K4 Nürnberg
von der Musikvereins-Homepage:

Meneguar - "Intim" ist ein Wort, das im Musikjournalismus normalerweise für die Songwriter reserviert ist, für Oldhams und die Devendras, aber es ist auch eine völlig passende Beschreibung für die chaotischen Sounds von Meneguar. Das Quartett aus Brooklyn macht Indiepunk (denk an frühe Les Savy Fav oder hemmungslosere Q And Not U), der mal subtil melodiös ist, dann wieder aggressiv noisig, der mal mal poetisch, mal sloganmäßig daherkommt. Die Bandmitglieder wohnen auch zusammen und ihrer Musik ist anzumerken, dass eine ganz private Sprache, oder zumindest ein ganz eigener Akzent mitschwingt. Sänger und Gitarrist Jarvis Taveniere ist sich dessen bewusst, aber er sagt: Intimität im Sinne von Abgeschlossenheit ist oft Dogma von Undergroundmusik: das community-Ideal einer Szene, die wir-gegen-euch-Haltung, eigentlich das ganze "unsere Band könnte dien Leben sein" Klischee, aber bei Meneguar kommt diese Abgeschlossenheit eher musikalisch als ideologisch zur Wirkung. Ihr fantastisches erstes Album klang so direkt, als wärst du bei einer Übungsraumshow dabei. Jedesmal, wenn du dir denkst "die haben bestimmt schon mal Polvo gehört", schlagen Meneguar einen Haken und ruckeln die Gangschaltung so durcheinander, dass du schon denkst, das Ganze fällt auseinander. Backgroundgesang kommt aus dem nichts, aus Drones werden unerwartet Power Pop Hooks, und wenn Taveniere in "House Of Cats" singt "Don't let us fit in, don't let us fit in", als wäre es eher ein Gang Slogan als ein Refrain, dann fühlst du dich plötzlich so, als wärst du gerade zu einem Teil der Crew geworden.

Gaslight Anthem - ebenso nostalgisch wie auch der Name der Band aus New Jersey klingt, fühlt man sich wenn man die Band erstmals hört, man denkt diese Songs kennt man doch, wahrscheinlich schon sein ganzes Leben lang oder man hat sie zumindest solange schon vermisst. Dabei gibt es die Band erst seit 2005 und trotzdem klingen sie so als würden sie seit Jahren diese Musik perfektioniert haben. Denn die melodische Mixtur aus Punkrock und Folk, aus Against Me! und Interpol, kommt in deinen Ohren an und bleibt erst mal hängen� für eine ganz lange Zeit. Klar, ehrlich, einprägsam, mitsingkompatibel schon beim ersten Mal Hören, eine Band die das mit ihrem Debütalbum ("Sink or Swim", erschienen auf XOXO-Records) schafft, lässt sich heute nur noch schwer finden. Ein alter Freund kommt vorbei und erzählt dir Geschichten aus seinem Leben, auf der Reise unter der Straßenlaterne in einer Nacht, die nicht mehr enden soll.