Und so ist das in Düsseldorf

17.09.2004 | 1 Kommentar | Max Power

Ein Ausflug in die Punkerstadt
Ich traue mich mal raus aus Köln. Rüber zu den Bösen nach Düsseldorf. Punk hat hier ja Tradition, sagt man so. Wie passend. Nicht nur Punk, sondern Superpunk wagen es und lassen (erstmal)Kölle aus, spielen statt dessen in der Schicki-Metropole.
Der Club, das Unique. Mitten in der Altstadt, direkt gegenüber vom Oberbayern. Mal was anderes, weiß auch nicht was ich davon halten soll. Könnte auch ein edler Swingerclub sein. Wände aus rotem Leder und das KöPi für lächerliche 3,50. Dafür wird man an der Tür gebührlich begrüßt und muss noch nicht mal zahlen. Wie gesagt noch, denn da gibts die guten Getränkekarten mit zahlen beim rausgehen. Und nebenbei legt noch Frank Popp auf. Schickschick.
Der Support, die Radiation Kings. Jaaa, danke, wie nett, sowas haben wir ja lange nicht mehr gesehen. Rock´n´Roll mit 60s Touch und total groovy, der Sänger hatte sogar echt schwarz gefärbte Haare und hat bestimmt bei der EM die Schweden angefeuert.
Als es dann endlich mit der Prominenz losgeht, schleichen wir uns direkt vor die Bühne und erleben auf Anhieb was für ein Partyvolk diese Düsseldorfer doch sein müssen. Viele Leute legen offiziell Protest ein, da wir eine zu starke Sichtbeeinträchtigung darstellen. Viel habe ich erwartet, aber das schockt auch mich. Sonst immer nen lockeren Spruch auf den Lippen bin ich in dem Moment einfach zu perplex um Leuten klar zu machen wie das so ist wenn da ne Band spielt, die nicht nur Punk ist sondern ja gemäß Nennung noch viel mehr als das. Aber so ist das wohl geworden mit dem Punk in Düsseldorf, Campino hat ja, wie ich im Laufe des Abends von einem Bänkerfreund erfahre, auch Aktiendepots in Millionenhöhe und macht demnächst bei MTV auf Ozzy Osbourne. Im Laufe des Konzerts dämmert mir dann, dass wir tatsächlich die Vergabe der Platzkarten verpasst haben müssen. Oder die Düsseldorfer ihre Tetanusimpfung. Die bewegen sich nämlich keine Elle vom Fleck, da kann die Band da oben noch so genial spielen.
Und das tun Superpunk fürwahr, diese Band ist so souverän, fast schon gelangweilt und bringt doch so viel Energie von da oben runter, dass man die ganzen schicken "Ich hab gezahlt ich will was sehen"-Kaschmir-Hooligans am liebsten umtanzen will. Aber lieber nur mitwippen, man ist ja Ausländer und muss sich an die Gepflogenheiten der Eingeborenen anpassen. Ich gebe zu, auch nicht sehr punk. Nach dutzend Hits und immer noch nich wirklich getanzt, kann man sich nur fragen, wie dann wohl das gute Glashaus im Januar beben wird. Muss man nicht, weiß ich schon. Darauf ein Alt.
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Kommentare

Hartraft am 07.10.2004 um 13:27 Uhr:

auf den januar im glashaus kann man sich sehr wohl freuen. am 28.09 durfte ich die jungs im schon heimischen franken (ok, mittelfranken) zu erlangen erleben. es war einfach super punk, die ersten 30min nur neues, danach nur klassiker, dann noch drei mal zur zugabe auf die bühne. nur punks hab ich keine gesehen ... :)


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