Der Konsum ist ja schlecht. Der ist mit dem Kapitalismus verschwägert.
Aber wir haben halt auch gern.
Deswegen ein paar Empfehlungen
von mir für Euch.
Die wunderbare, beste oder vielleicht auch einzige Kolumne zum Thema Pop, nämlich
Eric Pfeils Pop-Tagebuch auf den Seiten der FAZ habe ich nun schon zweimal hochleben lassen, das ist dann eben Lobhudelei Nummer drei. Sein Buch "
Komm wir werfen ein Schlagzeug in den Schnee - Die Pop-Tagebücher" hat nun endlich den Weg in meinen Besitz gefunden und ist jeden einzelnen Cent wert. Man kommt aus dem Zungeschnalzen nicht heraus, außer wenn man pausenlos zum MP3-Player eilt, um ein neues Stück aufzulegen. Inspiration gibt es dazu nämlich auf jeder zweiten Seite oder auch zweimal pro Seite, was dazu führte, dass ich in den letzten beiden Tage bereits Künstler wie King Tubby, die Flaming Lips, die Super Furry Animals oder auch Bob Dylan hören durfte. Was neben den vielen neuen Einflüssen auch den positiven Nebeneffekt hat, dass man den ganzen Grand-Prix-Dreck vom Samstag Abend wieder flugs aus den Ohren gespült bekommt.
Da nimmt man auch locker lachend die zahlreichen Schmähungen für
Depeche Mode zur Kenntnis.
Womit wir beim nächsten Thema sind - wie im Formatradio, Wahnsinn. Am Samstag, den 12. Juni 2010 heißt es in der Rosenau zu Bayreuth einmal mehr "Wer schlägt den amtierenden Meister
Der Grieche beim Dave-Dancing-Wettbewerb?". Denn dann steht einmal mehr eine
Depeche-Mode-Party auf dem Programm und sicher will jedermannundfrau zu den 40 Auserwählten gehören, die bis in die frühen Morgenstunden Gassenhauer und Evergreens von der - vielleicht wahrscheinlich - besten Band der Welt lauthals mitgrölen?
Ankündigung bei der Deuxième Etage
Im mh-Kalender vormerken
Das neue Album von
Kristof Schreuf Bourgeois With Guitar ist nicht weniger als Gott. Was er vor ein paar Jahren bereits in der Sendung "My Generation - der Sound der Revolte" erprobte, hat er nun Jahre später endlich auf Vinyl gebracht: Interpretation von Klassikern der Rock'n'Roll-Geschichte (und "Klassiker" ist bei Titeln wie
Highway To Hell,
My Generation oder
The End wirklich mal angebracht), die allerdings alle einen leichten bis extremen Dreh erhalten - dies beginnt bereits bei
The Whos
My Generation, dem ersten Stück auf dem Album, welches Schreuf zur Melodie von
Scarborough Fair (
Simon & Garfunkel) performt. Die Gänsehaut, die sich hier auf Ihrem Unterarm bildet, wird die nächsten 33 Minuten nicht mehr verschwinden, sorry, Bud.
Wem der Name Kristof Schreuf auf Anhieb nichts sagt - ja, das ist genau der aus
Anders als glücklich von
Blumfeld. Ich werde demnächst tiefer graben, aber wer sich schon einmal zuvor mit außergewöhnlicher deutschsprachiger Musik auseinandersetzen möchte, dem seien die Bandnamen
Brüllen und
Kolossale Jugend entgegen geworfen. Bitte.
Bourgois With Guitar beim ebenfalls ausgezeichneten Shop Hanseplatte aus Hamburg als MP3
Wieso sollte man den Musikexpress kaufen? Nun, zum einen findet man dort immer wieder lustige Schreib- und sachliche Fehler. Vor allem auch jede Menge Kleinodien und das obwohl man die Zeitschrift zu gerne als Altmännermagazin mit dem Rolling Stone in die selbe Tonne werfen wollte - man tut beiden damit großes Unrecht, in Echt und ohne Witz. In der aktuellen
Ausgabe 06/10 befinden sich zunächst zwei hervorragende Gespräche:
Jochen Distelmeyer trifft
Sido, erklärt Letzterem den Hip Hop und bekommt dafür politische Nachhilfe. Außerdem sprechen
Frank Spilker und
Peter Hein über das Überleben als Popstar (für dieses Thema reichen meine Anführungszeichen leider nicht aus). Alleine diese beiden Diskussionen rechtfertigen den sofortigen Blindkauf, der ja so blind dann nicht mehr ist. Darüber hinaus liegt neben der üblichen CD-Beilage aber auch noch ein komplettes Jochen-Distelmeyer-Live-Konzert auf einer extra CD (mit Jewel-Case!) dem Heft gratis bei. Zugreifen!
Was war das für ein Brimborium als sich
Radiohead erdreisteten, vor vielen Jahren ihr neuestes Opus
In Rainbows für zum Download bereitzustellen? Für umsonst. Also theoretisch. Zahlen, was man wollte, war die Devise. Und viele zahlten natürlich gar nix.
Nine Inch Nails bzw. deren Mastermind
Trent Reznor folgten kurz danach dem Beispiel, auch wenn es bei ihnen oberflächlich gesehen erst mal "Alles gratis!" hieß, nachträglich können und konnten aber auch immer physische Tonträger erstanden werden. Das neuste Projekt von Reznor heißt
How To Destroy Angels und findet sich
am 01. Juni 2010 als EP gleichen Titels auf der gleichnamigen Webseite
www.howtodestroyangels.com zum kostenlosen Download.
Aber warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute doch (bald) so nahe liegt? Ab kommenden Freitag, dem
04. Juni 2010 gibt es
This Fighting zum Gratis-Download.
This Fighting ist das neue Album der "Wann gibt es endlich eine
Marr-Reunion?"-Band
The Dance Inc. um
Jan Elbeshausen. Auf der Webseite der Band
www.thedanceinc.com kann das Werk vom Wochenende an heruntergeladen werden. Einen Song als Vorab-Release gibt es
bereits jetzt bei Soundcloud.
The Face am 01.06.2010 um 14:07 Uhr:
völlig verrückt. erst passiert wochenlang gar nix, dann is auf einmal die seite upgedatet / geupdatet, riesenartikel mit kaufempfehlungen ohne ende + uniopenair... compulsive style?! zum glück ist heute der erste, cash mashine here i come.fastfonzy am 01.06.2010 um 15:45 Uhr:
Sehr guter Artikel!P.S.: Depeche Mode beste Band der Welt??? MUAHAHAHA...
barracuda am 02.06.2010 um 12:31 Uhr:
Passend zum Thema: Nächste Woche am Dienstag (8.6.10) liest Eric Pfeil aus seinem Buch. Und zwar im Erlanger E-Werk.barracuda am 02.06.2010 um 12:32 Uhr:
Oder heißt es nicht vielmehr "Erlangener"? Anyway.