Mutant des Serienkompetenzteam
I mog Fernsehserien. Ich denke ich bin in einer Zeit aufgewachsen, in der die wichtigste Regel für Fernsehserien zu sein schien, dass am Ende der Folge alles wieder genauso ist wie es am Anfang war.
I mog Fernsehserien.
Ich denke ich bin in einer Zeit aufgewachsen, in der die wichtigste Regel für Fernsehserien zu sein schien, dass am Ende der Folge alles wieder genauso ist wie es am Anfang war. Egal ob bei den Tiernaziserien Lassie, Flipper, Daktari, bei den Mutantennazis in Raumschiff Enterprise, Rauchende Colts, oder beim richtigen echten „König“ Colt Sievers (auf dessen Rechnung gehen übrigens 3 Knochenbrüche und 3 Totalschrott-Bonanzaräder von mir – nur so nebenbei): Auf jeden Fall konnte man sich bei diesen Kindheitsserien darauf verlassen, dass spätestens in den letzten fünf Minuten der Resetknopf gedrückt wurde. Alles war wieder gut und alles war wieder wie am Anfang. Damals ließen sich die Serien in beliebiger Reihenfolge schauen, es bestand keine Gefahr, etwas zu verpassen oder auffällige Inkonsistenzen zu bemerken. Heutzutage schafft man es nichteinmal bei richtiger Reihenfolge der Lost-Folgen den Überblick zu behalten. Auch nicht nach dem dritten Durchgang. Auch die so aufwendig dargestellten Charakterentwicklungen in LOST und ähnliche Extras konnten wir uns damals nicht leisten. Never change a running system: konfrontiere die Zuschauer niemals mit Überraschungen, sie könnten das Interesse verlieren und auf einen der beiden (!) anderen Sender (+DDR1) umschalten. Und wenn eine Geschichte mal wirklich nicht in vierzig Minuten zu erzählen war, gab es eine spektakuläre Doppelfolge. Aber bitte höchstens eine pro Staffel, mehr würde die Zuschauer überfordern.
Mit meinen ersten Pickeln entdeckte ich auch die ersten Soaps im Fernsehen: Dallas, Denver und „Gott hab sie selig“ die Lindenstraße. Ganz im Gegensatz zu den eben erwähnten Serien erzählten Soaps Endlosgeschichten, was auch schon mal in die Hose gehen konnte. Das beste und bisher wohl unereichte Beispiel dafür war wohl der Tag als Bobby Ewing starb. In dieser Folge hat Dallas für mich seinen Glanz verloren. Heute Tot, in der nächsten Folge wieder dabei.
Heutzutage sind folgenübergreifende Handlungsstränge ein Merkmal jeder halbwegs brauchbaren Serie, so manche erzählt nur noch eine große Geschichte pro Staffel — 24 lässt grüßen. Und, ja, ich steh dazu, dass ich das geil finde, keine Folge verpassen zu dürfen, um den Anschluss nicht zu verlieren. Ich überspringe ja auch in einem Roman nicht willkürlich irgendwelche Kapitel. Der Nachteil: wenn ich, wie bei Prison Break oder Lost mittendrin das Interesse verliere, steige ich auch nicht mehr neu ein, ich hab ja zwischendurch schon zu viel verpasst. Na ja bei Lost steige ich schon wieder ein und schau mal 15 Folgen am Stück! Manchmal auch zweimal, da ich ja in Lostpedia was gelesen habe was ich in der Folge nicht gemerkt hab.
Was ich eigentlich sagen wollte: der Autorenstreik in den USA (und die dadurch abgerissene Versorgung Lost) hat mich in die Verlegenheit gebracht, mir eine neue Serie suchen zu müssen — und ich hab tatsächlich was viel versprechendes entdeckt: DEXTER! Michael C. Hall spielt einen Serienkiller, der bei der Polizei arbeitet. Ich stecke noch in der ersten Staffel, aber ich hatte schon mein erstes Unterkiefer-auf-dem-Boden-Aufschlag-Erlebnis. Genau an der Stelle hab ich mich entschieden, mal darüber was beim Motorhorst zu schreiben, wie geil ich es finde, dass mir die Serien von heute solche Erlebnisse verschaffen können, die früher Spielfilmen oder Büchern vorbehalten waren.
Was ich eigentlich wirklich sagen wollte: Colt Sievers hatte doch immer so eine obercoole Jacke an - die wollte ich unbedingt haben. Damals konnte ich sie mir nicht leisten und heute schau ich damit aus wie Kietz-Kalle persönlich (was aber wahrscheinlich an dem nicht vorhandenen Six-Pack liegt). Die Neu-Synchronisierten Folgen haben übrigens ein bisschen an Glanz verloren.
Fix am 12.03.2008 um 13:51 Uhr:
dexter ist absolut top. auch wenn man psychisch nach zwei staffeln in folge etwas abdriftet..motorhorst am 12.03.2008 um 13:53 Uhr:
Colt Seavers fand ich auch gut. Ralf Sievers hingegen hat 232 Spiele für die Eintracht in der Bundesliga bestritten.SMI.I.AM am 12.03.2008 um 14:09 Uhr:
Scheiß auf Ralf Sievers - Dabei wollte ich doch die im Moment etwas fußballlastige Seite nur wieder etwas ins Gleichgewicht bringen! Eintracht? Zweite Liga, oder?Max Power am 12.03.2008 um 14:24 Uhr:
ach, und ich dachte immer, alle reden plötzlich hiervonGarfields Ripper am 12.03.2008 um 15:43 Uhr:
Nix gegen Dexters Laboratory! Großartig!Christian_alternakid am 14.03.2008 um 18:35 Uhr:
und ich dachte die ganze Zeit erst, es ginge um Jörg Sievers, den Mann, der - sagenumwoben - weiße scheiße machen konnte, von seinen freunden aber immer wegen seiner skelettähnlichen hände gehänselt wurde:Jörg Sievers, open air und konzentriert
Christian_alternakid am 14.03.2008 um 18:36 Uhr:
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