Segment "Trofim" von Alexey Balabanov: Zum 100. Geburtstag des Kinos in Auftrag gegebener Kurzfilm, der in seinen ersten zwanzig Minuten rätselhaft wenig mit Kino zu tun hat: ein schweigsamer Kleinbauer erschlägt in wilder Raserei seinen Bruder, fährt mit dem Zug in die Stadt, starrt zweimal in eine Filmkamera, erzählt den Stadtbewohnern davon, seinen Bruder niedergehackt zu haben, was seine Gesprächspartner mit achselzuckender Nonchalance entgegennehmen und endet in einem Bordell.
Doch dann Cut, Jetztzeit: die "Ankunft mit dem Zug" ist ein verschollener, gerade wieder entdeckter Kurzfilm, der im Filmlabor bearbeitet wird. Dort wundert man sich, wer dieser bärtige Unschrat ist, der in die Kamera starrt und den Kurzfilm "kaputt macht". Ein Schnitt und weg ist die einzige Dokumentation dieses Lebens in Bewegtbild.
Clever erzählt erreicht Balabanov spielerisch eine Tiefe in der Betrachtung über die Subjektivität von Film und die Erinnerung an ein Leben.
Faszinierend.
Kommentieren
Um zu kommentieren, muss man eingeschaltenes Mitglied der motorjugend sein.
Die Medien-Datenbank verwendet die TMDb API, steht aber in keiner Verbindung zur TMDb oder ist von dieser in irgendeiner Weise zertifiziert.
Christian_alternakid am 22.06.2022 um 08:00 Uhr:
Segment "Trofim" von Alexey Balabanov: Zum 100. Geburtstag des Kinos in Auftrag gegebener Kurzfilm, der in seinen ersten zwanzig Minuten rätselhaft wenig mit Kino zu tun hat: ein schweigsamer Kleinbauer erschlägt in wilder Raserei seinen Bruder, fährt mit dem Zug in die Stadt, starrt zweimal in eine Filmkamera, erzählt den Stadtbewohnern davon, seinen Bruder niedergehackt zu haben, was seine Gesprächspartner mit achselzuckender Nonchalance entgegennehmen und endet in einem Bordell.Doch dann Cut, Jetztzeit: die "Ankunft mit dem Zug" ist ein verschollener, gerade wieder entdeckter Kurzfilm, der im Filmlabor bearbeitet wird. Dort wundert man sich, wer dieser bärtige Unschrat ist, der in die Kamera starrt und den Kurzfilm "kaputt macht". Ein Schnitt und weg ist die einzige Dokumentation dieses Lebens in Bewegtbild.
Clever erzählt erreicht Balabanov spielerisch eine Tiefe in der Betrachtung über die Subjektivität von Film und die Erinnerung an ein Leben.
Faszinierend.