17.02.2022 | 0 Kommentare | motorhorst
Auch im geschichtsträchtigen Jahr 1968 schaffe ich es nur 20 Songs in der Bestenliste zu versammeln und auch meine Albenliste mit lediglich drei Titeln ist sehr überschaubar. Gerade bei den Longplayern fällt es mir immer schwer zu sagen "Das ist ein wirklich gutes, rundes Album" und nicht aus dem Affekt "Ich kenne das Cover und da ist doch der eine Song drauf, wie heißt er schnell wieder, gleich fällt's mir ein..." zu handeln.
Die Schwierigkeit mit den Singles und Songs habe ich schon mehrfach erklärt (mache das aber gerne bei jedem Jahr erneut). Reines Nennen des evoked sets ist mir hier nicht konsequent genug und eine Reihung ist selbst bei nur 20 Titeln schon mehr als schwer, wobei gerade zu dieser Zeit noch nicht viele Äpfel mit Birnen verglichen werden müssen. Trotzdem im Anschluss ein paar Rechtfertigungen, was alles herausgefallen ist.
The Beatles - Revolution 9. Auf dem legendären (warum eigentlich?) weißen Album ist jetzt kein Sing, der mich so abholt wie vergleichsweise Eleanor Rigby oder A day in the life auf den älteren Werken (oder auch manche Single). Manches ist mir zu luftig (Ob-la-di), anderes wurde todgenudelt (Hey Jude - irre, dass das nur eine Single und nicht auf dem Album war) oder von Bono kaputt gemacht (Helter Skelter, auch wenn der es wieder auf Manson schiebt).
Deswegen wollte ich diese Unverfrorenheit Revolution 9 nennen, die Feelgood-Hörer seit über 50 Jahren aus dem Schlaf oder von der Couch reißt, wenn plötzlich diese Kakophonie aus den Boxen dröhnt. Aber ein Genuss ist es natürlich nicht. Eher "interessant" oder "spannend". Deswegen wurde es im allerletzten Moment durch "A hazy shade of winter" verdrängt.
Rock. Sowohl Born to be wild wie auch diverse Hendrix-Stücke haben es wieder nicht geschafft. Irgendwie habe ich das alles zu oft gehört und freue mich auch nicht, wenn das "zufällig" (also: ständig) im Radio läuft (ich höre übrigens gar kein Radio).
Adriano Celentano - Azurro. Brülle ich gerne im Vollrausch mit, aber das macht halt auch wirklich JEDE/R.
Bei den Alben habe ich immerhin eine Longlist von knapp 20 Titeln zusammen gestellt, aber jedes Mal, wenn ich die Frage stelle "Ist es nur wegen des einen Hits?" lautet die Antwort halt "Ja" und deswegen reicht es nur für die besagten drei.
Gerne hätte ich Miles Davis oder Terry Riley genannt, um meine open mindedness auszustellen, aber ich glaube, ich bin noch nicht soweit. Reden wir in 10 Jahren nochmal drüber.