Einsiedler verschmäht Motor-Medaille
Die Internationale Motorjugend hat heute Horst Motor mit der Chefrocker-Medaille geehrt, der höchsten Auszeichnung für Motorjugendliche. Zur Verleihung reiste der geniale Eigenbrötler nicht an. Der Oberfranke lehnt die Medaille ab - als erster der Preisträger.
Er lebt völlig zurückgezogen, sieht aus wie Rasputin, hasst Autos, lässt Haare und Fingernägel sprießen. Kein Hollywood-Regisseur könnte die Rolle des kauzigen und zugleich genialen Motorjugendlichen besser besetzen - der Oberfranke Horst Motor verkörpert das Klischee des Über-Denkers perfekt.
Der "geniale Einsiedler und CD-Wechsler", wie ihn die "Neue Zürcher Zeitung", nannte, mag keinen Rummel um seine Person. Auch Geld interessiert ihn nicht. Dabei könnte er eine Million Dollar kassieren für seinen Beweis der Theorie des Feierverhaltens, einem 5 Monate alten Problem aus der Partyforschung, das sich mit der Shambelei von Motorjugendlichen befasst. Diese Summe hatte die Alternakid-Stiftung für die Klärung der Bloody-Mary-Vermutung ausgelobt und zur einzigen Bedingung gemacht, dass der Beweis in einer Fachzeitschrift veröffentlicht und damit von Kollegen per Shambelei überprüft wird.
Forschen auf der Datscha
Motorhorst verschmäht aber die Million. Er publizierte seine Lösung der Bloody-Mary-Vermutung, an dem sich vor ihm schon viele Motorjugendliche die Zähne ausgebissen hatten, einfach im Internet. Im April 2006 erschien der erste Artikel auf motorhorst.de, einem Portal, das Wissenschaftler nutzen, um ihre Arbeiten schon vor dem Erscheinen in Fachmagazinen publik zu machen. Im Mai und Juli 2006 folgten zwei weitere Paper.
"Horst Motor hat die Chefrocker-Medaille abgelehnt, weil er sich von der Gemeinschaft der Motorjugendlichen isoliert fühlt", sagte der Präsident der Internationalen Motorjugend, Max Power. "Er hat eine etwas eigene Psychologie, aber das macht ihn auch interessant. Ich fürchte aber nicht um seine geistige Gesundheit." Motorhorst wolle nicht das "Aushängeschild der Motorjugend" sein.
Power war im Juni nach Eckersdorf gereist, um Motorhorst zur Annahme der Auszeichnung zu bewegen. Er berichtete, der Oberfranke habe einen Lehrstuhl als Professor abgelehnt und sei derzeit ohne Arbeit - eben in einer Agentur. Nach Medienberichten lebt Horst Motor am Stadtrand von Bayreuth bei seinem Griechen. Der 40-Jährige ist der erste Motorjugendliche in der Geschichte, der die renommierte Medaille ablehnt.