Schauspieler | Typ | mh |
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Nick Offerman | Person | |
Kirsten Dunst | Person | |
Wagner Moura | Person | |
Jefferson White | Person | |
Nelson Lee | Person | |
Evan Lai | Person | |
Cailee Spaeny | Person | |
Stephen McKinley Henderson | Person | |
Vince Pisani | Person | |
Justin James Boykin | Person | |
Jess Matney | Person | |
Greg Hill | Person | |
Edmund Donovan | Person | |
Tim James | Person | |
Simeon Freeman | Person | |
James Yaegashi | Person | |
Dean Grimes | Person | |
Alexa Mansour | Person | |
Martha B. Knighton | Person | |
Melissa Saint-Amand | Person | |
Karl Glusman | Person | |
Jin Ha | Person | |
Sonoya Mizuno | Person | |
Jonica T. Gibbs | Person | |
Jared Shaw | Person | |
Justin Garza | Person | |
Brian Philpot | Person | |
Tywaun Tornes | Person | |
Juani Feliz | Person | |
Jesse Plemons | Person |
Regisseur | Typ | mh |
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Alex Garland | Person |
Christian_alternakid am 12.06.2024 um 15:59 Uhr:
Zum ersten Mal bewegt sich Alex Garland als Regissuer aus dem Bereich des Science-Fiction in unsere Welt, auch wenn "Civil War" natürlich dennoch (hoffentlich!) von einer Dystopie kündet, die aber unangenehm nah erscheint.Die Vereinigten Staaten waren die längste Zeit vereinigt: Kalifornien, Texas und Teile von Florida betreiben die Sezession, im Weißen Haus wird verzweifelt der Glaube an den Sieg über die abspalterischen Kräfte aufrecht gehalten. Das Land versinkt im Chaos, das Volk schwingt sich zum Herrscher über seinen eigenen kleinen Raum auf und beschießt / verteidigt / ergreift (wer weiß das schon?) mit Waffengewalt was aus seiner jeweils individuellen Perspektive ihm gehört. Wir sehen diesen Trip in die Finsternis mit den Augen einer kleinen Gruppe Kriegsreporter, die sich immer weiter ins umkämpfte Gebiet bis nach Washington vorwagen und auf dem Weg den Verfall jeder Zivilisation erfahren.
"Civil War" wurde vorgehalten, dass Garland sich nicht eineindeutig genug politisch positioniert, ja, dass die Ausgangslage von Team Kalifornien/Texas gegen den Rest politischer Unsinn wäre. Aber diese Kritik ist natürlich Quatsch, denn das Interessante an Garlands "Civil War" ist ja gerade, dass er sich nicht in einen der bereits vorhandenen Schützengräben wirft und die Gegenseite befeuert, sondern gerade im Ungefähren und derzeit politisch nicht Zusammenkommenden aus dem progressiven Kalifornien und dem konservativen Texas seinen Film der Tagespolitik entzieht, ohne dabei zwingend unpolitisch zu werden. Was Garland zeigt, ist, wie dünn die Schicht der Zivilisation ist, wie schnell das aus den früher sogenannten "Dritte Welt Ländern" bekannte Umkippen in die Herrschaft des Chaos eben auch in der "Ersten Welt" passieren könnte, wenn, ja, wenn... Wenn eigentlich was? Wenn zum Beispiel jeder Bürger gleich die Waffe zur Hand hat und von jetzt auf gleich zur Ein-Mann-Miliz werden kann, wenn die rhetorische Spaltung eines Landes nicht mehr aufgehalten wird, wenn sich die Masse zum Ignorieren der Probleme entschließt.
Ein wenig bisher diskutierter Subtext drängte sich mir beim Schauen aber auch auf: ist "Civil War" vielleicht sogar in allererster Linie eine Medienkritik? Eine Verurteilung der Presse (im weitesten Sinn), die glaubt, nur zuschauen zu können, während ein Land vor die Hunde geht? Dass der Fame der Veröffentlichung des Spektakulären mehr wiegt als eine Einordnung der Geschehnisse und Beruhigung des Landes?