstellen. Der Penner ist in der Musikwoche mit BASF Button am Rever zu sehen. (Konzert Ludwigshafen sponsored by BASF). Tut mir leid, da ist mir die Musik egal, bei sowas steig ich aus.TripleSix am 13.04.2005 um 17:22 Uhr:
SKANDAL! Warum ausgerechnet BASF? Nieder mit Kapitalismus!BASF ist 1000mal besser als diese gesamten Tabak-Firmen, die ihre Drogen kostenlos auf diversen Festivals verteilen. Aber darüber regt sich keiner auf!
tobert am 15.04.2005 um 15:58 Uhr:
die tapes von BASF waren immer ganz okay. aber sonst ist das natürlich nicht zu unterstützen. und wenn tabak dann nur tomacco. aber die letzte tomacco-pflanze hat ja leider ein schaf gefuttert.(vgl. simpsons staffel irgendwas folge irgendwas)
Soulist am 15.04.2005 um 16:09 Uhr:
kommt zwar etwas spät aber ich hätte da noch etwas senf...wenn ich nur schon diese bööösen hiphopbewegungen mit den händen seh oder quergetragene basecaps, dann geht mir die hutschnur hoch...danke ganz grossartig, ich habe teilweise schöne erinnerungen an meine nächte im stuttgarter 0711Club, bis zu dem Tag an dem die Herren Hiphopper das Lächeln verlernten und aus der Hiphopparty ein Bad Boy Representing wurde, aber ich muss zu meinem Leidwesen ergänzen, dass die Indiejugend ähnliche Tendezen zeigt und von den Frisuren möchte ich an dieser Stelle erst gar nicht anfangen. Zur Musik, was die Kreativität angeht, wird den HipHoppern zu oft etwas angelastet was nicht der Realität entspricht. Neptunes, Busta Rhymes, A. Skillz And Krafty Kuts, Fabulous, Method Man, Lyrisists Lounge,Quannum, Ugly Ducling, Timbaland, Ludacriss, Prince Paul,Talib Kweli, Roots jede Menge Soundhämmer, das gesamte leider pleite gegangene Rawkus - Label alles genial mit verzicht auf fast jegliches Gangster gepose. Und zu den Beats, variantenreicher als bei Hiphop gehts wohl kaum. Die Texte sind nochmal ne andere Sache (sind Vocalsamples bei electro schon Text?) aber da liefert sich wohl alle Musiksparten ein Kopf-an-Kopf-Rennen und wozu gibts instrumentals...Blumentopf ist meiner Meinung nach der konstanteste und beste deutsche HipHop - Act und haben zu fast jeder Situation eine Songantwort, selbstironisch genial.