Babylon Berlin, 2. Staffel

Herausragend, dass hier wie in anderen großen Serien, tatsächlich (wenigstens semi-)wichtige Figuren sterben können oder zumindest vermeintlich. Also nachdem Charlotte in Folge 7 ertrunken ist, bleibt man doch etwas mit einem "WTF?"-Gefühl zurück und auch wenn es für die Zukunft natürlich gut ist, dass sie doch überlebt hat, ist das erzähltechnisch jetzt nicht so ganz geil. Hat mich sehr an die alten Flash-Gordon-Serials erinnert, wenn jemand im Cliffhanger eine Klippe hinabstürzte und da zwei Meter vom Boden entfernt war, in der nächsten Episode dann aber im Flug noch Zeit hat, Textiltechnik zu studieren, einen Fallschirm zu bauen und dann sicher zu landen.
Das Ableben des Assistenten Stephan Jänicke war extrem tragisch, war das doch eher eine der wenigen durchweg positiven Figuren.

Die CGI-Szenen auf dem Zug waren mit das lächerlichste, was ich seit dem Wunder von Bern gesehen habe und das hat schon was zu sagen. Konnte meine Gesamtwertung dennoch nicht zunichte machen.
Der Reveal am Ende mit dem Bruder war ein weiterer "WTF?"-Moment, der mich aber nicht so umhaut, sondern ziemlich gleichgültig zurück lässt. War vielleicht etwas zu viel.

Frage: Wer war die männliche (oder verkleidete weibliche?) Figur am Ende in Sorokinas Umkleide und was sollte die Szene?

Und: Polizisten gehen gegen pöbelnde Nazis vor und verprügeln die sogar? Das hat mich doch sehr aus der Immersion rausgerissen. So etwas ist ja auch heute, 90 Jahre später, noch völlig unvorstellbar.

Nochmal zur Frage aus meinem letzten Kommentar.
Die Figur in Paris am Ende ist definitiv Kardakow, der Swetlana in Paris wohl ausfindig gemacht hat und den Kommentatoren bei reddit nach, hätte sie auch den Goldwagon irgendwie nach Paris umgeleitet.

Generell ist es - ähnlich wie bei Dark - so, dass Babylon Berlin bei reddit richtig abgefeiert wird und die typischen "Muss man im Original sehen!"-Diskussionen toben, die es bei uns schon seit 20 Jahren in der Film- und Seriensnob-Szene gibt.