Würde man Godards Karriereverlauf - vom Ikonoklasten zum berühmtesten Regisseur der Welt hin zum Radikalen, zum Sichselbstverschwinder - nicht kennen, man könnte "Masculin, Feminin" für das wilde Erstlingswerk eines später Großen halten. Aber das Gegenteil ist der Fall, "Masculin, Feminin" markiert mehr das Ende der großen Godard-Phase, in der er das Kino neu erfand, aber noch innerhalb seiner Strukturen blieb. In "Masculin, Feminin" dagegen zeichnet sich schon der Weg ab, den Godard nun gehen würde - kompromissloses Kino, mehr Agitprop als Arthouse wie in "Week-End" bis er in seinen Groupe Dziga Vertov - Werken als Auteur hinter dem Willen zur Revolution verschwand.
"Masculin, Feminin" hat vielleicht auch deshalb den Effekt, mehr im Nachhinein zu wirken als wirklich im Anschauen Vergnügen zu bereiten, zu zerrissen und abstrakt ist Godards Geschichte in 15 Akten über einen jungen Mann, eine junge Frau und ihre Clique. Chantal Goya spielt die typische Anna Karina - Rolle mit größerer Naivität und Jean-Pierre Leaud gibt seinem Paul ("un homme instable") die nötige Hybris mit.
Es bleiben mehr einzelne Sätze ("We control our thoughts which mean nothing, and not our emotions which mean everything.") und verschiedene Szenen im Gedächtnis als ein ganzer Film. Auch wird mir nicht wirklich klar, worauf Godard abzielt, außer eine Art Meta-Film über die Nouvelle Vague, seine Karriere und das Kino zu machen:
"We' went to the movies often. The screen would light up, and we'd feel a thrill. But Madelrine and I were usually disappointed. But Madeleine and I were usually disappointed. The images were dated and jumpy. Marilyn Monroe had aged badly. We felt sad. It wasn't the movie of our dreams. It wasn't the total film we carried inside ourselves. That film we would have liked to make, or more secretly, no doubt, the film we wanted to live."
Favourite Fun Fact:
The film was shot in Sweden. Ingmar Bergman, not being a fan of Jean-Luc Godard, found out about the film, went to go and see it and called it "a classic case of Godard: mind-numbingly boring".
Christian_alternakid am 14.02.2021 um 19:16 Uhr:
Würde man Godards Karrierenverlauf - vom Ikonoklasten zum berühmtesten Regisseur der Welt hin zum Radikalen, zum Sichselbstverschwinder - nicht kennen, man würde "Masculin, Feminin" für das wilde Erstlingswerk eines später Großen halten. Aber das Gegenteil ist der Fall, "Masculin, Feminin" markiert mehr das Ende der großen Godard-Phase, in der er das Kino neu erfand aber noch innerhalb seiner Strukturen blieb. In "Masculin, Feminin" dagegen zeichnet sich schon der Weg ab, den Godard nun gehen würde - kompromissloses Kino, mehr Agitprop als Arthouse wie in "Week-End" bis er in seinen Groupe Dziga Vertov - Werken als Auteur hinter dem Willen zur Revolution verschwand."Masculin, Feminin" hat vielleicht auch deshalb den Effekt, mehr im Nachhinein zu wirken als wirklich im Anschauen Vergnügen zu bereiten, zu zerrissen und abstrakt ist Godards Geschichte in 15 Akten über einen jungen Mann, eine junge Frau und ihre Clique. Chantal Goya spielt die typische Anna Karina - Rolle mit größerer Naivität und Jean-Pierre Leaud gibt seinem Paul ("un homme instable") die nötige Hybris mit.
Es bleiben mehr einzelne Sätze ("We control our thoughts which mean nothing, and not our emotions which mean everything.") und verschiedene Szenen im Gedächtnis als ein ganzer Film. Auch wird mir nicht wirklich klar, worauf Godard abzielt, außer eine Art Meta-Film über die Nouvelle Vague, seine Karriere und das Kino zu machen:
"We' went to the movies often. The screen would light up, and we'd feel a thrill. But Madelrine and I were usually disappointed. But Madeleine and I were usually disappointed. The images were dated and jumpy. Marilyn Monroe had aged badly. We felt sad. It wasn't the movie of our dreams. It wasn't the total film we carried inside ourselves. That film we would have liked to make, or more secretly, no doubt, the film we wanted to live."
Favourite Fun Fact:
The film was shot in Sweden. Ingmar Bergman, not being a fan of Jean-Luc Godard, found out about the film, went to go and see it and called it "a classic case of Godard: mind-numbingly boring".
(mubi)