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Textstellen und Zitate
- “Da tauchte sie mit Andreas Baader und Thorwald Proll auf. Die waren unangenehm drauf. Da habe ich gemerkt, dass wir verschiedene Wege gehen. Sie machte einen merkwürdigen Eindruck auf mich, war nicht mehr zugänglich für Argumente - total darauf festgelegt mit Andreas Baader den harten Kurs zu fahren. Die haben sich auf diesen Godard-Film mit Belmondo bezogen - von der Romantik her, die das Ganze hat: Elf Uhr nachts - Pierrot le fou. Der einsame Held bricht aus der bürgerlichen Gesellschaft aus. Weg ohne Wiederkehr. Ganz naiv. Am Abend bevor sie von München nach Frankfurt führen, hat Andreas Baader zu mir gesagt: »Pierrot le fou. Ha! Das machen wir selber.« So ungefähr: Denen zeigen wir's.‹ Und dann sind die direkt nach Frankfurt und haben dieses Kaufhaus angezündet. Dabei war völlig klar, dass das nach hinten losgeht.” (Margita Haberland / Abwärts) ·
Christian_alternakid
- “Janie [Peter Hein] und ich haben wirklich nichts anderes getan als rumzuhängen. Aber durch seine Haltung war mir klar, dass das nicht einfach Rumhängen ist, sondern Ausdruck eines kulturellen Bewusstseins. Es gab scheißlangweilige, öde Nachmittage. Aber diese Ödnis wurde kultiviert und als etwas betrachtet, worauf wir - Mary Lou Monroe und Janie Jones - unsere Scheinwerfer richteten. Das war unsere persönliche, legendäre Ödnis.” (Franz Bielmeier) ·
Christian_alternakid
- "Als ich das erste Mal nach München gefahren bin. Wir hatten irgendwo in Bayern am Waldrand geparkt. Mit Berliner Kennzeichen. (...) Da hatten Leute bei der Polizei angerufen. Wir fuhren in den nächsten Ort. Und dann waren da schon Straßensperren an beiden Ausfahrtstraßen, und wir wurden mit Maschinenpistolen empfangen. Ich wollte gerade eine Kassette einschieben, und mein Freund schrie nur: »Fass die Kassette nicht an. Nimm die Hände hoch!«
So behandelt zu werden war für mich ein Schock. Ich dachte: Worum kümmern die sich eigentlich? Wo ich doch aus eigener Erfahrung wusste, dass in den Schulen noch Nazis unterrichteten.
Diese Verachtung, die ich da hatte - für diesen Staat und die Polizei, natürlich auch für die Leute, die mit diesem Staat konform gingen, diese Bürger da -, so eine schreckliche Verachtung habe ich nie wieder empfunden. Das war damals mein allerstärkstes Gefühl. Ich war nicht so verliebt, und selbst Musik hat mich nicht so begeistert.
Bis eben Punk kam." (Inga Humpe) ·
Christian_alternakid
- „ Ich musste halt manchmal Geschmackspolizei spielen.
Geschmacksfaschismus.
Als
Ausgleich
für
den
Real-Pseudo-
Faschismus, den die Jungs da trieben. Als Strafe. Dieses ganze:
Freunde! Familie! Und all so was. Wenn ich eine Familie gewollt hätte, dann hätte ich gleich zu Hause bleiben können.“ (Peter Hein) ·
Christian_alternakid
- „ Diese Landkommunen und wallenden Tücher waren einfach das Letzte. Ich fand dieses Städtische toll. Es gab mal ein Interview mit den Clash, in dem einer von denen sagt: "Wenn ich eine Kuh sehe, könnte ich kotzen."
Das war so: Peng! Leckt mich am Arsch mit eurer blöden Natur! Wir leben hier in Städten!‹ Deswegen dieser Text von mir, »Industrie-Mädchen«, wo sich zwei Leute neben einem Kernkraftwerk lieben, und das piept dazu.“ (Thomas Schwebel) ·
Christian_alternakid
- “Ich habe es gehasst, als auf einmal die ersten Hippies zu Punkkonzerten gingen und sich da auf den Boden setzten. Das war ein absolutes Hippiezeichen. Meiner Freundin Proll-Heike wurde das irgendwann zu viel.
Die packte so einen blonden Hippie a den Haaren, zerrte den hoch, schüttelte ihn und schrie ihn an: »Pog, du Sau!« Der arme Kerl wusste gar nicht, wie ihm geschah. Der wusste gar nicht, was pogen ist.” (Martina Weith / Östro430) ·
Christian_alternakid
- Fabsi Wir kamen gerade von irgendwoher und merkten schon: Überall in der Altstadt sind diese weißen Fußspuren. Dachten wir:
›Sind da zig Idioten in Farbtöpfe gefallen?‹ Richtung Ratinger Hof kamen uns immer mehr Leute entgegen, die völlig verschmiert waren. Die ganze Ratinger Straße war mit Fußstapfen übersät. Und dann sahen wir die Bescherung. Der ganze Hof vollkommen ver-saut. Mit Zement. Mit toten Fischen, Kadavern und all so einem
Kram.
Markus Oehlen Der Laden war voll mit Beton. 20 Zentimeter tief.
Wir haben erst mal versucht den Beton wieder rauszukriegen, solange er noch feucht war. (über ein Minus Delta T Konzert im Ratinger Hof 1978) ·
Christian_alternakid
- Dieses »Into the Future«-Festival war für DAF klasse.
Gabi ist auf die Bühne gegangen, hat sich das Mikrofon genommen und hat gesagt: »Ey! Hier in Hamburg! Keine Punks oder was? Nur
1000 Hippies!« Der hat die auf das Übelste beschimpft. Und die haben nur geglotzt. Die waren viel zu verdattert, um sich wehren. (Pyrolator) ·
Christian_alternakid
- Motörhead waren ja eigentlich langhaarige Biker-Typen - aber so hart und schnell, wie sie waren, hatten sie durchaus Punkattitüde. Die waren von daher akzeptiert. Und dann kam eben wieder eine Horde von etwa 40 Teds an, um Terror zu machen. Aber die sind ein bisschen zu früh aufgelaufen. Die dach-ten, das fängt um acht an. Das begann aber erst um neun. Es waren also noch kaum Punks da. Ich stand im Vorraum. Und die liefen so an mir vorbei nach drinnen. Nach ein paar Augenblicken hörte ich von drinnen ein tierisches Getrampel. Die Tür flog wieder auf, und die ganze Horde Teds rannte wie wahnsinnig raus. Alle in völliger Panik. Und ihnen auf den Fersen: die ganze Motörhead-Crew. Inklusive Lemmy und Filthy Animal Taylor. Alle mit Baseballkeulen, Latten und Eisenstangen, die sie hinter denen herschwangen. Drau-Ben, auf dieser erhöhten Plattform, haben sie sie dann erwischt.
Und dermaßen zusammengehauen. Ein paar von den Teds flogen von ganz oben die ganze Stahltreppe runter. Das war eine eindrucksvolle Vorstellung, hähä. (Frank Z) ·
Christian_alternakid
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keinem Motorjugendlichen. Hallo, wie das?
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