Schulz & Böhmermann

Christian_alternakid am 12.01.2016 um 10:11 Uhr:

Wie sind die Meinungen zur ersten Sendung?
Es gibt halt immer wieder die ärgerlichen Momente, in denen die eigentlichen Vorteile sich ins Negative wandeln - das unstrukturierte, wilde, chaotische schätze ich eigentlich an der Talkshow, aber manchmal fallen sie sich halt doch im falschen Moment gegenseitig ins Wort, wenn man eben schon gern die Antwort gehört hätte. Es ist vielleicht auch einfach ein Gast zu viel in der Runde, mit drei Gästen würde das doch auch ausreichen.
Ansonsten natürlich besser als jede andere Talkshow im deutschen Fernsehen.
Bisher finde ich allerdings, dass Roche einen besseren Gegenpart zu Böhmermann gegeben hat als Schulz, der ist mir manchmal zu nah dran an Böhmermann und ebenfalls zu sehr auf den nächsten Gag aus.

motorhorst am 12.01.2016 um 12:07 Uhr:

Ich fand es recht gut gelungen und habe sehr oft und auch sehr viel gelacht.
Es sind definitiv zu viele Gäste in der Runde, ich würde das auf 3 beschränken, damit alle ausgiebig zu Wort kommen. Interessant waren die ja alle, aber die Frau Decker kam - auch wegen der männlichen Dominaz - nur sehr wenig zu Wort. Und eigentlich hätte man auch von jedem anderen Gast gerne mehr gehört. Die Auswahl war ja super, aber fast etwas verschenkt.
Erstaunlich fand ich, wie dominant aber vor allem schlagfertig Olli Schulz war, der hat den Böhmermann fast etwas an den Rand gedrängt. Aber den besten Gag hatte auf jeden Fall letzterer mit seinem lapidaren "Sie sind kein Psychologe, Herr Postel!"
Und wie Du schon sagst: Besser als jede andere Talkshow. Mit meilenweitem Abstand. Ich kann mir diese Wettschrei-Veranstaltungen mit Politikern eh keine 2 Minuten anschauen, weil ich mich da so wahnsinnig für alle Teilnehmer schäme.

Christian_alternakid am 12.01.2016 um 12:45 Uhr:

Das Kuriose ist ja zudem, dass der tatsächliche Informationsgehalt trotz des Schielens auf den nächsten Gag höher ist als in den meisten anderen Talkshows, weil das bewusst produzierte Chaos offensichtlich die Teilnehmer dazu bringt, aus ihren mediengeschulten Worthülsen herauszufallen und tatsächlich etwas spontanes, interessantes zu erzählen.
So gesehen auch indirekt ein Armutszeugnis für die Kerner, Lanz, Beckmanns...

Basti am 13.01.2016 um 09:49 Uhr:

Sehe das ähnlich, musste auch mehrfach lachen. Hat mir gut gefallen. Dass manch einer kaum zu Wort kommt, oder ihm immer wieder ins Wort gefallen wird, nehme ich jetzt mal als Teil des Konzeptes, der die großen Momente erst ermöglicht. Insofern alles gut und ziemlich genau so, wie ich mir das vorgestellt habe ...

Christian_alternakid am 19.01.2016 um 13:46 Uhr:

Zweite Folge (die laut Böhmermann aber erstaunlicherweise als erste aufgezeichnet wurde) fand ich noch mal deutlich besser.
Nora Tschirner ist auch echt ein Gewinn für jede Runde.

motorhorst am 20.01.2016 um 08:58 Uhr:

Die offiziell zweite Folge fand ich noch krawalliger als die erste, durchaus mit ihren spaßigen Momenten, auch wenn dadurch oft das Gespräch zum Opfer fällt. Böhmermann war glaube ich gut angetrunken, der kam ja teilweise nicht mehr aus dem Lachen raus, fehlte nur noch, dass er vom Stuhl fiel. Ach nee, Moment...
Finde nach wie vor, dass man 1-2 Gäste weniger nehmen könnte, aber das wird sich sicher nicht mehr ändern.
Nora Tschirner ist schon ein sehr smarter und witziger Mensch, aber das verkaufen von dieser perspective daily-Geschichte war halt wieder so typisch Talkshow, das brauche ich nicht unbedingt. Obwohl die Seite und deren Anliegen sicher gut und spannend ist. Aber nicht in dem Kontext.

Christian_alternakid am 20.01.2016 um 09:29 Uhr:

Ich fand das in dem Umfeld deshalb interessant, weil halt Ronzheimer daneben saß. Da hätte man ruhig noch ein wenig tiefer gehen können, so wie Böhmermann ja kurz auch seinen Missionarischen hatte, als er gegen Göring-Eckhardt anging. Das ist halt leider ein wenig das Problem, dass man manchmal durchaus gern die Antworten hören würde, auch wenn sie nicht direkt lustig sind.