Sorry We Missed You
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Christian_alternakid am 10.08.2020 um 09:47 Uhr:
Ken Loachs jüngste Filme könnten Bestandteil einer Anthologie-Serie mit dem Thema "Der Kapitalismus, seine menschlichen Katastrophen und die Politik, die dieses unwürdige Leben zulässt" sein, so sehr ähneln sich Message und Mittel des britischen Regisseurs.Wie in "I, Daniel Blake" nimmt Loach auch in "Sorry We Missed You" wieder ein Einzelschicksal eines im kapitalistischen System gefangenen Working Class Mannes und stapelt so viel Unglück auf die arme Seele, um dadurch die Unausweichlichkeit des über die abgehängte Arbeiterklasse hereinbrechenden Unheils zu symbolisieren. Loachs Filme sind das seltene Beispiel, bei denen ich die emotionale Manipulation ständig merke, aber dennoch nicht umhin kann, mich davon einfangen zu lassen. "I, Daniel Blake" ist vielleicht im Ganzen der größere Wurf, weil er eine noch größere, völlig unverschuldetet Dramatik auf seine Hauptfigur einprasseln lässt, während "Sorry We Missed You"s im Purgatorium der Gig-Economy gefangener Charakter durchaus auch seine bzw. durch seine Familie verschuldeten Probleme ebenso zu bewältigen hat. Das wiederum macht "Sorry" für mich den realeren Film und nimmt ihm trotzdem nichts von der Kraft seiner Anklage.
Erstaunlich wie Loach es gelingt, diese durch und durch deprimierenden Geschichten in einer Art zu inszenieren, die mitreissend bleibt und nicht in einem Traurigkeitsbrunnen versinkt. Es ist wahrscheinlich die immer spürbare Kraft des Politischen, die die menschliche Dramatik hier ausbalanciert.