Samstag, München, Olympiastadion

08.05.2004 | 1 Kommentar | Christian_alternakid

Ich werde in meiner Funktion als premiere-Reporter am Samstag um 17.23 im Münchener Olympiastadion von Uli Hoeness mit meinem eigenen Premiere-Mikrofon verprügelt. Der Zwischenfall ereignete sich, als ich Uli fragte, ob das nicht eine "wahnsinnige Sauerei" wäre, wie die Münchener die Meisterschaft zu Gunsten der Bremer verschoben hätten und sich so "abschlachten" liessen, gerade "in dieser Phase der Meisterschaft". Mit "sportlicher Einstellung" hätte dies nichts zu tun, meinte ich zu Uli noch, als dieser immer röter anlief. Dem dazueilenden Kalle Rummenigge wies ich mit dem Satz "es ist ein Riesenschaden für den deutschen Fußball und die Liga entstanden. Mit Fairplay hat das überhaupt nichts mehr zu tun. Das ist absolut unakzeptabel" kurz in den Verlauf unserer Gesprächs ein.

Als ich Uli und Kalle aufgrund des stockenden Gesprächsverlaufs noch ein Ausweichthema anbot, wurde es unschön. Meine absolut berechtigte Aussage, dass die Bundesliga ja wohl kein "Tummelplatz für irgendwelche Tests" wäre und Torhüter, die erwiesermaßen dem Druck in großen Spielen nicht gewachsen seien, einfach nicht in so einer Phase der Saison zum Einsatz kommen dürften. Der Olli hatte ja nicht nur die Meisterschaft für Bremen gewonnen, nein, er hat auch alleine die Weltmeisterschaft verloren und für das Ausscheiden in der Champions League gesorgt.

Kritikunfähig wie die Offiziellen des FC Bayern nun mal sind, riss mir Uli Hoeness mein heissgeliebtes rotes Premiere Mikrofon aus der Hand und schlug mir damit auf die Augen. "Komm, Kalle, lass die Tiere los!" waren die letzten Worte, die ich aus dem Mund des Wurstfabrikanten vernahm, bevor mir Olli Kahn in die rechte Wade und Verena K in den kleinen Finger biss, woraufhin ich die Besinnung verlor.