Ohne Spoiler: Ich fand die erste Hälfte unglaublich rasant und unterhaltsam, teilweise auch sehr düster (natürlich immer für SW-Verhältnisse) und auf dem Kurs zu einem 9-10 von 10 Film. Während ich mir bei anderen Filmen und mit meinem völlig überzogenen Anspruch nach einer Pause zum Verschnaufen und Verkraften gesehnt hätte, habe ich es hier genossen, in einen Strudel und mitgerissen zu werden.
In der zweiten Hälfte verlor er für mich ein wenig, ich wurde aber gut unterhalten und fand es einen guten Abschluss.
Sensationelle Vorstellung in Bayreuth übrigens: Es wurde kein einziges Eis im ausverkauften Kinosaal verkauft und die Werbung dauerte nur 30 Minuten, komplett ohne Trailer und lokaler Dreckswerbung. Sicher aufgrund irgendwelcher Knebelverträge, dennoch sehr schön.
Muss wohl wirklich an Verträgen gelegen haben. In Bamberg das gleiche Vorspiel. Der Film fing sogar "schon" nach 25 Minuten Vorlauf an.
Ja, war doch ein würdiger Abschluss. Wobei ich als Fan gar nicht dran denken möchte, dass jetzt kein großes Kino-Event dazu mehr kommen sollte.....!?!?!?
Mit etwas Abstand betrachtet, ist das natürlich niemals eine 8/10 und auch die dritte Trilogie ist irgendwie auch relativ sinnlos und ohne wirklich gutem Handlungsbogen. Wenn man jetzt ganz fatalistisch wäre, könnte man sogar sagen, die verhasste Prequel-Trilogie wäre stringenter und insgesamt auch auf ein echtes (wenn auch bekanntes) Ziel hinarbeitend, obwohl die einzelnen Filme natürlich alle viel schlechter sind als alle anderen der 9 Skywalker-Saga-Filme.
Dennoch bleibe ich bei meiner Wertung, weil ich nach einer halben Woche Waten durch den kübelweise Hass von Fanboys und Kritikern alike mal wieder die Schnauze voll habe, nicht nur vom Star-Wars-Fandom sondern mal wieder vom Internet generell und wohin sich dieses fantastische Medium hinentwickelt hat.
Egal, ob jetzt irgendwelche Mega-Checker in ihrer Rezension nur noch von Franchise und Disney und sonstigem Quatsch labern, der mit einem Film als Erlebnis überhaupt nichts zu tun hat (bitte schreibt stattdessen Aktien- oder Wirtschaftsnachrichten, bestimmt hat dort Disney auch die Vision von irgendjemandem zerstört, wenn ihr nur gründlich sucht) oder die wahren Fans, diese echten Nerds, die dem völlig absurd-nischigem Thema Star Wars ihr Leben verschrieben haben, die Zerstörung dieses genialen einzigartigen Meisterwerks ihres unfehlbaren Gottes Lucas (dem auf einmal selbst die Episoden I-III verziehen werden) beweinen, ich habe einfach die Schnauze voll.
In seiner ersten Hälfte das filmische Äquivalent zu einem ADHS-Kind mit Schnappatmung: schau hier, schau dort, und jetzt und los und nun! Völlig inkohärent erzählt, häuft Abrams hier Plotpunkt auf Plotpunkt ohne einmal durchzuschnaufen. Missionen, die früher eine halbe Stunde eines Star-Wars-Films gedauert hätten und mit Spannung hergeleitet wurden, werden jetzt in drei schnell geschnittenen Szenen ohne Sinn und Verstand heruntergerissen. Von Charakterentwicklung möcht ich nicht mal reden, schlimmer noch: selbst die in den letzten beiden Episoden etablierten Charaktere wie Finn, Poe und selbst Kylo Ren sind nur noch Staffage im Plotwahnsinn. Dass der ganze Plot auch noch auf völligen Quatsch zuläuft und völlig random aufgelöst wird, setzt dem ganzen dann noch die Scheissekrone auf.
Ein sehr enttäuschendes Ende der letzten Star Wars Trilogie, die womöglich das Projekt ganz beerdigen wird.
Weitere Anmerkungen:
- die Rückkehr des Imperators einfach per Filmcrawl zu vermelden und nicht herzuleiten, really?
- die Überfähigkeiten von Rey im Vergleich zu bisherigen Jedis sind sowieso schon ein Ärgernis. Wenn sie nun aber auch noch komplett nach Abrams'schen Gutdünken eingesetzt werden und jede innere Logik vermissen lassen, zerstören sie den Film. Das ist einfach dermaßen lazy geschrieben.
- die "Fernkämpfe" zwischen Kylo und Rey sind ja mal eine sagenhaft beschissene Idee. Nicht nur dass die kaum in sich Sinn ergeben, sie sind auch noch für den Zuschauer verwirrend. Und welchem Zweck sollen sie denn dienen?
- Das beste, was ich über "Rise Of Skywalker" sagen kann: er macht im Rückblick Rian Johnsons "The Last Jedi" zu einem deutlich besseren Film, da Johnson - bei allen Fehlern, die der Last Jedi hatte - sich wenigstens bemüht hat, einen neuen Weg für Star Wars zu finden, das erzählerische Universum in sich logisch weiterzubilden und eine neue Generationenlinie zu legen. Abrams dagegen filmt in "The Force Awakens" mehr oder weniger ein (zugegeben ziemlich unterhaltsames) Remake der ersten Staffel und nun in "Rise Of Skywalker" eine inkohärente Fanservice-Parade, die anscheinend nicht mal den Anspruch hat, eine Weitererzählung zu ermöglichen, sondern immer nur den einfachsten Weg sucht.
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motorhorst am 18.12.2019 um 23:35 Uhr:
Ohne Spoiler: Ich fand die erste Hälfte unglaublich rasant und unterhaltsam, teilweise auch sehr düster (natürlich immer für SW-Verhältnisse) und auf dem Kurs zu einem 9-10 von 10 Film. Während ich mir bei anderen Filmen und mit meinem völlig überzogenen Anspruch nach einer Pause zum Verschnaufen und Verkraften gesehnt hätte, habe ich es hier genossen, in einen Strudel und mitgerissen zu werden.In der zweiten Hälfte verlor er für mich ein wenig, ich wurde aber gut unterhalten und fand es einen guten Abschluss.
Sensationelle Vorstellung in Bayreuth übrigens: Es wurde kein einziges Eis im ausverkauften Kinosaal verkauft und die Werbung dauerte nur 30 Minuten, komplett ohne Trailer und lokaler Dreckswerbung. Sicher aufgrund irgendwelcher Knebelverträge, dennoch sehr schön.
Tom am 20.12.2019 um 08:20 Uhr:
Muss wohl wirklich an Verträgen gelegen haben. In Bamberg das gleiche Vorspiel. Der Film fing sogar "schon" nach 25 Minuten Vorlauf an.Ja, war doch ein würdiger Abschluss. Wobei ich als Fan gar nicht dran denken möchte, dass jetzt kein großes Kino-Event dazu mehr kommen sollte.....!?!?!?
motorhorst am 23.12.2019 um 20:27 Uhr:
Mit etwas Abstand betrachtet, ist das natürlich niemals eine 8/10 und auch die dritte Trilogie ist irgendwie auch relativ sinnlos und ohne wirklich gutem Handlungsbogen. Wenn man jetzt ganz fatalistisch wäre, könnte man sogar sagen, die verhasste Prequel-Trilogie wäre stringenter und insgesamt auch auf ein echtes (wenn auch bekanntes) Ziel hinarbeitend, obwohl die einzelnen Filme natürlich alle viel schlechter sind als alle anderen der 9 Skywalker-Saga-Filme.Dennoch bleibe ich bei meiner Wertung, weil ich nach einer halben Woche Waten durch den kübelweise Hass von Fanboys und Kritikern alike mal wieder die Schnauze voll habe, nicht nur vom Star-Wars-Fandom sondern mal wieder vom Internet generell und wohin sich dieses fantastische Medium hinentwickelt hat.
Egal, ob jetzt irgendwelche Mega-Checker in ihrer Rezension nur noch von Franchise und Disney und sonstigem Quatsch labern, der mit einem Film als Erlebnis überhaupt nichts zu tun hat (bitte schreibt stattdessen Aktien- oder Wirtschaftsnachrichten, bestimmt hat dort Disney auch die Vision von irgendjemandem zerstört, wenn ihr nur gründlich sucht) oder die wahren Fans, diese echten Nerds, die dem völlig absurd-nischigem Thema Star Wars ihr Leben verschrieben haben, die Zerstörung dieses genialen einzigartigen Meisterwerks ihres unfehlbaren Gottes Lucas (dem auf einmal selbst die Episoden I-III verziehen werden) beweinen, ich habe einfach die Schnauze voll.
Christian_alternakid am 20.07.2020 um 22:13 Uhr:
In seiner ersten Hälfte das filmische Äquivalent zu einem ADHS-Kind mit Schnappatmung: schau hier, schau dort, und jetzt und los und nun! Völlig inkohärent erzählt, häuft Abrams hier Plotpunkt auf Plotpunkt ohne einmal durchzuschnaufen. Missionen, die früher eine halbe Stunde eines Star-Wars-Films gedauert hätten und mit Spannung hergeleitet wurden, werden jetzt in drei schnell geschnittenen Szenen ohne Sinn und Verstand heruntergerissen. Von Charakterentwicklung möcht ich nicht mal reden, schlimmer noch: selbst die in den letzten beiden Episoden etablierten Charaktere wie Finn, Poe und selbst Kylo Ren sind nur noch Staffage im Plotwahnsinn. Dass der ganze Plot auch noch auf völligen Quatsch zuläuft und völlig random aufgelöst wird, setzt dem ganzen dann noch die Scheissekrone auf.Ein sehr enttäuschendes Ende der letzten Star Wars Trilogie, die womöglich das Projekt ganz beerdigen wird.
Weitere Anmerkungen:
- die Rückkehr des Imperators einfach per Filmcrawl zu vermelden und nicht herzuleiten, really?
- die Überfähigkeiten von Rey im Vergleich zu bisherigen Jedis sind sowieso schon ein Ärgernis. Wenn sie nun aber auch noch komplett nach Abrams'schen Gutdünken eingesetzt werden und jede innere Logik vermissen lassen, zerstören sie den Film. Das ist einfach dermaßen lazy geschrieben.
- die "Fernkämpfe" zwischen Kylo und Rey sind ja mal eine sagenhaft beschissene Idee. Nicht nur dass die kaum in sich Sinn ergeben, sie sind auch noch für den Zuschauer verwirrend. Und welchem Zweck sollen sie denn dienen?
- Das beste, was ich über "Rise Of Skywalker" sagen kann: er macht im Rückblick Rian Johnsons "The Last Jedi" zu einem deutlich besseren Film, da Johnson - bei allen Fehlern, die der Last Jedi hatte - sich wenigstens bemüht hat, einen neuen Weg für Star Wars zu finden, das erzählerische Universum in sich logisch weiterzubilden und eine neue Generationenlinie zu legen. Abrams dagegen filmt in "The Force Awakens" mehr oder weniger ein (zugegeben ziemlich unterhaltsames) Remake der ersten Staffel und nun in "Rise Of Skywalker" eine inkohärente Fanservice-Parade, die anscheinend nicht mal den Anspruch hat, eine Weitererzählung zu ermöglichen, sondern immer nur den einfachsten Weg sucht.