Ein eher überraschendes Projekt für den dänischen Auteur Thomas Vinterberg: ein Drama über den Unfall des russischen Atom-U-Boots Kursk vor gut zwanzig Jahren. Inhaltlich erzählt Vinterberg die Geschichte relativ straight - aber mit einem verblüffenden visuellen Einfall, dass gerade die Szenen zu Beginn und am Ende, außerhalb des U-Boot-Dramas, sich in einem quadratischen Fenster abspielen während die Enge im U-Boot dann per Widescreen gezeigt wird - und findet starke Szenen, wenn es um den Überlebenskampf der Besatzung geht. Insbesondere die Tauchsequenz, wenn Matthias Schoenarts im gefluteten Nebenraum nach Überlebenswichtigem sucht, raubt mir fast den Atem.
Weniger überzeugend, weil eher simpel manipulativ Knöpfchen drückend, ist die Überwasser-Erzählung, die sich mit dem skandalösen Umgang der russischen Führung beschäftigt, die aus Scham vor Blossstelllung und Geheimniskrämerei internationale Hilfe ausschlagen und so ihre Matrosen verrecken lassen.
Das hat zuletzt "Chernobyl" eindrucksvoller und vor allem viel subtiler gezeichnet.
Kommentieren
Um zu kommentieren, muss man eingeschaltenes Mitglied der motorjugend sein.
Die Medien-Datenbank verwendet die TMDb API, steht aber in keiner Verbindung zur TMDb oder ist von dieser in irgendeiner Weise zertifiziert.
Christian_alternakid am 18.04.2020 um 09:44 Uhr:
Ein eher überraschendes Projekt für den dänischen Auteur Thomas Vinterberg: ein Drama über den Unfall des russischen Atom-U-Boots Kursk vor gut zwanzig Jahren. Inhaltlich erzählt Vinterberg die Geschichte relativ straight - aber mit einem verblüffenden visuellen Einfall, dass gerade die Szenen zu Beginn und am Ende, außerhalb des U-Boot-Dramas, sich in einem quadratischen Fenster abspielen während die Enge im U-Boot dann per Widescreen gezeigt wird - und findet starke Szenen, wenn es um den Überlebenskampf der Besatzung geht. Insbesondere die Tauchsequenz, wenn Matthias Schoenarts im gefluteten Nebenraum nach Überlebenswichtigem sucht, raubt mir fast den Atem.Weniger überzeugend, weil eher simpel manipulativ Knöpfchen drückend, ist die Überwasser-Erzählung, die sich mit dem skandalösen Umgang der russischen Führung beschäftigt, die aus Scham vor Blossstelllung und Geheimniskrämerei internationale Hilfe ausschlagen und so ihre Matrosen verrecken lassen.
Das hat zuletzt "Chernobyl" eindrucksvoller und vor allem viel subtiler gezeichnet.