Songs des Jahres 1967


107 Titel

Zu dieser Liste

Version von Christian_alternakid :: 30.08.2021

1. I'm Waiting For The Man von The Velvet Underground Nico

Wenn ich "Waiting For My Man" als prototypischen Velvet-Underground-Song bezeichne, widerspreche ich mir natürlich selbst, denn auf der Alben-Liste habe ich ja gerade erst ausgeführt, dass VU auf ihrem Debüt gleich eine handvoll Genres (!) erfinden und in ihrer avantgardistischen, stilistischen Vielfältigkeit gar nicht zu fassen sind.

Und doch ist der sound of the Velvet Underground, den Jonathan Richman in seinem gleichbetitelten Lied so fasziniert bestaunt eben vor allem der "Waiting for My Man"-Sound: "Both guitars got the fuzz tone on / The drummer's standing upright pounding along / A howl, a tone, a feedback whine / Biker boys meet the college kind / How in the world were they making that sound? / Velvet Underground".

Wenn 35 Jahre später die Strokes den Rocknroll wiederbeleben und ständig der Vergleich zu den Velvets gezogen wird, dann lag das einmal an Jules Casablancas lakonischer, loureediger Intonation, aber eben auch an der Kombination aus Kickdrums und schneidenden Gitarren, repetitiven Motiven und nach vorne gehender Aggressivität. Diese Gleichzeitigkeit aus coolem Verharren und Immer-in-Bewegung-sein, aus Auf-der-Stelle-treten und Nach-vorne-stürmen.

How in the world were they making that sound?


2. Death Of A Clown von Dave Davies

Obwohl "Death Of A Clown" auch auf dem Kinks-Album "Something Else" erschien, ist der Song als Solo-Single von Dave Davies veröffentlicht worden. Daves älterer Bruder Ray Davies - und mit ihm in berüchtigtem Gallagher-esquen ewigen Streit verbunden - schrieb üblicherweise die Hits der Band, aber "Death Of A Clown", das zu meinen liebsten drei Songs der Davies-Brüder gehört, ist Daves großer Moment.


3. A Day In The Life von The Beatles

"A Day In The Life" ist der songgewordene Satz "mehr als die Summe der einzelnen Teile".
Die Struktur des Songs ist äußerst ungewöhnlich: Lennon Psych-Folk -> McCartney 60ies-Pop -> Lennon Psych-Folk -> großes Orchester -> ein Ton auf ewig.
Dürfte nicht funktionieren, tut es aber doch - und wie. "A Day In The Life" ist nicht nur der herausragende Track auf dem "Sgt Pepper"-Album, sondern auch in der ganzen Beatles-Geschichte einer der bemerkenswertesten. Und das sagt ja dann doch etwas.

I read the news today, oh boy
Four thousand holes in Blackburn, Lancashire
And though the holes were rather small
They had to count them all
Now they know how many holes it takes to fill the Albert Hall


4. My Back Pages von The Byrds

Neues Jahr, neues Dylan-Cover der Byrds in meinen Top10 (siehe auch: 1965, Mr Tambourine Man, #5)!

"My Back Pages" ist für mich sogar der Byrds-Song überhaupt oder trifft zumindest den Kern dieser Byrds-Ära am besten: Dylan-Songwritig, Harmonien aus dem Himmel und diese Gitarre! Jener Jingle-Jangle-Klang der Gitarren in "My Back Pages" ist für mich für den Rest der Musikgeschichte einfach nur "die Byrds-Gitarre", will ich einen Sound beschreiben, der die amerikanische West Coast, die Sonne und das Sehnen nach einer besseren Welt in einem Klang fasst.


5. I Am The Walrus von The Beatles

Auch wenn mir die Beatles-Vergleiche bei den frühen Oasis-Platten nicht immer sofort einleuchteten, steht außer Frage: ohne "I Am The Walrus" kein Liam Gallagher. "Walrus" ist von Attitude bis Sound, von Körperhaltung vor dem Mikrofon bis Weirdowahnsinn das Blueprint für Liams Karriere.

Auf derm zerrissenen "Magical Mystery"-Album der Beatles ist "I Am The Walrus" ganz klar der beste der "ursprünglichen" Songs: in England wurde "Magical Mystery" als EP mit den Filmsongs veröffentlicht, im Rest der Welt dagegen als LP, die zusätzlich noch die - nicht ganz so schlechten! - Single-Veröffentlichungen "Strawberry Fields Forever", "Penny Lane" und "All You Need Is Love" enthielt.

Hier ist meine Regel "nur ein Song pro Album" dann doch fast an seine Grenzen gestoßen, denn auch "Strawberry Fields Forever" und "All You Need Is Love" wären klare Top-20-Kandidaten gewesen. "I Am The Walrus" hat letztlich den Zuschlag bekommen, weil es dank seines merkwürdigen Grooves und den noch merkwürdigeren Lyrics mit nichtsdestotrotz unvergesslichen Dada-Stellen (Goo goo g'joob!) auf angemessen seltsame Weise zeitlos geblieben ist.


6. Good Times von Eric Burdon & The Animals

In den USA erschien "Good Times" als b-Seite von "San Franciscan Nights", das selbst seinen Platz in dieser Liste verdient gehabt hätte. Wo "San Franciscan Nights" eine Ode von Eric Burdon und seinen neuen Animals an Haigh Ashbury und das Hippetum in San Francisco war, ist "Good Times" urbritisch und outsmallfaced die frühen Small Faces mit seinem Pub-Sing-A-Long, das kurioserweise inhaltlich eher genau das Verschwnden von Zeit in Pubs bedauert. Den Burdon soll mal einer kapieren!
In einem völlig anderen Zusammenhang hatte "Good Times" Ende der 80er eine schöne Wiedergeburt: in Dominik Grafs tollem Krimi "Die Katze" sieht man die jungen Heinz Hoenig und Ralf Richter zu diesem Song in einem Auto feixen. Toll!


7. Waterloo Sunset von The Kinks

Unter all den Hits, die die Kinks in den Mitt60ern hatten, ist keiner ihrer Songs größer als "Waterloo Sunset". Ray Davies' Songwriting ist hier auf dem Höhepunkt und formuliert einen Ansatz, wie er englischer - oder besser noch: London-iger - nicht sein könnte. Davies wehmütiger Blick über die Waterloo Bridge in den Momenten des Sonnenuntergangs werden auf ewig die Sehnsucht nach der englischen Hauptstadt wecken. Möchte schon nach diesen Zeilen sofort wieder meinen Koffer packen und nach London rübermachen.


8. Let's Spend The Night Together von The Rolling Stones

Der erste Release von "Let's Spend The Night Together" war eine Doppel-A-Seite mit "Ruby Tuesday". Viel besser waren die Stones zuvor nicht und auch danach nicht. Besser können sich zwei Songs auf einer Single auch kaum ergänzen: während "Let's Spend The Night Together" den maximalen Rocknroll in Ton und Wort symbolisiert, ist "Ruby Tuesday" die große Baroque-Pop-Ballade, die trotzdem sich jeden Kitschs verwehrt. "Let's Spend The Night Together" hat hauchzart die Nase vorn und den Sprung in mein Ranking geschafft, weil es keinen Stones-Song gibt, den ich häufiger beim DJing auflege, und sich zudem das beste Lied der New York Dolls, "Personality Crisis" musikalisch nicht nur grob an dieser Vorlage orientiert.

Kurioser Fun Fact: für die USA war die Aufforderung, zusammen die Nacht zu verbringen, dann doch etwas zu unchristlich - andererseits die Stones aber auch zu groß, um sie ganz zu ignorieren. So sang Jagger als Kompromiss beim Auftritt in der legendären Ed Sullivan Show "Let's spend some time together", machte aber mit Grimassen deutlich, was er von dieser Übereinkunft hielt. Smarter Feigling!


9. The Letter von Box Tops

Dass Alex Chilton - später of Big Star Fame - gerade einmal 16 Jahre alt war, als er "The Letter" einsang, kann ich immer noch nicht recht glauben. Die Gesangsstimme von Alex Chilton ist anscheinend wie Benjamin Button: als Teenie rauh und direkt, als Erwachsener in Big Star dann sanft wie eine wohlige Decke. "The Letter" war der Debütsong der Box Tops und wurde ein Welthit. Vier Wochen Nummer 1 in den USA und mehr als eine Million verkaufte Einheiten.
Kurios übrigens: Songwriter von "The Letter" war Wayne Carson, der später auch noch das völlig anders klingende "Always On My Mind" geschrieben hat, was wir alle ja von Elvis Presley, den Pet Shop Boys und Willie Nelson kennen!


10. Suzanne von Leonard Cohen

Leonard Cohen veröffentlichte im Jahr zuvor die "Suzanne"-Lyrics ursprünglich als Gedicht und seine Bekannte Judy Collins ist für die erste Aufnahme verantwortlich, denn Cohen sah sich damals selbst noch gar nicht als Sänger, sondern "nur" als Texter.

"Suzanne" dürfte in der Zwischenzeit neben "Hallelujah" das meistgecoverte Lied Leonard Cohens sein. Cohen gab 'aus Versehen' die Rechte am Song ab, was er einmal nonchalant damit kommentierte, dass es auch nicht richtig sein könne, mit einem Lied, das von so vielen geliebt wird, auch noch reich zu werden. Die buddhistische Gelassenheit seiner späten Jahre ist wirklich erstaunlich.


11. Somebody To Love von Jefferson Airplane

Wenige Songs gehen bereits in ihren ersten Sekunden so in die Vollen wie "Somebody To Love" von Jefferson Airplane. Wir sind kaum im Lied angekommen, da haut uns Sängerin Grace Slick gleich ein "When the truth is found to be lies / And all the joy within you dies / Don't you want somebody to love" um die Ohren!

Obwohl - neben "White Rabbit" - der mit Abstand größte Hit *der* Hippie-Band aus San Francisco, wurde "Somebody To Love" übrigens von keinem Bandmitglied geschrieben, sondern von Darby Slick, dem Cousin der Sängerin Grace. Doch nachdem seine eigene Version mit The Great Society keinen Erfolg hatte, nahm die Cousine mit ihrer neuen Band diesen Stampfer für die Ewigkeit neu auf - und machte damit Jefferson Airplane zu Stars.


12. It's Cold Outside von The Choir

Die Debütsingle der amerikanischen Garage-Band The Choir ist trotz des fröstelnden Titels ein sonnengeküsstes Goldstück der Garagen Rock Ära. Die Band aus Cleveland, Ohio, verbindet so gut englische Einflüsse der British Invasion, dass ich anfangs The Choir immer für eine Band von der Insel hielt - und dennoch gelingt es ihnen, über den Status reiner Beatles-Epigonen hinauszukommen, ist doch ein kaum weniger bestimmender Bestandteil des Songs die Jingle-Jangle-Gitarre der Byrds.


13. You Keep Me Hanging On von Vanilla Fudge

"You Keep Me Hanging On" von Vanilla Fudge ist eine der besten Cover-Versionen der Rockgeschichte. Auch wenn Vanilla Fudge ihren Ruhm hauptsächlich auf das Nachspielen berühmter, kontemporärer Gassenhauer gründeten, reicht doch ihr "You Keep Me Hanging On"-Geniestreich für einen Eintrag in jedes Rocklexikon. Denn Vanilla Fudge nehmen hier das (im besten Sinn) stampfige Original der Supremes und treiben ihm jeden Soul aus. In Vanilla Fudges Version wird dieser moderne Klassiker zu einem psychedelischen Waberkracher, der mit schier endlosem Intro und langgezogenen Strophen so gegenteilig klingt wie ein Cover es nur kann. Nebenbei begründete die Band aus dem New Yorker Vorort Long Island damit auch zu gutem Teil das, was man später Hard Rock nennen würde.


14. Let's Go To San Francisco (Part 1) von Flower Pot Men

Ein Psych-Pop-Nugget und Beach-Boys-Pastiche, das viel zu unbekannt und beispielsweise dem anderen San-Francisco-Hippie-Song von Scott McKenzie deutlich überlegen ist.

Fun Fact 1: “later lampooned in the fake rock documentary This Is Spinal Tap, whose fictional first hit was called „(Listen to the) Flower People“, a reference to „Let’s Go to San Francisco“” der Flower Pot Men.

Fun Fact 2: “The name The Flower Pot Men was derived from the BBC children’s show Flower Pot Men, with the obvious psychedelic era puns on flower power and „pot“ (cannabis). In the US, they were commonly deemed The Flower Men on radio airplay to avoid the drug reference.”


15. Ode To Billie Joe von Bobbie Gentry

Ein fantastisch reduzierter, rauher Country-Song ohne jeden Refrain von Bobby Gentry, der tatsächlich Platz 1 in den amerikanischen Single-Charts belegte und bis Ende der 60er drei Millionen Einheiten verkaufte. "Ode To Billy Joe" Text ist eine vertonte Kurzgeschichte über den titelgebenden Charakter, der Selbstmord begeht ("Today, Billy Joe MacAllister jumped off the Tallahatchie Bridge") und die Reaktion einer Familie darauf. Zwischen den Zeilen lese ich hier den schwelenden Generationskonflikt der 60er heraus, dessen Thematisierung im konservativen Country-Genre eher eine Seltenheit war. Kennengelernt habe ich "Ode To Billie Joe" übrigens an einer der unerwartesten Stellen - nämlich in einer Harald-Schmidt-Show der End90er, als Schmidt sich begeistert über Bobbie Gentrys Countrysong äußerte.


16. A House Is Not A Motel von Love

Auch wenn "Forever Changes" vor allem ein Album-Album ist, das über seinen kompletten Soundentwurf funktioniert, ragen mit "Alone Again Or" und eben "A House Is Not A Motel" doch zwei Lieder heraus. "A House..." vereint dabei den opulenten Baroque-Pop des restlichen Albums mit einer erstaunlich schneidigen Gitarre im zweiten Drittel des Songs, die mich wohl auch aufgrund der sonst so ausformulierten Arrangements jedesmal wieder in Mark und Bein trifft.


17. Bad Girl (Part 1) von Lee Moses

Niemand hat je "Baaaaaad girl" eindrücklicher gesungen als Lee Moses, der zeitlebens nie die gerechte Anerkennung erfuhr, aber mit "Bad Girl" einen der rauhesten Soul-Knaller aller Zeiten einsang. Dank seines geringen Erfolgs und der Veröffentlichung auf einem kleinen Label ist "Bad Girl" eine Single-Rarität, die auf discogs für gut 300€ über den virtuellen Ladentisch geht.


18. Und Für Mein Mädchen von Reinhard Mey

Dass das Reinhard-Mey-Debütalbum etwas zerrissen klingt, erzähle ich ja schon im Album-Ranking. Auf der anderen Seite gehören eine gute handvoll Lieder auf "Ich wollte wie Orpheus singen" zum Besten, was deutsche Singer/Songwriter in den 60ern hervorgebracht haben. Neben dem Titelsong gilt das vor allem für "Für Mein Mädchen".


19. Wear You To The Ball von The Paragons

Ursprünglich bin ich vor gut 20 Jahren durch eine Compilation des Ur-Dread-Punks Don Letts auf "Wear You To The Ball" gekommen, hier allerdings durch U-Roys 1970er Version des gleichen Stücks (die wir sicher auch in der dortigen Jahresliste wiederfinden werden). U-Roy gilt als Pionier des "Toastings", also des über-einen-Track-Redens, weshalb seine Version auch durchaus mehr Sinn als Nährboden für den skafizierten Punk von Bands wie The Clash oder den Specials gibt.

Das Rocksteady-Original aus 1967 wurde aber von den Paragons geschrieben und eingesungen - und ist für mich der viel größere Hit als ihr ebenfalls aus diesem Jahr stammender Klassiker "The Tide Is High", den Blondie - auch eine Gruppe mit Punkbackground - zu ewiger Bekanntheit in der nichtjamaikanischen Welt führte (Blondie waren damit 1980 #1 in UK & US, die Plastik-Girl-Group Atomic Kitten hievten "The Tide Is High" in 2002 noch einmal auf Platz 1 der britischen Charts).


20. These Days von Nico

In all dem atonalen Gedrohne des Nico-Albums finden sich mit den beiden Kompositionen von Jackson Browne - "These Days" und "Fairiest Of The Season" - auch zwei wunderschöne Folksongs, die mich immer an Lou Reeds "Stephanie Says" erinnern, das zwar 1968 aufgenommen, allerdings nie zur Velvets-Lebenszeit veröffentlicht wurde.

Diese beiden Folkgoldstückchen erlebten dank Wes Andersons wie immer makelloser Musikauswahl zu seinen Filmen eine Wiedergeburt, kann man doch Gwyneth Paltrow in ihrer schönsten Rolle als Margot Tenenbaum zu diesen Songs in "Royal Tenenbaums" so wunderbar rauchen sehen, dass man sofort selbst ein Jünger des Nikotins werden möchte.


21. A Whiter Shade Of Pale von Procol Harum

Die zwei wichtigsten Fakten a) komplett rätselhafter Irrsinnstext (erste Zeile: "We skipped the light fandango / Turned cartwheels 'cross the floor", wie bitte was?) und b) sechs Millionen verkaufte Singles sprechen dafür, dass 1967 ein Jahr des Fühlens statt des Verstehens war. Musikalisch leiht sich Procol Harum (again: wie bitte was?*) sein beherrschendes Theme vom guten alten Johann Sebastian Bach aus. Die Gelehrten streiten sich scheinbar ob "Wachet auf, ruft uns die Stimme" oder "Air" nun die Vorlage war, aber gut, ich bin hier ja auch für Punkrock und nicht Altherrenkram verantwortlich. Sei es wie es ist: "A Whiter Shade Of Pale" bleibt trotz häufigem Einsatz bis heute ein schwerer Brocken Baroque Pop, der bis heute fasziniert.

*Auflösung laut Wikipedia: "Der Bandname soll durch die Falschschreibung aufgrund der telefonischen Übermittlung eines Katzennamens „Procul Harum“ entstanden sein". Ehm. Danke.


22. I Wish I Knew How It Would Feel To Be Free von Nina Simone

Auch wenn "I Wish I Knew How It Would Feel to Be Free" ein alter Jazz-Song von 1927 ist, wundert bei diesen ersten Zeilen kaum, dass Nina Simones Aufnahme von 1967 eine Hymne der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung wurde:
"I wish I knew how
It would feel to be free
I wish I could break
All the chains holdin' me"


23. She's A Rainbow von The Rolling Stones

Der eine Pop-Song von "Their Satanic Majesties Request", dem großen Drogi-Höhepunkt der Stones-Karriere - und tatsächlich einer meiner liebsten Songs der Rolling Stones. Darf man hier unterschätzt dazu sagen? Kennen wahrscheinlich trotzdem mehr Leute als, sagen wir, "5 Years Ahead Of My Time" von The Third Bardo, aber "Satisfaction" it ain't.
Und jetzt alle: She comes in colours everywhere!


24. The Dark End Of The Street von Percy Sledge

Auch wenn James Carr "The Dark End Of The Street" geschrieben und zuerst aufgenommen hat, ist mir die dramatisch-pressende Version von Percy Sledge aus dem gleichen Jahr dann doch näher als Carrs eher smoothe Soulvariante - was womöglich auch daran liegt, dass einer der herzzerbrechendsten Szenen des Skinhead-Films "This Is England" Percy Sledges Version den Ton schenkt.


25. 007 (Shanty Town) von Desmond Dekker & The Aces

1967 war eines der besten Jahre für Ska und Rocksteady und so ist kein Wunder, dass mit Desmond Dekker, Judge Dread und den Paragons gleich drei jamaikanische Acts in meinen Top 30 landen. Dekker ist sicher bekannter durch "Israelites", das so richtig den Crossover in die Musikmärkte von Europa bis Amerika geschafft hatte, aber sein früheres Werk "007 (Shanty Town)" ist mein eigentlicher Liebling.

"007 (Shanty Town)" ist einer der signature songs der Rude Boys, die man als Working Class Dandys mit Outlaw Attitude charakterisieren könnte und die bis heute stilistischer Haupteinfluss von Ska bis Skinhead sind. "Shanty Town" war einer der ersten Ska/Rocksteady-Songs, der auch außerhalb von Jamaika für Aufsehen sorgte und der erste jamaikanische Top-20-Hit in der Geschichte der britischen Charts wurde.


26. Mao Mao von Claude Channes

Chantal Goya hin, die Tanzszene in A Bande Apart her - es gibt wohl keinen Song, der so sehr Godards filmisches Schaffen in den 60ern repräsentiert wie "Mao Mao" von Claude Channes. Ein politischer Kampfsong über Mao Tse-Tung - damals die Hoffnung der europäischen Linken, nachdem das hässliche Gesicht des Stalinismus langsam nicht mehr zu übersehen war - der aber so pop und so verspielt, dass er alle aufrichtigen Protestsongs in den Schatten stellt und man sich einfach nur in die Yé-Yé-Schlange einreihen möchte, um vor Mao zu tanzen.


27. Judge Dread von Judge Dread Prince Buster

Prince Buster ist eine der Hauptfiguren des Ska. Wie der Rest der jamaikanischen Musik-Welt folgte auch er 1967 dem Trend, Ska langsamer zu spielen, wodurch Rocksteady als neues Subgenre entstand.

Sein Song "Judge Dread" spielt zudem mit Anspielungen auf Rude Boys und ist eine vertonte Gerichtsverhandlung zwischen eben Judge Dread (Prince Buster) und einigen Rude Boys, die zwischen mehrfachen Mordes und Schulkinder-Beklauen verschiedenstes auf dem Kerbholz haben. Da Judge Dread eher Marke Richter Gnadenlos ist ("my name is Judge Hundredyears / Some people call me Judge Dread") hilft den Rude Boys auch kein Weinen und Greinen!
"Stop your crying, rudeboys don't cry, that's what I hear"!


28. All Along The Watchtower von Bob Dylan

Der wuchtigste Song auf Dylans doch recht folkigem "John Wesley Harding"-Album und demnach auch perfekte Vorlage für Jimi Hendrix' Coverversion aus dem Folgejahr. Dylan selbst hat sich in seinen Auftritten später durchaus wiederum an der Hendrix-Version orientiert und scheint so großen Gefallen daran gefunden zu haben, dass laut Dylanologen "All Along The Watchtower" sein meistgespieltes Lied auf Livekonzerten der letzten 40 jahre ist.


29. Break On Through (To The Other Side) von The Doors

Der beste Song der Doors überhaupt, böse Zungen (me) mögen behaupten: ihr einer wirklich großer! Neben "Light My Fire" und der Frisur von Jim Morrison sicher Hauptgrund für den ewigen Ruhm der Band.


30. I Had Too Much To Dream (Last Night) von The Electric Prunes

Von den Charts in der zweiten Hälfte der 60er bin ich immer wieder aufs neue überrascht. Dass ein so weirder psychedelischer Fiebertraum wie "I Had Too Much To Dream Last Night" bis auf Platz 11 der Billboard-Charts kletterte ist schon wirklich verrückt. Veröffentlicht wurde "I Had Too Much To Dream" zwar Ende 1966, aber in den Charts fand er sich erst in unserem Jahr 1967 wieder (weshalb ich ihn mir hier in diese Liste zu inkludieren trauen). Ebenfalls stark ist übrigens die Folgesingle der Electric Prunes: "Get Me to the World on Time".


31. I'm Five Years Ahead Of My Time von The Third Bardo

"I'm Five Years Ahead Of My Time" gehört in meinem Kopf neben "Too Much To Dream Last Night" der Electric Prunes immer zu dem Garage-Psych-Sub-Genre, das die 13th Floor Elevators im Jahr zuvor begründet hatten. Seltsame Soundeffekte, die immer ein wenig wichtiger als der Refrain erscheinen, natürlich inklusive. Außerdem geiler Titel. Fühl ich.


32. Different Drum von The Stone Poneys

Bevor Linda Ronstadt als Solokünstlerin in Amerika Welterfolg einstrich, war sie Sängerin der Stone Poneys, deren Folk-Song "Different Drum" ursprünglich vom späteren Monkee Mike Nesmith geschrieben und bereits von der Bluegrass-Band The Greenbriar Boys ein Jahr zuvor aufgenommen wurde (die Stone Poneys Version ist aber zurecht die berühmtere).

Meine allerliebste von all den different "Different Drums" ist aber übrigens die 1990er Variante der Lemonheads, die Evan Dando & Co in schönster Alternapop-Laune veröffentlicht haben.


33. Daydream Believer von The Monkees

Obwohl die Monkees ja eigentlich nur eine für eine Fernsehserie zusammengestellte Band waren, ist nicht nur ihr damaliger großer Erfolg, sondern auch die Langlebigkeit ihrer Songs bemerkenswert. Der größte aller Monkees-Hits ist natürlich "Daydream Believer", der es irgendwie schafft, die Simplizität der frühen Beatles mit der Opulenz der Beach Boys zu verheiraten.


34. I've Got A Date von Alton Ellis & The Flames Lynn Taitt Tommy McCook & The Supersonics

Der "Godfather of Rocksteady" mit seinem besten Song. Deutlich smoother als viele anderen Rocksteady-Tracks dieser Ära und damit fast exemplarisch für die Gleichung "Ska = R&B, Rocksteady = Soul", auch wenn Alton Ellis an anderer Stelle durchaus auch den Rude Boys zugewandt war.


35. Seven Days Too Long von Chuck Wood

Ein Northern Soul Klassiker, der gut zwei Jahrzehnte später in einer hervorragenden Coverversion die zweite Seite des Dexys - Debütalbums eröffnen sollte. Chuck Woods Version von 1967 hat sogar noch mehr Dringlichkeit als der Soul-Punk der Dexys Midnight Runners und man kann die amphetamin-verschwitzten Körper bei einem Northern Soul - Allnighter förmlich sehen, wenn er mit "First time I called you girl" in den Song einsteigt.


36. Cauchemard Auto-Protestateur von Stella

Ein Jahr vor der 68er "Revolution" singt Stella bereits der Konterrevolution das Wort: "Cauchemard Auto-Protestateur" ist musikalisch nah an Jacques Dutroncs "Les Cactus" (1966), nimmt textlich aber die KollegInnen aufs Korn: "Je proteste / Contre ceux qui ne protestent pas
/ Tous les jours / Je proteste à tour de bras / Je proteste toute l'année / Sauf pendant les congés payés"
(ungefähr: "I protest / Against those who do not protest everyday / I protest with all my strength / I protest all year / Except during paid holidays")


37. Jackson von Nancy Sinatra

Ursprünglich von Johnny Cash mit June Carter im gleichen Jahr eingesungen (und in jener Version in dieser Liste auf #86 platziert), reißt mich doch die Coverversion von Nancy Sinatra mit Lee Hazelwood mehr mit. Während bei den Cashs Johnny den Song dominiert, ist in der Sinatra/Hazelwood-Kollaboration Nancy die MVP.


38. Heroes And Villains von The Beach Boys

Im Jahr nach ihrem großen Album "Pet Sounds" kehren die Beach Boys mit der Single "Heroes & Villains" zurück. 1967 zeigen Brian Wilson und die Beach Boys erste Anzeichen einer Implosion: das mythenumrankte Album "Smile" wird gar nicht fertig eingespielt und erscheint stattdessen als reduzierte Version von Wilsons geplantem magnum opus unter dem Namen "Smiley Smile".
"Heroes and Villains" has the most complex evolution of any song in the band's history. Recording spanned virtually the entire Smile sessions as Wilson experimented with at least a dozen versions of the track, some of which ranged in length from six to eight minutes. Wilson discarded almost everything that was recorded, with expenses totaling around $40,000 (equivalent to $310,000 in 2020). Most of the final composite was produced in three days at his makeshift home studio." weiß Wikipedia zur Entstehungsgeschichte zu berichten.


39. Can't Take My Eyes Off You von Frankie Valli

Einer der unzerstörbaren Crooner-Klassiker, gern in Filmen und Serien platziert und xfach gecovert - unter anderem recht smart von den Pet Shop Boys, 1991 in einer Art frühem Mash-Up-Hit verbandelt mit U2s "Where The Streets Have No Name" aufgenommen.

Geschrieben wurde "Can't Take My Eyes Off You" übrigens von Bob Crewe, den wir noch einmal in dieser Liste mit Andy Williams "Music To Watch Girls By" auf #41 finden.


40. Brown Eyed Girl von Van Morrison

Van Morrison zwischen den Zeiten: seine erste Single nach dem Ende seiner Band Them, aber noch vor seinem großen Album-Wurf "Astral Weeks", das regelmäßig in Alltime-Bestenlisten landet.

"Brown Eyed Girl" ist ein Blue Eyed Soul - Song, der noch stark im 60ies Pop verharrt und noch nicht in die ausschweifenderen Arrangements der späteren Van Morrison - Werke geht. Van The Man selbst ist allerdings nur halber Fan, weil "it's not one of my best. I mean I've got about 300 songs that I think are better" - was aber vielleicht auch daran liegen mag, dass er nach Eigenaussage keinen Cent an Tantiemen für diesen Megahit gesehen hat, der allein in UK 1,2 Millionen sowie in den USA 1 Million Einheiten verkauft hat. Unter den Käufern sind womöglich einige Politiker, haben doch George W Bush, Bill Clinton und Boris Johnson jeweils "Brown Eyed Girl" als einen ihrer Alltimefavourites benannt.


41. Music To Watch Girls By von Andy Williams

Im Gegensatz zum drei Monate zuvor erschienenen instrumentalen Original der Bob Crewe Generation fügt Andy Williams in seiner Crooner-Variante nicht nur Lyrics hinzu, sondern wird seine Version auch etwas schneller und deutlich treibender. Dank eines Einsatzes in einer Fiat-Werbung Ende der 90er landete Andy Williams mit "Music To Watch Girls By" 1999 sogar in den britischen Top Ten mit diesem schönen Smasher, der seinen Platz zwischen Big Band Sound und Swinging London findet.


42. Hi Ho Silver Lining von Jeff Beck

Jeff Beck - in den Yardbirds an der elektrischen Klampe Kollege von Eric Clapton und Jimmy Page - gilt unter Gitarrenafficionados ja als Größter unter Großen.
Ganz zu Beginn seiner Solo-Karriere nahm Beck allerdings noch einen richtigen 60ies-Popsong auf. "Hi Ho Silver Lining" wurde sein größter kommerzieller Singlehit, doch auch hier erkennt man bereits Jeff Becks Lust am weirden, ungewöhnlichen Gitarrenspiel, wenn bei 1:50 die Gitarre zur Leadstimme wird und ein Solo in diesen Popstampfer knallt, das "Hi Ho Silver Lining" zu weit mehr als harmlosen 60ies Schlager macht.


43. Creeque Alley von The Mamas & The Papas

Im Gegensatz zu den anderen großen Mamas & Papas Hits, ihren harmoniegesättigten Hippieballaden wie "California Dreamin'" oder "Monday Monday", hat "Creeque Alley" einen starken Country-Einfluss in Instrumentierung wie Stil aufzuweisen, was ihn womöglich sogar langlebiger macht als die bekannteren, manchmal etwas saccharinen Stücke.

Spannend sind zudem die Lyrics von "Creeque Alley", die die Geschichte der Band erzählen und etliche Weggefährten dabei erwähnen: Roger McGuinn/The Byrds und Barry McGuire ("McGuinn and McGuire couldn't get no higher") oder John Sebastian und Kollegen aus The Lovin' Spoonful ("Zal, Denny and Sebastian sat at the Night Owl / And after every number they'd pass the hat").


44. Wrong Emboyo von The Rulers

Kennengelernt habe ich "Wrong Emboyo" der Rulers über die Version von The Clash auf "London Calling" - und ja, hier ist tatsächlich das Cover deutlich stärker als das Original, weil The Clash den alten Folksong "Stagger Lee" integrieren und so etwas völlig neues schaffen. Das Ska-Original der Rulers ist vielleicht nicht so raffiniert konstruiert wie die Clash'sche Variante, aber dennoch ein hervorragender Schunkler.


45. Itchycoo Park von Small Faces

Im Gegensatz zu den mehr in der Music Hall - Tradition stehenden Hits wie "Lazy Sunday" spielt "Itchycoo Park" die soulig-psychedelische Seite der Small Faces aus. Einen "Itchycoo Park" gibt es im übrigen gar nicht und bis heute ist umstritten, auf welchen Ort sich die Small Faces damit eigentlich bezogen.


46. Rollin’ And Tumblin’ von Canned Heat

Ich sags mal so, das ist ein beinah onomatopoetischer Songtitel, denn "Rollin’ And Tumblin’" rollt und tumbled in dieser Version von Canned Heat tatsächlich wie es schöner nicht sein könnte. Vorlage ist ein Blues-Standard aus den 20ern, den Canned Heat mit Wucht und doch für die Zeit angemessenem psychedelischen Anflug spielen. "Rollin' And Tumblin'" wurde die Debütsingle der Band, auf deren B-Seite der ebenfalls hörenswerte "Bullfrog Blues" zu finden ist.


47. Let's Live For Today von The Grass Roots

Was ich an diesem Retrospektiven-Projekt so liebe: ich entdecke beim Hineinwühlen in so ein Jahr selbst Songs, die mir vorher nicht bekannt waren. So zum Beispiel "Let's Live For Today", was 1967 ein veritabler Hit war, bis auf #8 in den US-Charts kletterte und insgesamt zwei Millionen Exemplare verkaufte (meine Fresse, die damalige Zeit... Platz 8 und ZWEI MILLIONEN verkaufte Singles!).

Dabei ist "Let's Live For Today" ein Cover eines italienischen Liedes namens "Piangi Con Me", das die britische Band The Rokes ein Jahr zuvor aufgenommen hatte. P.F. Sloan, unter anderem Sänger von "Sins of a Family" (#44, 1965) und Autor von "Eve Of Destruction" (#13, 1965), war Manager der Band Grass Roots, ließ sie eine amerikanische Version aufnehmen und spielt selbst Gitarre auf dem Stück.


48. Voilà von Françoise Hardy

"Voilà" von Hardys 67er Album "Ma jeunesse fout le camp..." ist ein stark orchestrierter Song, der aber dank der ewigen Nonchalance in Francoise Hardys Stimme genug Kontrapunkt zur ständig anschwellenden Instrumentierung setzt.


49. Black Sheep Boy von Tim Hardin

Einer jener auch in Coverversionen unzerstörbaren Songs. Bald später von Scott Walker und spät später von Okkervil River in gleichermaß guten Versionen aufgenommen.
Ebenso starker, sogar bekannterer Song von diesem Tim Hardin - Album ist übrigens: "If I Were A Carpenter".


50. I Think We're Alone Now von Tommy James & The Shondells

Tommy James hatte ja Welthits, die heute noch jeder kennt - vor allem "Mony Mony" und "Crimson & Clover". Mein liebster Song ist aber "I Think We Are Alone Now", der 1967 #4 in den USA erreichte. Elf Jahre später coverte die Post-Punk-Chanteuse Lene Lovich den Song in einer new-wavigen Version, von der sogar eine Variante mit japanischen Vocals existiert.


51. Girl, You'll Be A Woman Soon von Neil Diamond

Hat natürlich seine ewige Berühmtheit durch Pulp Fiction und die dort gespielte - überraschend originalgetreue - Version von Urge Overkill erlangt.


52. The First Cut Is The Deepest von P.P. Arnold

Ursprünglich von Cat Stevens geschrieben, aber zuerst von P.P. Arnold aufgenommen. Kombiniert in der Arnold-Version in gewisser Weise Soul mit Baroque-Pop-Elementen.


53. Ain't That Loving You (For More Reasons Than One) von Johnnie Taylor

Ein Soulsong mit wehmütigen Bläsern, wie ihn auch Otis Redding zu dieser Zeit hätte aufnehmen können. Was ganz offensichtlich größtes Lob ist. Auf Stax veröffentlicht, natürlich.


54. Let It Out (Let It All Hang Out) von The Hombres

Ein Garage-Rock-Song, der ganz offensichtlich von Bob Dylan beeinflusst wurde, und damals trotz eher harschen Songs und Spoken Word- Vocals überraschend bis auf #12 in den US Charts kletterte.


55. Happy Together von The Turtles

Nummer-1-Hit für die Turtles in Amerika. Nimmt in gewisser Weise vorweg, was im nächsten Jahr die Zombies perfektionieren werden: psychedelischen Pop, der sich nicht in rosa Wolken verliert, sondern immer POP bleibt.


56. Coffee Cup von The Wildflower

Einer der obskursten Songs in dieser Liste. "Coffee Cup" war damals lediglich auf einer Psychedelic-Compilation vertreten, wurde nie als Single veröffentlichte und ein Album veröffentlichten The Wildflower schon mal gar nicht. Trotzdem schön verspulter Psych-Folk, der gerade durch seine Unaufgeregtheit erstaunlich modern wirkt.


57. San Francisco (Be Sure To Wear Flowers In Your Hair) von Scott McKenzie

Das Gegenteil zu #56: vom unbekanntesten San-Francisco-Act zum bekanntesten San-Francisco-Song. Scott McKenzies One-Hit-Wonder über die Hippie-Zeit ist einer der größten Gassenhauer der 60er diesseits der Beatles, Stones etc. So tot gespielt, dass man sich erst wieder auf den Song einlassen muss, um seine Stärken zu verstehen. Aber eben immer noch ein treffender Schnappschuss dieser Zeit.


58. Incense And Peppermints von Strawberry Alarm Clock

Ein Psych-Song, aus dem die Drogen geradezu herausspringen, total wild in seiner Verspieltheit und durchgedrehten Orgel.
Umso erstaunlicher, dass Strawberry Alarm Clock (auch so ein Bandname!) damit auf #1 in den US-Charts schossen und über eine Million Singles verkauften!


59. Something's Gotten Hold Of My Heart von Gene Pitney

Ende 1967 ein #5-Hit für Gene Pitney, der 1988 noch einmal eine Renaissance erlebte. Marc Almond nahm zunächst allein ein Cover von "Something's Gotten Hold Of My Heart" auf, holte aber zur Single-Veröffentlichung Altmeister Gene Pitney hinzu. Die Kollaboration wurde für vier Wochen eine Nummer 1 in Großbritannien.


60. Sweet Young Thing von The Chocolate Watchband

The Chocolate Watchband war trotz des süßen Namens eine der härteren Garage-Rock-Bands ihrer Zeit und galt als die amerikanische Antwort auf die Rolling Stones. Bei den Vocals ist der Vergleich durchaus nachvollziehbar, doch musikalisch ist ein Song wie ihre Debütsingle "Sweet Young Thing" schon noch kompromissloser (und etwas eintöniger) als es die Stones waren.
























83. What A Wonderful World von Louis Armstrong

Erstaunlich: obwohl in Europa "What A Wonderfui World" ein Megahit war (zum Beispiel in Großbritannien der erfolgreichste Titel in 1968 überhaupt) und ihn hier wohl jedes Kind kennt, ist Louis Armstrong großer Hit in den USA komplett gefloppt und hatte zunächst weniger als 1.000 (!) Singles verkauft. Erst der späte Einsatz in "Good Morning Vietnam" 1988 brachte Armstrongs Ode des Optimismus auch in den Staaten in die Charts (#32).


























Kommentare

Noch keine Kommentare vorhanden.

Als Mitglied der motorjugend mit dem Rang Blicker oder mehr kannst Du an dieser Stelle einen Kommentar zu dieser Version abgeben und andere Kommentare kommentieren.