Mein erstes und bislang einziges Pumpkins-Konzert, eine der Bands, die mein Musikempfinden in den mittleren Neunzigerjahren so massiv geprägt hatten wie kaum eine andere Band (Radiohead und Pearl Jam waren dicht dran, aber an die Viererkette an Ausnahmealben - Gish, Siamese Dream, Pisces Iscariot und Mellon Collie - kamen sie einfach doch nicht ran) ,und dann auch noch die Abschiedtstournee. Billy Corgan selbst ganz gerührt und verteilt am Ende Rosen in der ersten Reihe, singt einfach immer weiter "Try to hold on", als wolle er selbst nicht, dass es aufhört, dabei kontrolliert er das doch alles und kann machen, was er wlll. Am Schluss will er dann, dass alle Vier - Iha, die Darcy-Nachfolgerin Melissa Auf Der Maur, selbst Jimmy Chamberlin, der alte Drogenfritze - mit Akustikgitarren "1979" spielen, und natürlich wird das dann auch gemacht. Die Poster wie auch die Shirts im Foyer kosten 70 Deutsche Mark, ein Preis, den ich mir für irgendeine Form von Musik nie wieder auszugeben schwöre. Zwanzig Jahre später weiß ich es besser, die Pumpkins gibt es immer noch, oder besser wieder, Zeitgeist ist das letzte Album, was ich mir von ihnen angehört habe, und Billy Corgan fällt wie Krist Novoselic und andere unglücklich gealterte Helden der Neunziger in den Libertarian-Pfuhl und findet Trump toll. Aber im Jahr 2000 wäre das der perfekte Abschluss einer Fanboyphase gewesen. Schade, dass es solche Happy Ends nicht im wirklichen Leben gibt.
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Erdjohann am 09.09.2020 um 20:14 Uhr:
Mein erstes und bislang einziges Pumpkins-Konzert, eine der Bands, die mein Musikempfinden in den mittleren Neunzigerjahren so massiv geprägt hatten wie kaum eine andere Band (Radiohead und Pearl Jam waren dicht dran, aber an die Viererkette an Ausnahmealben - Gish, Siamese Dream, Pisces Iscariot und Mellon Collie - kamen sie einfach doch nicht ran) ,und dann auch noch die Abschiedtstournee. Billy Corgan selbst ganz gerührt und verteilt am Ende Rosen in der ersten Reihe, singt einfach immer weiter "Try to hold on", als wolle er selbst nicht, dass es aufhört, dabei kontrolliert er das doch alles und kann machen, was er wlll. Am Schluss will er dann, dass alle Vier - Iha, die Darcy-Nachfolgerin Melissa Auf Der Maur, selbst Jimmy Chamberlin, der alte Drogenfritze - mit Akustikgitarren "1979" spielen, und natürlich wird das dann auch gemacht. Die Poster wie auch die Shirts im Foyer kosten 70 Deutsche Mark, ein Preis, den ich mir für irgendeine Form von Musik nie wieder auszugeben schwöre. Zwanzig Jahre später weiß ich es besser, die Pumpkins gibt es immer noch, oder besser wieder, Zeitgeist ist das letzte Album, was ich mir von ihnen angehört habe, und Billy Corgan fällt wie Krist Novoselic und andere unglücklich gealterte Helden der Neunziger in den Libertarian-Pfuhl und findet Trump toll. Aber im Jahr 2000 wäre das der perfekte Abschluss einer Fanboyphase gewesen. Schade, dass es solche Happy Ends nicht im wirklichen Leben gibt.