Schauspieler | Typ | mh |
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Michael Lang | Person | |
John Scher | Person | |
Wesley Morris | Person | |
Maureen Callahan | Person | |
Steven Hyden | Person | |
Black Thought | Person | |
Jonathan Davis | Person | |
Moby | Person | |
Jewel | Person | |
Scott Stapp | Person | |
Dexter Holland | Person | |
Kevin ‘Noodles’ Wasserman | Person |
Regisseur | Typ | mh |
---|---|---|
Garret Price | Person |
motorhorst am 06.10.2021 um 11:34 Uhr:
Was für eine großartige, deprimierende, einen aus dem Kopfschütteln nicht mehr herausbringende HBO-Dokumentation.Nimm alles Schlechte, was Du selbst auf Festivals erlebt hast oder Dir noch so vorstellen kannst, dreh es auf 11 und Du hast Woodstock 99:
- Nostalgiebesessene Babyboomer, die glauben, ihre durch Drogen und Dokumentationen getrübte Erinnerung an Woodstock 69 einer neuen Generation aufdrängen zu müssen
- Eine neue Generation, an der genau das komplett vorbei geht und die nicht die holzhammerartigste Wiederaufführung versteht: Wycleaf Jean, der Star Spangled Banner spielt und nur unter größten Mühen die Gitarre zum Brennen bringt, ein Bush-Bassist, der das "F-U-C-K" von Country Joe & the Fish emulieren will, Robby Krieger (ja, ich weiß auch, dass die Doors nicht gespielt haben), der einer völlig ahnungslosen Crowd von Creed als Legende vorgestellt wird und natürlich die hanebüchene Idee mit den "Candles in the rain"
- Eine Zielgruppe, die bewusst oder unbewusst so gewählt, der absolute Bodensatz der Besucher ist, die Du auf einem solchen Festival haben willst: Junge, zornige, weiße College-Fratboys
- Die Bands, die den Hass und die Ziellosigkeit dieser Zielgruppe exakt bedienen, das Lineup am Samstag abend in dieser Reihenfolge: Limp Bizkit, Rage against the Machine, Metallica - what could possibly go wrong?
- Deeskalationsexperten auf der Bühne, wie Fred Durst und die Red Hot Chili Peppers, die, als bereits am Horizont dutzende Feuer brennen und sie vom Bürgermeister gebeten wurden, die Lage zu beruhigen, als Zugabe "Fire" von Hendrix covern
- Dazu die festivalüblichen horrenden Preise (schon damals, vor über 20 Jahren 4 Dollars für ein Wasser), Mangelversorgung und unzureichende sanitäre Anlagen, saturierte gelangweilte Besucher, die das für eine Erweiterung des Spring Breaks halten und die damit eingehenden sexuellen Belästigung und Übergriffe, die zum Großteil nicht gemeldet und nachverfolgt wurden.
Es sagt sehr viel aus, wenn man mit MTV Mitleid hat, als dessen Mitarbeiter das Gelände fluchtartig verlassen müssen, weil sie nicht mehr sicher sind.