Marquant

Berliner Aphoristiker und Begründer der -> Big Tatsachenstatistik. Zu Beginn seiner Karriere war das Berliner Urgestein noch als Markant bekannt, änderte diesen Namen jedoch bei Eintritt in die -> Motorjugend am 12. August 2002 in Marquant. Einen Wechsel, den er später als „zu prätentiös“ bereute, wie er in einem off-the-record-Gespräch mit einem Berliner Journalisten preisgab. Doch trotz mehrfacher Bitten ließ sich der -> König nicht erweichen und verwehrte dem Duzfreund des Crazy Frog den sogenannten „Mutlu-Move“.

In den Folgejahren bürgerten sich jedoch im Volksmund unterschiedliche Bezeichnungen für den Berliner Aphoristiker ein, am populärsten sicherlich der sprechende Name „Marcunt“, „Der Präfekt“ wie auch die während einer Studienreise nach Hamburg (dem sogenannten -> Hamburgpakt) erworbene Titulierung Herrmann Kant, die erstmals in schriftlicher Form auf dem Bildnis ->„Mit Herrmann Kant an der Waterkant“, dem Dorian Gray des 21. Jahrhunderts, festgehalten wurde.

Der häufig in der Öffentlichkeit mit einem türkisen American Apparel Schal bekleidete Designer erlangte stadtweite Bekanntheit durch den „reclaim the already genutzten Wohnraum“-Rave (aka -> Wohnzimmerrave), seine Flyergestaltung und seine Freigiebigkeit dem Berliner Prekariat gegenüber, was die -> Weitergabe von MP3-Playern, Scheckkarten, Handys und Umhängetaschen betrifft (daher auch der Ehrentitel „Der gute Mensch von Friedrichshain“ wie seine Wohnung direkt an der U-Bahn-Haltestelle „Samariterstraße“). Über mehrere Monate ließ er so Unbekannte ganze Baumärkte auf seine weitergegebene Scheckkarte leerkaufen, die sich nun bestimmt eines hübschen Häuschens (DIY!) in Lichtenrade erfreuen.

Am Herzen lag dem Altruisten M. Zeit seines Lebens die Verbesserung der Konversationsfähigkeiten („Du musst jetzt immer das gleiche Wort am Ende des Satzes noch mal sagen, wie mit einem Komma abgetrennt, abgetrennt.“) und des Stils seiner Mitmenschen („Alder, wie scheiße schaut denn dein Shirt aus?“ oder „Alder, so ein Gürtel geht ja wohl mal gar nicht.“).

Auch betätigte er sich als Fashion-Nostradamus, wie der berühmte „Trendfarben-Dialog 2006“ zeigte:
M.: „Ey, wisst ihr was die nächste Farbe wird, die man trägt?“ – „Nee, was denn?“ – „Sag ich euch nicht, aber passt mal gut auf. Das merkt ihr dann schon.“

Bekannt wurde M. unter anderem auch für Verdienste um die Förderung von New Rave, der Popularisierung der Ledercouch, als Wirt der -> Gorillabar, Gründungsmitglied der -> Motor-Ultras und Hüter der Ideale der -> Textmaschine („Ihr mit euren scheiß Zitaten geht mir ja auch mal richtig schön auf den Sack! Dümmliches Volk, ihr!“ (So schaut's!)). Legendären Status hat dort in der Zwischenzeit sein eigener Eintrag „Preif Nicht, Wenn Du Pisst!“ (Hagbard Celine) erreicht. Musikalisch war M. unter den Namen Team Gold wie auch The Nora Tschirners („Aus der Wendy die Frisur, aus der Bravo die Figur!“) tätig.

Oder wie es Herrmann Kant kurz formuliert hätte:
"Alles scheiße. Ich Berlin. Berlin super. Hallo? Geht's noch?" (Horst Motor, April 2007)

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