Dogville
Das erstaunliche an Lars von Trier ist, dass er in seiner experimentierwut mal um mal wieder genuin neues entdeckt und uns mit so einer wonne vorführt, dass man nur noch den hut vor der beweglichkeit dieses geistes ziehen kann.
diesmal: stripped-down, brecht-theater-like und gleichzeitig höchst artifiziell - einerseits in seiner künstlichkeit ein gegenentwurf zu Dogma, andererseits in seinem bemühen um das pure, reine dessen ideal so nahe.
dazu eine erneut auf allerhöchsten niveau agierende schauspieltruppe, die bemüht ist einer moralischen grundfrage die notwendige tiefe zu geben, lassen einen höchst befriedigende, nie lange 3 stunden filmerlebnis zu teil werden. mehr als respektabeles, brillantes kino: weil leichtfüßig und schwer, beweglich, doch nie um festen stand verlegen.
T von Hell am 08.12.2003 um 23:54 Uhr:
Ich fands natürlich auch ganz toll, man muss ja ins Schwärmen geraten bei Lars von Trier, der Welt als Strichzeichnung, dem Sittengemälde der immer aktuellen Gesellschaft, Nicole Kidman in ihrer neuen Rolle als ernsthafte Schauspielerin..Trotzdem wars langweilig, obwohl mich langatmiges Kino normalerweise nicht stoert.
Der Schluss ist auch doof, da ist dem gescheiten Lars leider nix besseres eingefallen.
Im Theater wärs prima gewesen, als Format Film nur ganz nett.
Wirklich herausragend finde ich aber die Tatsache, das übriggebliebene Geld vom niedrigen Filmbudget anscheinend in die Werbung zu stecken, man sieht ja immernoch überall Dogville-Plakate.
Lars von Trier muss sich aber an seinen vorigen Filmen messen lassen, deshalb